Weiße. Weiß e. Die Amazonenlieder dieses liebenswürdigen Dichters machen die würdigsten Gesellschaftsstücke zu den Gleimischen Kriegsliedern, welche jene veranlasst zu haben scheinen. Uns ter der Amazone muß man sich hier die Geliebte-eines Kriegers denken, die Ehrbegierde und Tapferkeit an ihrem Ges liebten so sehr liebt, daß sie ihn auch deswegen den Gefah. ren gern entgegen gehen sieht. Klagen einer Liebhaberinn beim entfernten. Weiße. Ach! Hier, entseßlich liegen sie, Ein Spiel der Zephyrwinde früh, Karsch in. Schon oft ist diese, in Berlin lebende, Dichterinn, Uns ne Louise Rarfchin, geb. 1722, eine deutsche Sappho ges nannt worden; aber sie ist mehr, und ihr Talent ist nicht nur fruchtbarer, sondern auch mannichfaltiger und mehrumfaffend, als die Dichtungsgabe jener berühmten Griechinn. Ihre Gesänge sind nicht bloß feurig und reich an Empfindung und Imagination; sondern oft auch von der sanfteften und einnehmendften Art. Freilich ist sie durch große, feltne Leich tigkeit und mancherlei äußere Anlåsse allzu oft zur Poesie aufgefødert worden, und ihre Gedichte find daher von sehr ungleichem Werth; aber Spuren eines glücklichen Genies find doch in jedem, auch in dem flüchtigsten, sichtbar, und es giebt ihrer noch viele ungedruckte, besonders in unsers Gleim's Händen, die den besten gedrückten zur Seite zu ftehn verdienen, oder sie vielmehr zum Theil noch übertref fen. Das Interesse für die Stadt, in der ich lebe, und die Verehrung für den edeln Prinzen des Braunschweigischen Hauses, der am 18ten October diese Stadt so glorreich ents feste, bestimmt mich zur Wahl folgender schönen Ode. Ueber den Entsak von Braunschweig. Gebt mir frische Lorbeern um die Leier, Also glühte Cyrus, da er fragte, Karfchin. |