Imágenes de páginas
PDF
EPUB

Mooté.

Why then, my Amoret! this care
That forms you in effect less fair?
If Nature on your cheek beftows
A bloom that emulates the rofe,
Or from fome heav'nly image drew
A form, Apelles never knew,
Your ill-judg'd aid will you impart,
And spoil by meretricious art?
Or had you, Nature's errour, come
Abortive from the mother's womb,
Your forming care fhe ftill rejects,
Which only heightens her defects.
When fuch, of glittring jewels proud,
Still prefs the foremost in the crowd,
At every publick fhow are feen,
With look awry and awkward mien,
The gaudy drefs attracts the eye,
And magnifies deformity.

Nature may underdo her part,
But feldom wants the help of art:
Truft her, fhe is your fureft friend,
Nor made your form for you to mend.
A Goofe affected, empty, vain,
The thrilleft of the cackling train,
With proud and elevated crest
Precedence claim'd above the reft.

Says fhe,,,I laugh at human race,
Who fay, Geefe hobble in their pace:
Look here! the fland'rous lie detect;
„Not haughty man is fo erect.
"That peacock yonder, Lord! how vain
The creature is of his gaudy train!

[ocr errors]
[ocr errors]
[ocr errors]

If both were ftript, I'd pawn my word,
A Goofe would be the finer bird.

Nature, to hide her own defects,

„Her bungled work with finery decks;
Weere Geefe fet off with half that fhow,
Would men admire the peacock? No."
Thus vaunting cross the mead she stalks,
Tke cackling breed attend her walks;
The fun fhot down his noontide beams,

The

The Swans were fporting in the streams;
Their fnowy plumes and ftately pride

Provok'd her spleen: Why there," fhe cry'd,

,,Again what arrogance we fee!

95

Thofe creatures! how they minick me!

,,Shall ev'ry fowl the waters fkim,

"

Because we Geefe are known to swim?
,, Humility they foon fhall learn,
"And their own emptinefs difcern."
So faying, with extended wings
Lightly upon the wave fhe fprings,
Her bofom fwells, fhe fpreads her plumes,
And the Swan's ftately creft affumes.
Contempt and mockery enfues,

And bursts of laughter fhook the flood,
A Swan fuperiour to the reft

Sprung forth, and thus the fool addreft:
Conceited thing! elate with pride,
"Thy affectation all deride;

"

[ocr errors]

Thefe airs thy awkwardness impart, ,,And fhew thee plainly as thou art. ,,Among thy equals of the flock

[ocr errors]
[ocr errors]

Thou hadft efcap'd the publick mock;
And, as thy parts to good conduce,

„Been deem'd an honeft hobbling Goose."

Learn hence to ftudy, wifdom's rules;
Know, fopp'ry is the pride of fools;
And ftriving Nature to conceal,
You only her defects reveal.

Moore.

[blocks in formation]
[blocks in formation]

Boner.

(So hieß der Verfaffer der sogenannten Sabeln aus den Zeiten der Minnesinger, nicht, wie Gottsched, und die schweizerischen Herausgeber seinen Namen angaben, Riedenburg, oder Rindenberg. Von seinen Lebensums ftånden ist indeß bisher nichts aufgefunden worden. Man vergleiche übrigens Leffing's zwei Entdeckungen, diese Faz beln betreffend, in seinen Beiträgen zur Geschichte und Lites ratur aus den Schäßen der Herzogl. Bibliothek zu Wolfens büttel, Beitr. I. und V.)

Vom unwerthen Amt.

Von einem Bisch liest man das,

Daß er in hohen Ehren saß;
Gelehrter Pfaffen hett er viel,
Sein Wirdigkeit was ohn Ziel.
un hett er einen Jüngling,
Linen Schüler kundig auf alle Ding,
Bei einem, das was feines Vettern Rind,
Des was der Bischof gar geminnt. 1)
Er hett auch einen weisch Mann
Zu Erztpriester gesetzt hintan. 2)
Llun fügt es sich auf einen Tag,
Daß der Erztpriester siech lag,
Und also siech was, daß er starb;
Der Jüngling um das Ampt warb
Der Bischof thet als er begert,
Doch des Amptes was er unwerth.
Darnach nicht lange ward gespart, 3)
Dem Bischof gesendet ward

Lih Rorb, was guter Birnen voll;

Des

1) Den hatte der Bischof sehr lieb. 2) angeseht. 3) vers

floß nicht lange Zeit..

Des danket er dem Boten wohl.
Gar lieb war ihm dieß Gesandt. 4)

Zu den Seinen sprach er zuhand: s)
Wem mag ich getrauen wohl,
Der mir der Birn hüten soll?
Würde mir der Birn eine verlorn,
Das war mir nit ein kleiner Zorn. 6)
Zu dem Jünglinge sprach er do:
mich dünkt, du feyst zu dünn 7) dazu.
Der Birn ich dir getrauen soll ?
Ein bessern Hüter find' ich wohl.
Ich fürcht, gab' ich dir den Gewalt,
Sie würden geffen ungezahlt. 8)
Ich will mit nichten der Birne dir
Getrauen, das gelaube mir!
Diese Rede hört ein weiser Mann.
Mit Ernst sah er den Bischof an.
Er sprach: nun erbarm es Gott,
Daß Ihr begangen habt den Spott, 9)
Daß Ihr befohlen habt mancherhand
Dem, der Luch was bekannt,

Sein Rindheit und sein Jugend,
Davon Ihr immer muget
Ungemach haben und Leid.

Dem Ihr die Birnen habt verseit, 10),
Der soll der Seele Pfleger wesen? 11)

Wie mag denn genesen

Das Schaf, so der Wolf zum Hirten wird

Und auf der Straße wird verirrt?

Wo der Blinde führen foll

Den Blinden, fallen fie beide wohl.

Die Schafe gar verirret sind,

Boner.

Wenn

4) dieß zugesandte Geschenk. 5) sogleich. 6) kein kleiner Verdruß. 7) zu unzuverläßig. 8) ungezählt. 9) das schimpfliche Vergehen. 10) versagt. 11) seyn.

Boner.

Wenn zu einem Hirten wird ein Kind.
'Wie berichtet. 12) der einen Mann,
Der sich selber nicht berichten Eann?
Wie mag der gespeisen wohl,
Der da immer wird voll,

und lebt in steter Geitigkeit? 13)
Zu scheeren sind alle bereit.

Speisten sie die Schaf also gern, 14)
Als wohl sie die Schaf können scheern:
Die Schaf stünden dester baß. 15)

un geht ihr arger List auf das, 16)
Wie die Schaf werden geschoren.
ob die Seele wird verloren,

Darauf haben sie verforget gar. 17)
Sie achten nit wie ihr Seel gefahr.
Der weise Bischof der befahl

Dem Jungen der Seelen ohne Zahl,

Und wollt ihm befehlen nicht

Die Birnen! Das noch oft geschicht,

Daß der Seelen hüten foll,

Dem man über ein Birn nit getrauet wohl.

12) weist der Jemand zurechte.

13) Geiz, Habsucht.

14) eben so gern. 15) defto beffer. 16) ihr seid sehr vorsichtig darüber. 17) tragen sie gar keine Sorge.

Bur

« AnteriorContinuar »