Wieland. Alles was Gottes Weisheit erfand, die Sphäre der Dinge Ueberschaut, und lächerlich stolz den unendlichen Welts bau Mit einem Sandkorn ermisst. Wie könnte sein Wissen ihn blåhen, Hått er nur einen Blick in die hellen Tiefen gewaget, Welche für Ewigkeiten mit Wundern des Schöpfers get füllt sind? Aber lieber verkleinert er Den, den der Seraphim Er: fter Mehr mit schweigender Harf und stummer entzückter Als mit Hymnen verehrt, weil selbst die ätherischen In dem unsterblichen Pompe des obersten Himmels zu Gott zu preisen, obgleich sein Finger durch sie sich ges Lieber verkleinert er Den, und setzt der Unendlichkeit Als im Staub zu dem Wurme gebückt, sein Nichts zu gestehen. Und ist dem der Entwurf, den Menschen vom Weltges bâu träumen, Viel gemäßer, als wenn der Käfer die Flur, wo er flats tert, Grånzenlos glaubt, und gelbe Blumen zu Sonnen ers Und nicht wenig sich dunkt, daß so viel blühende Räume Da dein arbeitender Geist sich dort vergeblich vergröf- Unausdenkliche Größen, die immer in größre gehüllt find, 3u umspannen, und hier den kleinsten Atomen des Raus mes Durch geschärftere Blicke mit so viel andern besamt fieht, Daß Daß Leonen vielleicht sie zu entwickeln ermüden: Tiefen, Die sich rund um dich aufthun, ein Wurm, und blöder In der blühenden Flur. Hier bleibt dir kein höherer Als das Vermögen,dein Nichts dir selber frei zu bekennen, Daß die unendlichen Scenen für deine Unsterblichkeit glänzen. Wenn ein begränzter Geist, ein Hauch des Schöpfers es waget Mit bewunderndem Zittern die Thaten Gottes zu dens ten, Nur damit einer den Saum des Schattens der Gotts heit erblicke, Und in Liebe der ewigen Schönheit sein Herz sich ers giesse; Phådon, so fodert die Pflicht, sie so groß und göttlich zu denken Als die Seele vermag, wenn eine jede Kraft mit der andern Um die Erhabenheit eifert. ~ Hier ist die Vergröß’rung Von den Werken des Wesens, das künftig jede ber Aus dem Aether verweht, als zu: dunkel ein ewiges Seiner Allmacht zu seyn, erhaben genug zu denken, .. O Wieland. Wieland. Wenn sie die feurigen Flügel oft zu den Räumen erhöbe, Deren göttliche Pracht sie selbst mit ätherischer Schön: 1 heit Krönte, und blickte sie oft in die unaussprechlichen Sces nen, Wo fe das Glück, unsterblich zu seyn, zum Voraus ems Glaube mir, Freund, so würde dieselbe, die ohne die Immer, von Afterschönheit bethört, die Tugend vergifs tet, Mehr als der ernste Verstand, die Herzen zur Tugend begeistern. Und wie billig sind alle Vermögen der Seele der Tus; gend, 量 Nur der Tugend, geweiht, zu deren Gebrauch sie ge= Ihr ist die Phantasie zum Flügel gegeben; für sie nur Und was ist denn Tugend? Die Himmel nennen sie Wollust! Wollust, in die von der Seligkeit drei Tropfen gemischt Ehre dich selbst! Erkenn in dir selbst den Genoffen der Engel. Ehre die Tugend, die in die dir werdende Seele ges haucht ward, Oder dein göttliches Theil! Sie ists, die nach der Vers Des erschaffenden Worts, die helle Sphäre der Seele chen, Nicht von dem heiligen Dienst zu ungebührlicher Arbeit; Und Und den Verstand vor andern. Du würdest ihn nies Wieland. drig entweihen, Wenn du ihn, von der süßen Betrachtung der geistigen Schönheit -Weggerissen, die Råder des Stoffes zu treiben vers -Sieh nur, wie ebenderselbe, der lauter Ordnung und Wenn er die Welt, wie er soll, im fittlichen Sehpunkt Der im Menschen der Neigungen Hölen, die Zeugung des Willens Und den leisesten Wink des Instinkts zu erspåhen ges schickt ist, Der, wenn der große Gedanke von seiner Unsterblichs keit aufwacht, Mit der außersten Schwinge der hochgestiegenen Em pfindung An die Sphåren und Seraphim stöfst; der es wagen Ueber den Rand der Zeit in Ewigkeiten zu schauen; Sieht, sobald er die erforschen, Schönheit der Oberfläche durchs Nichts als Dunkel und Chaos, und ungestalte Verwirs rung. Wenn du hieraus die Bestimmung der forschenden Noch nicht genugsam erkenntest, so wird dir die Wahrs Sonnengleich aufgehn, wenn ich, ob schon mit verduns kelten Bildern, Dir die Verändrung entwerfe, wozu der Tod uns ers hdhet. Zwar, sobald sich die Seele mit ihrem åther'schen Ger wande Losgewickelt hat, geht ihr, statt des irrdischen Tages, Aber Wieland. Aber den Wunsch, die Werke der Gottheit ergründen zu wollen, Thut nur ein Mensch. Dies ist der Vorzug der Weiss heit des Engels, Daß er Sewündrung allein für das Loos der Beschauer der Thaten Einer Gottheit erkennt. Aber von jedem ambrosischen Abfluß der göttlichen Liebe Keine die schöne Gespielinn, ste stimmen so lieblich zus Als ein blühender Kranz von empyreischen Schönen. Jede Empfindung erheitert sich schnell zum Gedanken, und schmücket Nun den geistigen Theil, wie sie erst den sinnlichen schmückte. Aber vor allen Kräften des Geistes erwächst das Ges dächtniß Zur Vollkommenheit an. Der Himmel in jeglicher Mahlt sich mit mildern Farben in diesem geistigen Spies gel. Jede Seligkeit, die wir geschmeckt, und jede Entzückung, Zieht hier Unsterblichkeit an; es herrschet die hellefte Unter den Myriaden ätherischer geschmückter Ideen. liebet, Goldne Paradies' und Sonnen, von Engeln bewohnet, Aether Oft in der blühenden Erde, von weisen Freunden um geben, Hören den hohen Gesang des himmlischbegeisterten Dichters, Wenn er, ob schon mit schwächern Accenten, den Ge genstand preiset, Den |