Imágenes de páginas
PDF
EPUB

Gnomische rakter dieser Dichterklasse die Vorrede des Hrn. Hofr. Heyne Dichter der zu der von Hrn. Glandorf und Fortlage herausgegebenen Griechen. Pythagoras, Sammlung einiger Gnomologen.

Pythagoras.

Zie

(Diesem berühmten griechischen Weltweisen legt man gewöhnlich ein Gedicht von der eben beschriebenen Art bei, welches den Namen, goldne Sprüche, kn za xevoα, führt. An dem hohen Alter dieses Gedichts läßt sich freilich wohl nicht zweifeln; desto mehr aber an der gewöhnlichen Angabe des Verfassers, der Vythagoras selbst wohl gewiß nicht war, dessen wahrer Name indeß unbekannt ist. rokles, ein platonischer Philosoph des fünften Jahrhunderts, schrieb einen Kommentar darüber, der viel scharfsinnige, aber auch manche gar zu frizfindige und gezwungne Erlaus Das Gedicht selbst empfiehlt sich durch terungen enthält. einen großen Neichthum an érnsten, edeln Gedanken und trefflichen Vorschriften, und durch nachdruckvolle Kürze des Vortrages. Umständlicher sehe man darüber Hrn. Glans dorf's Abhandlung: de Carminis Aurei aetate, argumento, indole, dialecto; de Hierocle; aliisque de rebus, ad hoc caput ~ pertinentibus, in der gedachten Sammlung, S. 59 ff. Unter mehrern franzöfifchen Uebersehungen dieser Sprüche ist die neueste von le Franc Márq. de Pompignan, im viers ten Bande feiner Werke. Von der sehr glücklichen umschrei benden deutschen Uebersetzung, die Hr. Gleim zuerst im Mai 1775 des Teutschen Merkur lieferte, und zu Halbers ftadt 1786 für seine Freunde, mit einem Anhange eigner Sit tensprüche, besonders abdrucken ließ, steht hier eine Probe unter folgenden zwanzig Anfangsversen dieses Gedichts :)

Pythago

ras.

Αθανάτος μὲν πρῶτα Θεὸς, νόμῳ ὡς διάκειται,
Τίμα, καὶ σέβου ὅρκον· ἔπειθ' Ήρωας αγανοὺς
Τούς τε καταχθονίους σέβε Δαίμονας, έννομα ξέζωνα
Τούς τε γονείς τίμα, τούς τ' άγχιστ ̓ ἐκγεγαῶτας.
Τῶν δ ̓ ἄλλων, ἀρετῆ, ποιεῦ φίλον, ὅστις άρισος.
Πραέσι δ ̓ εἶχε λόγοις ἔργοισί τ ̓ ἐπωφελίμοισι·

3

"

Die erste Pflicht sei dir, die Götter zu verehren,
Wie's dich die Weiseften und die Gesche lehren;
Zu halten jeden Eid, zu brechen keinen nicht,
Den eine Hand beschlägt, den eine Zunge spricht!

1

Die Helden, welche dich empor gehoben haben
Zu höherer Vernunft, durch ihre Geistesgaben,
Die großen Helden, die halt großer Ehren werth;
Der wird ein Held einft sein, der diese Helden ehrt!

Den Geistern, die umher in allen Lüften schweben,
Sollst allenthalben du dich so zu sehen geben,
Daß sie sich deiner freun; dem Bösen wenden sie
Die Augen weg, und sehn des Guten Harmonie.

Dein Vater liebte dich und deine Mutter? Lohne
Mit deinem Leben sie, und einer Ehrenkrøne!

Mnd

Lieb' alle Menschen, sei nicht Eines Lebens Feind!
Den, welcher Tugend liebt, den bitte: Sei mein Freund!

Wirf deinen scharfften Blick auf deines Freundes Thas
ten;

Bu deinen Thaten laß des Freundes Weisheit rathen!

[ocr errors]

Pythagor Μηδ' ἔχθαιρε φίλον σὸν ἁμαρτάδος είνεκα μικρής,
ras. Όφρα δύνη δύναμις γὰρ ἀνάγκης εγγύθι ναίει.
Ταῦτα μὲν όντως ἴσι. κρατῶν δ ̓ εἰθίζει τῶνδε
Γαστρὺς μὲν πρώτισα, καὶ ύπνο, λαγνείης τε,
Καὶ θυμοῦ. Πρήξεις δ' αισχρόν ποτε μήτε μετ' άλλου
Μήτ' ἰδίᾳ πάντων δὲ μάλις' αισχύνεο σαυτόν.
Εἶτα δικαιοσύνην ἀσκῶν ἔργῳ τε λόγῳ τε.
Μήδ ̓ ἀλογίςως σαυτὸν ἔχειν περὶ μηδὲν ἔθιζε.
Αλλα γνώθι μέν, ὡς θανέειν πέπρωται άπαγε

Χρόν

Verliere deinen Freund um keinen kleinen Zwift;
Wenn aber sein Vergehn kein kleiner Fehler ist,
Wenn seinem Herzen Gift am hellen Tag' entschlüpfte,
Dann reiß' das Band entzwei, das dich an ihn verknüpfte t

Ganz in der Nähe wohnt Nothwendigkeit bei Macht;
Das wisse! Ndthig ist: zu haben immer Acht
Auf jede Leidenschaft; um sie zu überwinden,
Mußt du, zu rechter Zeit, die rechten Mittel finden,

Des Zorus, der Schwelgerei, der Trägheit schäme dich In deinem Haus bei dir geheim, und öffentlich!

Sich deinen eignen Werth! Sek deinen hohen Adek In Weisheit, und in Furcht vor deinem eignen Tadel!

Nichts reden und nichts thun, als was gerecht ist, das Sei dir Gewohnheit längst, und ohne Grund und Maaß Thu nichts! Thu aber bald! Das Erste, was wir wissen, Ift, daß wir Menschen sind, und alle sterben müssen;

[ocr errors]

Χρήματα δ ̓ ἄλλοτε μὲν κτᾶαι φιλε, ἄλλοτ ̓ ὀλέπαι
Όσσα δὲ δαιμονίησι τύχαις βροτοὶ ἀλγε' ἔχουσιν,
Ὧν ἂν μοῖραν ἔχης, προέως φέρε, μήδ' ἀγανάκτε
ἶσθαι δὲ πρέπει, καθόσον δύνη ὧδε δὲ φράζει
Ον πάνω τοῖς ἀγαθοῖς τούτων πολὺ Μοῖρα δίδωσιο

£4

Daß unser Hab' und Gut in Gottes Hånden steht,
Und Leicht-Erworbnes auch leicht verloren geht!

So

Die Götter geben dir, o Mensch, dein Menschenleben;
Benn fie der Lasten viel dir auch zu tragen geben,
Tras, was du tragen kannst, und mache dir es leicht;
Geduld hilft jedem, der am Wanderstabe, schleicht!
Die Götter scheinen nur des Guten zu vergessen,
Und ihrer Güte Maaß dem Bösen voll zu mesen!

pythagor

ras.

Solon.

Solon.

(Von diesem berühmten Gesetzgeber der Athenienser, der ungefähr sechstehalb hundert Jahre vor Chrifti Geburt lebte, sind uns, außer einigen Gesehen und, ihm beigelegs ten, Briefen, auch einige Fragmente elegischer Gnomen oder Denksprüche durch andre griechische Schriftsteller aufbehal ten worden, die sowohl ihres Alterthums, als ihres lehrreis chen Inhalts wegen schäzbar sind. Am besten hat sie Herr Forrlage, als den zweiten Theil der gedachten Glandorfis schen Sammlung (Leipz. 1776, in 8.) herausgegeben, und in der Vorrede weitläuftiger ihren Werth aus einander gefeßt, auch die Lebensumstände ihres Verfassers, und scharfsinnige kritische Erläuterungen beigefügt. Folgendes ist die erste Hälfte eines vom Stobäus aufbehaltenen Bruchstücks dies fer Verse, worin der Dichter die Musen um Reichthum, um das Glück der Freundschaft, und Furcht seiner Feinde ans fleht. Ueber den Reichthum, den er sich wünscht, erklärt er sich umständlicher, und verlangt nur rechtmäßig erworbene Güter, weil alle Ungerechtigkeit von verderblichen Folgen fei.)

ΠΕΡΙ ΔΙΚΑΙΟΣΥΝΗΣ

Μνημοσύνης καὶ Ζηνὸς Ὀλυμπία ἀγλαὰ τέκνα,
Μοῦσαι, Πιέριδες, κλυτέ μοι ευχομένῳ.

Όλβον μοι πρὸς θεῶν μακάρων δότε, καὶ πρὸς ἁπάντων,
Ανθρώπων αἰνὶ δόξαν έχειν ἀγαθὴν

Είναι δὲ γλυκὺν ὧδε φίλοις, ἐχθροῖσι δὲ πικρόν

Τοῖσι μὲν αἰδοῖον, τοῖσι δὲ δεινὸν ἰδῶν.
Χρήματα δ' ἱμείρω μὲν ἔχειν, ἀδίκως δὲ πεπᾶπαι
Οὐκ ἐθέλω πάντως ύσερον ἦλθε δίκη.
Πλᾶτον δ' ἓν μὲν δῶσι θεοὶ, παραγίγνεται ἀνδρὶ
Έμπεδος ἐκ νεάτου πυθμένος ἐς κορυφήν.
Ὃν δ ̓ ἄνδρες τιμῶσιν ὑφ' ύβριος, ου κατὰ κόσμον
Ερχεται, ἀλλ' ἀδίκοις ἔργμασι πειθόμενος
Ουκ εθέλων ἕπεται, ταχέως δ' αναμίσγεται άτη
Ἀρχὴ δ ̓ ἐξ ὀλίγου γίγνεται ώςε πυρός.

Φλάυρη

« AnteriorContinuar »