(Johann titolaus 65, geboren 1721, gestorben als Superintendent zu Winterburg im Würtembergischen, dessen Gedichte Hr. Xamler zu Manheim, 1785. in 3 Theis len in 8. herausgab, gehårt zu den glücklichften deutschen Dichtern in der leichten und gefälligen Manier, und vereint die feinste, finnreichste Wendung der Gedanken mit der wohlklingendften Berfifikation. Biele seiner Gedichte find aus dem Franzófifchen nachgeahmt; aber mit sehr vorzügli: chem Glück, und nicht selten mit Gewinn an åchten Schons heiten.) Das Vergnügen, Was die weite Welt bewegt, Dan Dann begehrt aus seinem Schoob Nach Die Welt gleicht einer Opera, Hers Herder. berder. (Von diesem in so manchem Betracht verehrungswürs digen Schriftfteller, Hrn. Joh. Gottfried herder, Genes ralsuperintendent in Weimar, geboren 1741, steht eine Fol: ge sehr anmuthiger, zum Theil allegorischer; Dichtungen aus der griechischen Fabel in der ersten Sammlung feiner zerstreuten Blåtter, (Gotha 1785. 8.) S. 165. ff. Er nennt sie Paramythien, Erholungen, wie die heutigen Griechinnen noch ihre zeitkürzenden Erzählungen zu nennen pflegen. Das dritte Stück ist eins der reizenden Bilder und Träume, die in der dritten Sammlung dieser zerstreuten Blåtter gleich voran ftehen.) Sagt mir, ihr Tichter der rauhen, schwarzen Erde, Uber ihr schweigt, holdselige Kinder, und geniess fet eures Daseins. Wohlan! mir foll die lehrende Fas bel erzählen, was euer Mund mir verschweiget. Als einst, ein nackter Fels, die Erde da stand: siehe, da trug eine freundliche Schaar von Nymphen den jungfräulichen Boden hinan, und gefällige Genien waren bereit, den nackten Feld zu beblümen. Vielfach theils Berder. , theilten sie sich in ihr Geschäft: Schon unter Schnee und im talten kleinen Grase fieng die bescheidne Des muth an, und webte, das sich verbergende Veilchen. Die Hoffnung trat hinter ihr her, und füllte mit tühs lenden Düften die kleinen Kelche der erquickenden Hyas cinthe. Sest kam, da es jenem so wohl gelang, ein stolzender, prangender Chor vielfarbiger Schönen. Die Eulpe erhob ihr Haupt: die Narcisse blickte umher mit vergeblich-schmachtendem auge. Viel andere Göttinnen und Nymphen beschäftige ten sich auf mancherlei Art, und schmückten die Erde, frohlodend über ihr schdnes Gebilde. Und siehe, da ein großer Theil von ihren Werken mit seinem Ruhm und ihrer Freude daran verblühet war, sprach Venus zu ihren Grazien also: ,was fåumt ihr, Schwestern der Unmuth? Uuf! und webet von euren Reizen auch eine fterbliche, sichtbare Blüthe.“ Sie giengen zur Ero hinab, und Aglaja, die Grazie der Unschuld, bildete die Lilie: Thalia und Euphrosyne webten mit schwesterlicher Hand die Blume der Freude und Liebe, die Jungfräulice Rose. Manche Blumen des Feldes und Gartens neides ten einander ; die Lilie und Rose neideten teine, und ipurden von allen beneidet. Schwesterlich blühen sie zusammen auf einem Gefilde der Hora, und zieren eins ander. Die Blume der Unschuld erhebt die Braut der Liebe und Freude: denn schwesterliche Grazien haben fie ungetrennt gewebet. Auch auf euren Wangen , o mådchen, blühen lis lien und Rosen; mögen auch ihre Huldinnen, dte uns Schuld, Freude und Liebe, vereint und unzertrennlich auf ihnen wohnen. 2. Nacht |