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Några slutanmärkningar i fråga om nordisk nominalbildning.

Om man frånser den för värklig, objektiv kritik olämpliga ton, som kännetecknar hr F:s 'modbemærkninger' (liksom redan hans anmälan), utgör detta själfförsvar äfven i sak blott upprepanden af invändningar, som i mitt 'Genmäle' redan bemötts. Som fullkomligt hypotetiska, i en del fall till och med högst osannolika måste sålunda fortfarande de af hr F. till ett antal nord. och germ. verbaladjektiv på -o- uppdagade fornind. parallelerna på -ya- betraktas. Hr F. glömmer härvid, att den bildningsprincip, enligt hvilken de i fråga varande adjektiven tillkommit, såväl i sanskrit som i germ. språk var ett lefvande ordbildningsmedel, hvilket å hvartdera språkområdet framkallat ett betydande antal nybildningar. Då utomgerm. paralleler för öfrigt saknas, äro dessa verbaladjektiv vida sannolikare af särspråkligt ursprung. Till uppenbara missgrepp gör sig rec. fortfarande skyldig, då han för att jag må framhålla blott några mera talande exempel förfäktar, det fno. ú-gildr 'forblöffende nöie' går i hop med ags. @-zilde, ehuru dessa bildningar redan differera i fråga om sin negationspartikel (a-zilde hör till sådana påtagliga bahuvrihi som ags. @-mód 'out of minds', @-men 'unmanned', fht. a-teili 'unteilhaft', a-wiggi 'weglos' etc.), eller då han i adj. sam-fløytr söker ett subst. flautir 'sur Melk' (Fr.), ehuru ordet uppenbarligen ss. redan Fr.2 anmärker ett adj. verbale till stv. sam-flióta, eller då han i strid med bestående fakta, på hvilka han i mitt genmäle uppmärksamgjorts, diktatoriskt förklarar feigr för o-stam: jag citerade bl. a. Tamm Et. Sv. O., hvarest Rökstenens faizian (sunu) anföres (jfr äfven ags. faze).

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En motbevisning af denna art torde knappast vara egnad att stärka tron på den af hr F. utöfvade kritikens tillförlitlighet och opartiskhet. Rec:s uppträdande gentemot mig betecknar i stort sedt ett på saklig undersökning blottadt ignorerande af andras åsikter, så mycket mer betecknande som det gör sig gällande äfven mot meningar, bakom hvilka stå forskare af erkänd auktoritet. Att rec. i några färre fall framstält anmärkningar, hvilka äro värda beaktande och för hvilka jag i själfva verket är honom tacksam, kan svårligen förändra intrycket af det hela, hvars orättvisa karaktär redan torde framgå däraf, att han i sin 8 sidor digra anmälan icke skänkt mitt arb. ett ord af erkännande. I och för jämförelse må här hänvisas till recensionerna af Kluge (Litteraturbl. f. germ. u. rom. phil. 1896 nr. 1) och Heusler (D. Literaturz. 1896 nr. 10), hvilka trots att de icke dolt sina afvikande meningar i ett antal detaljfrågor om mitt arbetes vetenskapliga halt och värde dock uttalat sig helt annorluuda.

Helsingfors.

ARKIV FÖR NORDISK FILOLOGI XIV, NY FÖLJD X.

T. E. Karsten.

Julius Hoffory.

Johan Peter Julius Hoffory wurde am 9. Februar 1855 zu Aarhus in Jütland geboren. Der Vater, Kaufmann, einer ungarischen Familie entstammend, und die Mutter, geb. Lunne, wurden dem Sohne früh entrissen; dem Procurator A. G. B. Knudsen, der die Erziehung des Knaben übernahm, hat H. ein dankbares Érinnern bewahrt (vgl. die Widmung seiner Consonantstudier).

Schon im seiner Gymnasialzeit zu Aarhus (1864-72) regte sich sein Eifer für sprachliche Studien. Nachdem er 1873 das Examen philosophicum mit Auszeichnung bestanden hatte, studierte er in Kopenhagen Sanskrit bei Westergaard und hörte V. Thomsens Vorlesungen über vergleichende Sprachwissenschaft, über Finnisch und Magyarisch. Allmählich zog ihn die nordische Philologie an sich, und hier waren seine Lehrer K. Gíslason, Grundtvig, Wimmer, von denen der letztgenannte den tiefsten Einfluss auf H. ausübte. Daneben wirkte auf seine wissenschaftliche Entwicklung der rege mündliche und briefliche Austausch mit dem engern Landsmann und Freunde, dem um 9 Jahre ältern K. Verner. Im November 1878 wurde die Magisterconferens bestanden, und im Frühling des nächsten Jahres zog H. nach Berlin, um bei Müllenhoff und Scherer die germanistischen Studien fortzusetzen. In eine vierjährige Berliner Studienzeit schob sich ein Sommersemester in Strassburg ein (1880), wobei H. unter ten Brink dem Altenglischen oblag.

Nach Beendigung der Schrift "Consonantstudier" kehrte Hoffory, im Mai 1883, nach Kopenhagen zurück und erwarb sich auf Grund dieser Arbeit den philosophischen Doctorgrad (11. Juni). Gleich darauf siedelte er für dauernd nach Berlin über; am 19/28. Juli 1883 erfolgte seine Habilitation als Docent für nordische Philologie und allgemeine Phonetik 1).

Als Lehrer an der Berliner Universität zeit Januar 1887 als ao. Professor wirkte Hoffory bis zu seiner Erkrankung. Gegen Ende des Jahres 1889 befiel ihn ein bösartiger Typhus: in seinem Gefolge gieng eine geistige Krankheit, die wohl mehrmals noch zu weichen schien, sodass sich H. im Sommer 1891 und im Winter 1892-93 wieder zu Vorlesungen und Uebungen aufraffte,

aber eine Genesung blieb versagt. Im Frühjahr 1893 musste der an Wahnvorstellungen Leidende, in der Stimmung nur leise Umflorte einer Heilanstalt im Westen Berlins übergeben werden. Er hat sie nicht mehr verlassen. Ein von den Freunden herbeigewünschter, dem Kranken schmerzloser Tod hat am 12. April 1897 den vier Jahren selten unterbrochener geistiger Dumpfheit ein Ende gesetzt.

1) Das bisherige in der Hauptsache nach H:s Selbstbiographie, in dem Kopenhagener Universitäts-Programm für 1883 S. 94 f.

ARKIV FÖR NORDISK FILOLOGI XIV, NY FÖLJD X.

H:s wissenschaftliche Hervorbringung weist zwei Perioden auf. In der ersten, die bis zum Jahr 1884 reichte, beschäftigten ihn sprachwissenschaftliche Studien; und zwar in zwei Richtungen.

Der systematischen Phonetik - oder Sprachphysiologie, wie sie H. genannt wissen wollte diente die erste gedruckte Arbeit des Einundzwanzigjährigen, "Phonetische Streitfragen" (KZs. 23); ihr folgten später "Tenuis und Media" (KZs. 25) und "Professor Sievers und die Principien der Sprachphysiologie. Eine Streitschrift" (Berlin 1884). Das Ziel dieser Abhandlungen ist unveränderlich den von Brücke gezeichneten Grundplan zu erweitern und zu berichtigen. Worin er über Brücke hinausschritt, das war die schärfer durchgeführte Erkenntniss, dass die vier spracherzeugenden Factoren Exspiration, Stellung der Stimmbänder, Lage des Gaumensegels, Vorgänge im Mundkanal - grundsätzlich von einander unabhängig sind: bei jeder Stellung des Mundkanals kann ein orales oder ein nasales, ein stimmhaftes oder ein stimmloses, ein stärkeres oder ein schwächeres Sprachelement hervorgebracht werden; u. s. w. Folglich ist nicht daran zu denken, dass bestimmte Zungenartikulationen, wie bei 7, bei r, ihrem Wesen nach stimmhafte Sprachelemente herbeiführen müssten; der Gegensatz bm (oral: nasal) kann nicht dem Gegensatz b₺ (Lippenverschluss Lippenenge) parallel gesetzt werden; das Verhältniss m: mm ist ein anderes als b p; akustisch definierte Begriffe, wie z. B. "sonor", sind mit artikulatorisch definierten Begriffen, wie z. B. "Reibelaut", nicht zu untermengen: sie gehören verschiedenen Einteilungs principien an. Die vielen trefflichen Einzelbeobachtungen, bes. am Neuisländischen und Dänischen, die H. vorzulegen hatte, stellten sich durchaus in den Dienst jener sichtenden und ordnenden Idee; ein blosses Anhäufen von Einzelbeobachtungen war als "roher Empirismus" nicht nach H:s Geschmack. Bei der Mehrzahl der Fachgenossen aber fanden die entdeckten Einzelheiten Beifall, während sich dem Grundgedanken, in seiner einfachen überzeugenden Wahrheit, die meisten phonetischen und grammatischen Handbücher verschlossen. Die Unklarheiten, die dadurch nicht sowohl entstanden als am Leben blieben, rügte H. umso schärfer, als er dazu neigte, die Bedeutung eines logisch geschlossenen Lautsystemes zu überschätzen.

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Neben den phonetischen Bestrebungen giengen die Arbeiten über altnordische Lautlehre her. Es war in erster Linie die Handhabung der geschärften phonetischen Methode, die zu einer ganzen Reihe wichtiger Ergebnisse verhalf; dazu kam H:s sehr genaue Vertrautheit mit der Orthographie der ältesten isl. und norw. Handschriften 1), sowie ein sorgfältiges, wenn auch mitunter

1) Sieh im besonderen "Lydforbindelsen fst i det AM. hs. 674 A 4:to" in Philol.-hist. samfunds mindeskrift s. 140 ff.; Gött. gel. Anzeigen 1884 S. 478 ff.; Reykjaholts máldagi, Kph. 1885, S. 20 ff.

fehlgreifendes 1) Verwerten der Skaldenreime. Arbeiten wie die "Consonantstudier" (Ark. II, deutsch in Bezz. Beitr. 9), über tonloses N und L im Altn. (Zs. f. d. A. 22), über die zwei r-laute des Altn. (Ark. I), gehören zu den besten und förderndsten ihrer Disciplin. Auf dem Felde der nordischen Grammatik wurden Hoffory unbestrittene Erfolge zu Teil, wie ein Blick in die seither erschienenen Lehrbücher bestätigen kann.

In seinen Vorlesungen hat H. für Phonetik wie Grammatik ein unvermindertes Interesse bewahrt, und vorübergehend konnte ihn die Lust anwandeln, "sowol der Mythologie als der höheren Kritik vollständig den Rücken zu kehren und mich nur noch mit Grammatik und Sprachphysiologie zu beschäftigen. Ich versuche jetzt neue Gesichtspuncte sowol für die Einteilung der Laute als für die der Lautübergänge zu eruiren und hoffe, dass es mir gelingen wird, durch die Physiologie zur Psychologie der Laute vorzudringen" (2. 4. 1888). Aber die letzten fünf Jahre seiner geistigen Frische bildeten doch eine neue Periode: litterarhistorische und mythologische Betrachtung stand ihm jetzt im Vordergrunde, und er konnte gelegentlich äussern, dass von seinen frühern Sachen nur noch die Streitschrift Gnade bei ihm finde; in grammatischen Arbeiten, so bemerkte er, könnten sich nicht die höchsten geistigen Kräfte des Menschen betätigen.

Müllenhoff war es vor allen, der ihm Führer und Leitstern auf dem neuen Pfade wurde. Die vier Aufsätze (1885-88), die H. in den "Eddastudien" vereinigte, sind eine Verkündigung, Verteidigung, Erweiterung der Müllenhoffschen Lehre; sie ranken sich an dem gewaltigen Stamme der Deutschen Altertumskunde fünften Bandes in die Höhe. Mit der von Müllenhoff überkommenen textkritischen Methode verband Hoffory eine schärfere Beachtung des Versbaues, wobei er auf Sievers' Theorie fusste und die Wege zu einer exakten Altersbestimmung der eddischen Gedichte vor sich zu sehn glaubte. Ein Einfluss Wh. Scherers, dem H. einen begeisterungsvollen Nachruf widmete 2), lässt sich in seinen eddischen Forschungen kaum erkennen: Stilbetrachtung fliesst nur in kleinen Ansätzen mit ein. Aber auf anderm Gebiete hat H., an vertraute heimische Ueberlieferungen anknüpfend, eine zierliche Probe von Stilcharakteristik gegeben: in dem Aufsatze "Holbergs Komödiendichtung", den er der mit P. Schlenther gemeinsam veranstalteten deutschen Holbergausgabe (Berlin 1887) einverleibte.

In den zuletzt genannten Schriften spricht sich H:s Persönlichkeit am völligsten und farbigsten aus. Die wissenschaftlichen Anregungen, die dieser zweite Zeitraum gebracht hat, stehn an nachhaltiger Kraft dem Geleisteten der frühern Jahre nicht gleich. Wo H. als Sprachforscher das Wort führte, stand er auf sorglicher gefestigtem Boden: seine Kopenhagener Studienjahre hatten ihm

1) "Þjóđolfr hinn hvínverski og brydningen" Ark. I 44 ff.
2) In den Illustrierten Deutschen Monatsheften, LXII, August 1887.

eine fleissig erworbene Grundlage mitgegeben. Ein rastloses Erweitern der Quellenkenntniss, auch ohne dass ein bestimmtes Problem reizte, lag nicht in seiner Art. Es hieng diess mit seiner ganzen Natur zusammen, die, je mehr er zur Selbstbesinnung kam, die Eingebungen des Augenblicks abwartete.

Auf die Form seiner Schriften hat Hoffory zumal in den spätern Jahren eine künstlerische Sorgfalt verwendet. Von gewissen Aufsätzen eines (längst verstorbenen) Fachgenossen bemerkte er: "so schlecht geschriebenes lese ich nicht". H. schrieb ein elegantes, vornehmes Deutsch, dem der geborene Ausländer nicht anzumerken ist, es sei denn an dem Mangel landschaftlichen Erdgeruchs. Er neigte von Anfang an zu dialektischer Darstellungsweise: er stellt die feindliche Truppe in Reih und Glied, um ihr dann schrittweise ihre Stellungen abzugewinnen. So lag es ihm nahe, zum Ausdruck seiner wissenschaftlichen Ueberzeugung wiederholt zu entschieden polemischer Form zu greifen. So sicher es ihm um die Sache zu tun war, so wenig er jemals einen unedeln Streich geführt hat, so unverkennbar war doch die Lust des Fechters an seiner scharf geschliffenen Klinge. Und die Folge blieb nicht aus, dass Mancher den sachlichen Inhalt über der persönlichen Einkleidung übersah. Als stilistisches Meisterwerk His würde ich die Anzeige des Corpus Poeticum Boreale (Eddastudien S. 89 ff.) betrachten, nicht die gegen Sievers gerichtete Streitschrift, worin H. seine Leidenschaft zu kühlerm Tone gedämpft hat.

H:s Schriften würden einen mässigen Band füllen, ihre Zahl und die Weite des umspannten Gebietes erscheint doch nicht gering, wenn wir erwägen, dass mit dem 35:ten Jahre ihm die Nacht anbrach. Und der Gehalt seiner wenigen Bogen sichert ihm den Platz in der Geschichte der Wissenschaft. Aber unmittelbarer hat H. als Lehrer gewirkt, und da wiederum stärker im privaten Gespräche als auf dem Katheder. Seine Vorlesungen hatten, inhaltlich, eine gewisse enthaltsame Strenge. Er liess sich nie gehen; subjektivere Ausflüge versagte er sich (nach den Schriften seiner zweiten Periode würde man sich von seinem Docieren ein anderes Bild machen). Im Grammatikkolleg gab er die gelehrte Litteratur und die Handschriftendaten sehr ausführlich, in den Eddavorlesungen die philologischen Vorfragen und das metrische Detail. Er las vom Blatte ab und liess nur selten sein Auge darüber hinaus zu den Hörern schweifen. Sein Vortrag hatte etwas verschleiertes; er riss nicht hin, aber er fesselte durch die bedachtsame Klarheit und die feine Präcision. Ausserhalb des Hörsaales gab sich H. viel ungehemmter, viel aggressiver. Im Verkehr unter vier Augen war er seinen Schülern ein unvergleichlicher Führer und Anreger: er wusste ihnen den Blick zu öffnen und den Eifer zu wecken. Ihre Arbeiten begleitete er mit väterlich-freundschaftlicher Hingabe. Von seinen Hörern haben sich manche als seine ganz persönlichen Zöglinge dankbar bekannt.

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