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Sich selbst verkennet, der mit dem Glücke gern
Die Ehre seiner glänzenden Siege theilt,
Und mit den tapfern Kiegsgefährten,

Die er die Pfade des Ruhms geführet:

Der, ob sein Name gleich bei den Sternen schallt,
Hier Feinde noch im modernden Grabe schreckt,
Der Sittsamkeit sanftrothen Schleier

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Nimm dir geschwind die Flügel des brausenden,
Des unermüdeten Nordwinds, mein festlich Lied,
Und hefte dieses Helden Namen

Fest an der äußersten Zukunft Thore.

Dort sieht ein größrer noch nicht geborner Bard,
Und singt ihn einst, wenn finstre Vergessenheit
Die grauen Thaten mancher Helden
Aus der Geschichte Bahn weggerücket,

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Miastalier.

Rretschmann.

Kretschmann.

Unter dem angenommenen Namen Rhingulph's des Barden machte sich Hr. Karl Friedrich Kretschmann zu Bittau, geb. 1738, vor etwa zwanzig Jahren zuerst als Dichs ter bekannt. In seinen Bardengesången, veranlasst durch die Nachahmung Offian's, aber auf vaterländische Gegens stånde und Empfindungen angewandt, herrscht edler Ens thusiasmus, und wirkungsvolle Natursprache. Hermann's Sieg und Tod zeichnen sich darunter am meisten aus. Der Kürze wegen aber gebe ich hier nur seine schöne Ode an Siz ned, oder Hrn. Denis, die auch unter den Liedern des legs tern (B. V. der Quartausg. S. 177 ff.) abgedruckt, und mit einer sehr schönen Antwort begleitet ist, überschrieben: Sis ned's Gesicht, Rhingulphen dem Freunde der Geister gewidmet.

Rhingulph's lied an Sined, den Druiden der Harfe.

Wo bin ich?
Arbeitermüder ein?

Schlief ich nicht im Walde

Im Walde, wo des Lenzes

Tonvoller Vogel nicht nistet,

Im Walde, wo kein Barde

Noch seine Harf' in die Schatten trug?

Er ist es, wo ich entschlief,

Der Wald voll brütender Schauer,

Als wår er hinter Hela's

Grotte gegen Walhalla gepflanzt;
Denn wie vom Felde der Seligen
Tont mir durch seine Fichtengånge
Der Bardenharfe Geräusch,

Mich umwandelt der Geist der Lieder,
Wie die Seele der Brünstiggeliebten

Um den einsam trauernden Jüngling schwebt.

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O sey du mir willkommen!
Ruft der Verzweifelnde.
O sey du mir willkommen!
Ruf' ich, und reisse mich auf,
Daß die zweigige Fichte schwankt,

Und streife windschnell über das Heidenkraut,
Und eil' und fliege gegen den Harfenruf,
Der bei jedem von Felsen

Zu Felsen gewagten Sprunge
Immer nåher und nåher tönt.

Da rauschet mir gewaltig
Josephs Namen entgegen;
Es rufen dort oben die Felsen,
Dort unten die Fichten rufen
Josephs Namen zurück:
Und hier sind Nachtigallen,
Hier scherzt das kühle Lüftchen
Um junge Wiesenblumen ;
Weidende Rehe hüpfen
Fröhlich am Bach.

Heil mir! nun bin ich am Ziel! Heil mir! da ist der Sånger! Götter! da ist die Harfe! durstig Trink' ich all ihre Töne auf.

Vergich dem Bardensohne,
Vergieb, du Bindengeschmückter!
Wer bist du?

Druide mit der goldnen Sichel
In deinem Priestergärtel,
Wer bist du, Sånger Josephs?

Du lächelst, theurer Sånger!
Aber ich kenne die Harfe;
Und nun kenn' ich dich, Sined!
Den Freund an Ossian's Busen,
Dem er am Abend

Seiner Augen *) die Harfe ließ.

*) Im Lode.

Kretschmann.

Kretschmann, O! finge, finge

Joseph den Frühgeliebten,
Wie er, im Frieden groß,
Segen um sich und über sich hat! -
O! singe, finge,

So lange diesseit Walhalla's
Er seine Schritte verweilt,
Josephs Kriegsgefang nicht!

Zwar, wie der Adler,

Liegt er am kühlen Mondenlicht,
Brütend über seinen Geliebten,

Und scheint in sanften Träumen zu ruhn.

Aber waget der Gey'r, waget der Habicht sich
Seinen Geliebten zu drohn, hui! Dann erhebt er sich,
Und wird hoch aus der Gegend des Monds

Seinen Räuber herunterstürzen! —

Drum singe, finge,

Daß er bis an das Morgenroth

Ueber seinen Geliebten ruht!

Aber ach! kenn' ich denn nicht,

Sined, Ossian's Harfe,

Die vom Rauschen der Speere,

Vom Sauseln des Schwertes gerne begleitet ward?

Wie der kriegrische Jüngling

Des dauernden Friedens satt,

Wird sie, wenn du ein Friedenslied willst,

Harte Triumphtöne geben.

Aber dann singe von Joseph nicht!

Trage dein Harfenspiel tief in den Eichenwald;

Geh zu dem Grabe Daun's, dort, wo die Fahnen wehn,
Dort, wo die Kriegesdonner harren,

Singe, dort finge den Ruhm, den er in mancher Schlacht
Auf die Gebote Theresiens,

Der Heldenmutter Joseph's, ersiegte!

F. L.

F. L. Graf zu Stolberg.

Unzählig øft hat man, bald in ausgeführten Gemåhls Den, bald in wenigen Hauptzügen, Homer's Charakter zu schildern versucht; aber so meisterhaft, wie es in folgender Ode geschehen ist, konnte ihn nur ein Dichter entwerfen, der, ganz mit dem hohen Geiste seines Urbildes erfüllt, von der Begeisterung noch glühte, mit welcher er es so ungemein glücklich für seine Nation kopirte.

Homer,

F. L. Graf zu
Stolberg.

Heil dir, Homer!

Freudiger, entflammter, weinender Dank
Bebt auf der Lippe;

Schimmert im Auge;

Träufelt, wie Thau,

Hinab in deines Gesanges heiligen Strom!
Ihn goß von Ida's geweihtem Gipfel

Mutter Natur!

Freute sich der strömenden Fluth,

Die voll Gottheit,

Wie der sonnenbesäte Gürtel der Nacht,

Tönend mit himmlischen Harmonien,

Wålzet ihre Wogen hinab in das hallende Thal!

Es freute sich die Natur,

Rief ihre goldgelockten Töchter;

Wahrheit und Schönheit beugten sich über den Strom,
Und erkannten in jeder Welle staunend ihr Bild!

Es liebte dich früh

Die heilige Natur!

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Da deine Mutter im Thale dich gebahr,

Wo Simois in den Skamandros sich ergeusst,
Und ermattet dich ließ fallen in der Blumen Thau,

Blicktest du schon mit Dichtergefühl

Der sinkenden Sonne,

Die vom Thrazischen Schneegebürg

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