Imágenes de páginas
PDF
EPUB

Let waves and thunders mix and roar;

Be Thou my God; and the whole world is

mine!

While thou art fov'reign, I'm fecure;

I fhall be rich till thou art poor;

For all I fear and all I wish, heav'n, earth, and hell,

are thine!

Watts.

Wieland.

Wieland.

Die beiden, am Schluß des zweiten Bandes seiner åls tern poetischen Schriften befindlichen Oden im Pindaris schen Schwunge, auf die Geburt und Auferstehung des Erlsfers, wurden zuerst zu Zürich 1754, ohne Namen ihres Verfassers, gedruckt, und verdienen noch jest, schon als so frühe treffliche Arbeiten eines nachher zu so erhabnem Range empor gestiegenen Genies Aufmerksamkeit und Schäßung.

Die Auferstehung des Erlösers.

Erhebet euer Angesicht,

Entwölkt die Stirne des ångstlichen Kummers,

Ihr, die der Stab des Gottes Messias_regiert!

Wird sein Triumph nicht heut

In allen Olympen gefeirt?

Lasst denen in des Todes Schatten

Die sklavische Furcht!

Ihr aber, Christen, jauchzt den Nachhall des Hims

mels,

Und giesst euch aus in jubelirende Psalmen,

Ihr Seelen seines begnadigten Volks.

Das Grab behielt den Sieger nicht!

Des Todes kalte versteinernde Vande

Behielten ihn nicht. Er stehet auf dem Staube, der

Und unter seinem Fuß

Held,

Hüpft dreimal der Weltkreis empor.

Weint nun nicht länger, die ihr vormals

Auf Golgatha's Höh

Sein sinkend Haupt, die Todesmine, gesehen,
In die sich sanft ein menschenfreundliches Lächeln
Mit jedem segnenden Blicke verlor.

Ihr sah't ihn, als die Schrecken des Herrn
Auf seiner Seele lagen;

Ihr saht ihn, verhüllt mit tråuflendem Blut,
Bon seinem Glanz, von allen Engeln verlassen,
Verworfen von Gott.

Sein aufgequollnes banges Herz

Erhuben unaussprechliche Seufzer.

Ein schrecklich Bild der strafenden Sünde,
In Donnerwettern entblössest

Der Felsen Eingeweide sich,

Es gehen aus aufgeborstenen Gråbern

Die Todten aus, und sehn in starrer Entzückung
Den sie in heissen Gebeten

Vordem so oft vom Himmel niederfeufzten,
Sehen die Mine des Siegs

Im Antlig voll Ruhe,

Und jauchzen, da die göttliche Seele

Stillwandelnd, durch die englische Welt,

Die schnell sich vor ihr theilet,

Wieland.

Ins Heiligste, zum Thron des Vaters hinaufs steigt.

Iht wird sein Leib dem Grabe vertraut.

Die Freundschaft mischt den Thrånen der Myrrhe

Die ihrigen ein, und will den heiligen Rest,

So lang sie kann, dem Neide

Des Moders entwenden. Der Feind,
Bom Unsinn wider Gott empöret,
Beschüßet das Grab,

Aus eitler Furcht, mit einer ehernen Wache.
Drei Mitternachte weinten seine. Geliebten,
und kannten, den Sie beweinten, noch nicht,

Der aus dem Staub die Todten rief,
Coll den des Grabes Kerker behalten?

Und er hått umsonst die göttliche Arbeit vollbracht,
Die keiner im Olymp

Zu tragen vermochte? Soll ihn

Des Vaters Allmacht ungekrönet lassen,
Nachdem er gesiegt?

1

[blocks in formation]

Wieland. Nein, Nein! Noch ist sein Werk nicht vollendet;
Er muß sich noch in seiner Herrlichkeit zeigen,
Und dir, unendliche Liebe,

[ocr errors]

Ein göttliches geheimnißvolles Opfer,
Hieng er am schmählichen Holz.
Die Seraphim lagén

Erstarrt, in finstern weinenden Wolken,
Und auf die ganze Geisterwelt kam
Vom Schöpfer, wenn er zürnt,
Ein allgemeiner Todesschauer.

Berweilet doch im Geiste hier,

Und bebet, fühlet die Greuel der Sünde,

Ihr Kinder des Staubs, gefallnes Menschenges schlecht.

So unbegreiflich liebt

Der ewige Vater die Welt!

So furchtbar drückt sein Haß die Sünde!

Die größte Schuld, denn Gott ist allen versöhnet.
Verzagt nicht, Sünder! Aber flammt auch die
Hölle

Für den, der ist noch fündigt, genug?

Jht ist der Leiden Zahl erfüllt,

Die Zahl, die auch kein Cherub zåhlet;

Jht wendet aufs neu der Vater sein Antlig zum

Es ist vollbracht!

Sohn.

Sieh auf,

Nach deinem befriedigten Gott,

Mit seinem Blur geweihte Erde!

Nun schauet Er voll Ruh

Vom Kreuz (itt ist's sein Thron) sanftlächelnd herun

ter,

Noch einen Blick auf seiner Leiden Belchnung,

Auf seine Christen, dann schliesst sich sein Aug.

Und eine siebenfältige Nacht

Fällt auf das Land, die Sterne

Berhüllen sich, sein sterbend Röcheln ergreift

Mit stiller Allmacht den erzitternden Sion;
Und die ihm weinten, die müssen ihn sehn.

Dort sinkt der Tag in festlichem Pomp,
Wie mit gestirnten Flügeln

Ein Fürst der Seraphim, vom Aether herab,
An dem du dich, v Gott Messias, dem Tode
Siegprangend entschwingst.

Im Sturmwind der die Cedern bricht,
Steigt aus den Wolken Gabriels Hoheit,
Dem Blike gleich, zum Grabmaal herunter,
Und schreckt die schüchternen Hüter,

Die Ungeweihten, von der hohen Scene,
Stößt dann mit schwebendem Fuß

Den Felsen zurücke.

Da geht im Glanz, den Engel nur tragen,
Der Gottmensch aus dem Grabmaal, es rauscht
Die Leinwand seitwårts weg;

Dann bleibt er auf dem Stein gedankenvoll stehn,
Ein lieblich bebendes Gefühl

Durchwallt die Erde, des Fluches entlastet,
Der Kreise Gesang erschället im höhern Ton,
Die Welten sehen sich erstaunt

Mit festlichem Glanze bekrönt;

Geweckt vom Geiste der Entzückung
Gehn Lieder vom jeg

Aus jeder Harf, aus jedem Munde der Engel;
Und in den Gråbern des entschlafenen Gottes
Rauscht, wie zum Auferstehen, jedes Gebein.

Noch steht der Sieger auf dem Grab
Und übersieht mit allwissendem Blick
Die Schaaren die er so viel Leiden erftritt; ·
Die beffre Zukunft steht

In himmlischer Blüthe vor ihm.

Er hört vom Rufen seiner Zeugen

Den Weltkreis erfüllt;

Er sieht das Land der Uebertretung geheiligt
Und Edens Pracht um jede Wüste geworfen,
Und sein Panier bei den Heiden erhöht.

[blocks in formation]

Wieland.

« AnteriorContinuar »