Und blickte Ruh herab. Da hårten wir Die Chöre der Unsterblichen, da flog Dein Cob von aller Hügel Spißen, Aus allen schauervollen Hainen, Uus allen Freude fruninen Gründen, Zum Himmel! Unser Schuggott ist Palåmon. Baut ihm Attåre, sdmůcket sie Mit frischen Frånzen, weihet ihm Den Segen eurer mallenden Gefilde, Der Heerden erste Kraft, den Most, Den mildeten von euren Hügeln, So oft der Jahre Zicfellauf Palåmons Fest den Fluren wiederbringt! Die Zeit verzehret alles, sie zerståubt Den Helden, und sein Denkmahl, ebnet Betge, Loscht Sonnen aus; der Name Des Redlichen allein troßt ihrer Wuth!"
Aleris! aus der glatten Fläche DH Oceans, sirait heller nicht Der Sonne feurger Wiederschein, Als jede Tugend, jede That Palåmons, Uus deinem gåttlichen Gesange stralt.
„Ich wag' es nicht, die tonigliche Ceder zu singen; mein Gesang verweilt Im niedern Thale, wo das Veilchen, wo Aus einem Wald von Blättern, Das holde Keind des spåtern Frühlings Die tleinen Silberlocken hebt.
Mein Lied ist Laura! Seufzt in meine Klagmir Shr Bache! Laura weidet nun nicht mehr An euern grünen Ufern. Klaget laut, Jhr oden Haine! Laurens Stimme schallt Nicht mehr aus euern Triften wieder! Ihr Hügel klagt! Sie tanzet nun nicht mehr 2{uf euren Hohen. Klagt ihr Thåler!
Sie blühte mitten unter euren Blumen Ein rquhes Lüftchen hauchte sie dahin; Da neigte sie ihr edles Haupt, Da starb mit ihr des Frühlings Schone, Die Anmuth der verjüngten Auen, Der Feuschen Liebe Fackel Erlosch, da neigten alle Blumen She welkes Haupt, die glühende Viol' erbleichte, Des himmlischen Geruchs beraubt, Halbaufgeblüht, vertrocknete die Rose, Mit niederhångenden, kraftlosen Zweigen, Schien jedes Büschgen traurig da zu stehn. Wie, wann, im jungen Lenz, die Sonn ihr Angesicht Der neubegrünten Erd' entzeucht, Xus taltem Schlunde Boreas, Die lange Nacht hindurch, Zerstörung haucht: Dann jammert, am bereiften Morgen, Der Hirt' um den verlornen Fleiß, sieht seine Baum Erstarrt, die zarten Blüthen mit dem Laube Verbrannt, und Florens Kinder all' entseelt!
Laura! todt ist alles um uns her, Seit dich der Hauch des Schicksals traf. Mur dein Sedachtniß lebt unsterblich unter uns, Und heilig ist das Thal, und heilig ist die Grotte, Die deinen Stauß enthält. Umpflangt Sie mit Cypressen! Epheu windę Sich die bemooßten Wånd' hinan! Bon Rasen steig' ein grünender Altar empor! So oft des jungen Jahres Pforten Der helle Stier, mit goldnen Hörnern, Offnet, So oft bedecken wir ihn mit be:hrånten Blumen, So oft erfüllet unsre laute Klage Die Luft. Hier, (rufen wir,) in dieses Haines Schat
ten Schläft Laura! 3årtlich liebten wir Das Mädchen. Jung und fchon war fle: Jhr schmachtend Auge schön! Doch unaussprechlich schöner noch ihr Herz,
Alesis. O Daphnis, wie hat mich dein Lieb erquidt! Die Sonne, wenn ihr früher Stral Entfernter Berge Spißen råthet, Der Mond, wenn er Gebirg und Wald Mit Schimmer überzieht, der Bad), der unter ihm, Geschmolznem Silber gleich, durch Rohr und Binsen
(dleicht, Ontzuckt mich nicht so sehr.
Arie roll ich dich, Aleris, Für deinen höheren Gesang Beschenteri? Möchtest du doch diese Fldte nicht Berschmåhn? Philaiden hat sie jüngst, Nicht ohne Ruhm, gesungen und Rosalien !
Nimm diesen Stab dafür! Nur wenig Ståbe giebt es, ihm, an Wuchs und Farbe, gleich! die kleine Dorilts Kat ihn mit bunten breiten Båndern Umschlungen, reizend spielen sie, Bie Phobus Stral, im frühen Thau!
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(Steinem Schäferdichter scheint es ro gang gelungen zu fein, die heutigen Sitten, Gesinnungen, und selbft den gans jen heutigen Ton des deutschen, besonders des niederdeuts schen, ländlichen Lebens in die Schäferpoesie ju übertragen, als Hrn. Johann heinrich V06, jebigem Xektor zu Eims bed, geboren im Recklenburgischen 1751, dem åberhaupt unter unsern jekt lebenden Dichtern eine der ehrenvollfen Stellen gebührt. In keiner Gattung ist er indeß bisher so sehr original geworden, als in dieser.
Seine Joyllen sind das unter den Gedichten dieser Art, was die niederländischen Sonversationsstücke unter den Gemåhiden find, aus denen der nicht einseitige Geschmack des wahren Kunstkenners eben fo viel Wohlgefallen und Vergnügen zu fchöpfen weiß, als aus den bdhern, mehr idealischen Arbeiten der italianischen Schule. Die ausnehmende Wahrheit und treffende Natur, mit welcher dieser Dichter schildert, womit er die kleinften Züge und Umstände beobachtet und darstellt, ist übrigens von der Art:
ut sibi quivis Speret idem; sudet multum, frustraque laboret, Ausus idem.)
Bei der Postille beschlich den alten christlichen Walter, Sanft der Mittagsschlummer in seinem geerbten Lehns
stuhl, Mit braunnarbichtem Jucht voll schwellender Haare bes
polstert. Festlich prangte der Greis in gestreifter talmantener
Jacke: Denn er feierte heute den Riebzigsten frohen Geburtes
tag; und ihm hatte sein Sohn, der gelahrte Pastor in
Marliz,
Jüngst vier Flaschen gesandt voll alten balsainischen
Rheiniveins, Und gelobt, wenn der Schnee in den hohlen Wegen es
irgend Zulief', ihn zu besuchen mit seiner jungen Gemahlin. Eine der Flaschen hatte der alte Mann bei der Mahls
zeit Shres Siegels beraubt, und mit Mütterchen auf die
Sesundheit Ihres Sohnes geklingt, und seiner jungen Gemahlin, Die er so gern noch råhe vor reinem seligen Ende! Auf der Postide lag fein filberfarbnes Kaupthaar, Seine Brill, und die Müße von violettenem Sam
met, Mit Fud,spelje verbråmt, und geschmückt mit goldener
Eroddel.
Mütterdhen hatte das Bett und die Fenster mit
reinen Sardinen Ausgeziert, die Stube gefegt, und mit Sande ses
ftreuet, Ueber den Tisch die rothgeblümte Decke gebreitet, Und die beståubten Blätter des Feigenbaums gereinigt. Auf dem Gesimse blinkten die zinnernen Teller und
Schüsseln; Und an den Pflocken hingen ein paar ftettinische Krůt
ge, Eine zierliche Ea”, ein Mangelholz und ein Desem. Auch der eichene Schrank mit Engeltöpfen und Schnors
tein, Schraubenförmigen Füßen, und Schlüsselschilden von
Messing, Ihre felige Mutter, die Küsterin, tauft ihn zum
Brautschap:) Hatte sie abgeståubt, und mit glänzendem Wachse gebo:
nert. Oben stand auf Stufen ein Hund und ein zůngelnder
Lowe, Beide von Syps, Trinkgläser mit eingeschliffenen Bits
bern,
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