Blum. Und blickte Ruh herab. Da hörten wie Mit frischen Kränzen, weihet ihm Palamons Fest den Fluren wiederbringt! Die Zeit verzehret alles, sie zerståubt Den Helden, und sein Denkmahl, ebnet Berge, Des Redlichen allein troßt ihrer Wuth!" Daphnis. Alexis! aus der glatten Fläche Des Oceans, strait heller nicht „Ich wag' es nicht, die königliche Ceder Zu singen; mein Gesang verweilt Im niedern Thale, wo das Veilchen, wo Das holde Kind des spåtern Frühlings Die kleinen Silberlocken hebt. Mein Lied ist Laura! Seufzt in meine Klagen, Ihr Bache! Laura weidet nun nicht mehr Sie blühte mitten unter euren Blumen Da starb mit ihr des Frühlings Schöne, Erlosch, da neigten alle Blumen Ihr welkes Haupt, die glühende Viol' erbleichte, Halbaufgeblüht, vertrocknete die Rose, Mit niederhängenden, kraftlosen Zweigen, Wie, wann, im jungen Lenz, die Sonn' ihr Angesicht Aus kaltem Schlunde Boreas, Die lange Nacht hindurch, Zerstörung haucht: Der Hirt' um den verlornen Fleiß, sieht seine Baum' Seit dich der Hauch des Schicksals traf. Sie mit Cypressen! Epheu winde Sich die bemooßten Wand' hinan! Von Rasen steig' ein grünender Altar empor! So oft des jungen Jahres Pforten Der helle Stier, mit goldnen Hörnern, öffnet, So oft bedecken wir ihn mit bethrånten Blumen, So oft erfüllet unsre laute Klage Die Luft. Hier, (rufen wir,) in dieses Haines Schar ten Schläft Laura! Zärtlich liebten wir Das Mädchen. Jung und schön war fie: Ihr schmachtend Auge schön! Doch unaussprechlich schöner noch ihr Herz,« Blum. Alexis. O Daphnis, wie hat mich dein Lieb erquickt! Entfernter Berge Spisen röthet, Der Mond, wenn er Gebirg und Wald Mit Schimmer überzieht, der Bach, der unter ihm, Geschmolznem Silber gleich, durch Rohr und Binsen schleicht, Entzückt mich nicht so sehr. Daphnis. Wie soll ich dich, Alexis, Für deinen höheren Gesang Beschenken? Möchtest du doch diese Flöte nicht Nicht ohne Ruhm, gesungen und Rosalien! Alexis. Nimm diesen Stab dafür! Nur wenig Ståbe giebt es, ihm, an Wuchs Bok. Voß. (Keinem Schäferdichter scheint es so ganz gelungen zu sein, die heutigen Sitten, Gesinnungen, und selbst den gans zen heutigen Ton des deutschen, besonders des niederdeuts schen, ländlichen Lebens in die Schäferpoesie zu übertragen, als Hrn. Johann Heinrich Voß, jeßigem Rektor zu Eim2' beck, geboren im Mecklenburgischen 1751, dem überhaupt unter unsern jezt lebenden Dichtern eine der ehrenvollsten Stellen gebührt. In keiner Gattung ist er indeß bisher so sehr original geworden, als in dieser. Seine Jdyllen find das unter den Gedichten dieser Art, was die niederländischen Konversationsstücke unter den Gemåhlden sind, aus denen der nicht einseitige Geschmack des wahren Kunstkenners eben so viel Wohlgefallen und Vergnügen zu schöpfen weiß, als. aus den höhern, mehr idealischen Arbeiten der italiånischen Schule. Die ausnehmende Wahrheit und treffende Natur, mit welcher dieser Dichter schildert, womit er die kleinsten Züge und Umstände beobachtet und darstellt, ist übrigens von der Art: Speret idem; fudet multum, fruftraque laboret, Der Geburtstag. Bei der Postille beschlich den alten christlichen Walter Sanft der Mittagsschlummer in seinem geerbten Lehnfkuhl, Mit braunnarbichtem Jucht voll schwellender Haare bes polstert. Festlich prangte der Greis in gestreifter kalmankener Jacke: Denn er feierte heute den siebzigsten frohen Geburtss tag; Und ihm hatte sein Sohn, der gelahrte Pastor in Marliz, DOF. Jüngst vier Flaschen gesandt voll alten balsamischen Rheiniveins, Und gelobt, wenn der Schnee in den hohlen Wegen es Zulies', ihn zu besuchen mit seiner jungen Gemahlin. zeit Ihres Siegels beraubt, und mit Mütterchen auf die Ihres Sohnes geklingt, und seiner jungen Gemahlin, Mit Fuchspelze verbråmt, und geschmückt mit goldener Mütterchen hatte das Bett' und die Fenster mit reinen Gardinen Ausgeziert, die Stube gefegt, und mit Sande ger Ueber den Tisch diè rothgeblümte Decke gebreitet, Und an den Pflöcken hingen ein Paar stéttinische Kris ge, Eine zierliche Ell', ein Mangelholz und ein Desem. Schraubenförmigen Füßen, und Schlüsselschilden von EIhre selige Mutter, die Küsterin, kauft ihn zum Hatte sie abgestaubt, und mit glänzendem Wachse gebor |