Und das Mädchen nahm's Und lief zum Selka: Bach, und legte sanft Das Blümchen hin, am Ufer, daß des Bachs Sah, trüben Blicks, das Blümchen, Mutter, Kommt doch zu sehn das schöne Blümchen hier. Auf diesem schwarzen Steine kniend, will Und Thrånen strömten!-- Armes, 、armes Sprachst du, mein Herz, und: Mädchen! Mädchen! Du Mutter zu dem Kinde, küsse, Rind, Dem edlen Mann die Hand, die Retterin! dann! Du fragtest nichts, du gutes Herz! du wart Und Gleim. Gleim. Seit gestern gut, und bist's noch heut, und bist's Denksprüche. I. Siehst du das falsche Glück dir lächeln oder Taz chen, So dent', o Mensch, wie gut du bist, Ind sorge, daß es dir nicht etwa schädlich ist; Das Senflorn, zornig hingeschmissen Wirst, wenn du's suchen willst, du lange suchen müß sen! Such es! und strafe dich! und hüte dich vor Zorn! 3. Der schönste Titel: Freund! sei heilig deinem Munde, Sei dir als Titel mehr, als jest im Fürsten bunde Durchlauchtigkeit und Majestät! Dein Herz empfinde seine Wunde Wenn Wenn irgend ein Gedant', in einer stillen Stunde, An einen falschen Freund entsteht! 4. Steig auf der höchsten Ehrenleiter Und, hörst von einem oder allen Der Eitle steht auf Narrenbühnen, 5. So leben, wie man wünscht zu leben, Und, seines ganzen Lebens sich bewußt, Die Freundes Hand dem Tode geben: So sterben, das ist eine Lust! Gleim Verdienst, das sich hervor, gesehn zu werden, drångt, Das aber, welches still, wie Gott, das Gute thut, Das etwa zu sich selbst nur saget: Das war gut! Withof. With of. (Ein überaus schäßbarer, noch lebender, deutscher Lehrs dichter ist der Doktor und. Profeffor Johann, Philipp Los renz Withof zu Duisburg, geb. daselbst, 1725. Unter seinen jezt von ihm selbst gesammelten, und zu Leipzig 1782 und 83 in zwei Theilen gr. 8. herausgegebenen akademischen Gedichten findet man seine, ehcdem einzeln gedruckten Lehrgedichte aufs neue durchgesehen und verbessert; nåms lich: Die moralischen Retzer. Sinnliche Ergötzungen. Die Redlichkeit. Der medicinische Patriot. Sokrates, oder, von der Schönheit. Die Freundschaft. Die Jagd.ballers Geist, sagt ein einsichtvoller Kunstrichs ter (Fragmente, üb. d. n. deutsche Literatur, Th. III. S. 210.) Hallers Geist ist in zwei Dichter getheilt, in withof and Creuz. Jener hat die nachdruckvolle Kürze in Sentis ments und Beobachtungen oft bis zum Neide in seiner Ges walt. Dieser hat zu viel Talent zur schwermüthigen Mahs lerei eines Weisen, als daß man ihn unter den Gottschedianern. vergessen sollte. Jener weiß abstrakte Ideen in poetische Körper zu kleiden; dieser, abstrakten Ideen poetische Farz ben zu geben. Jener ist glücklich im Ausdruck menschlicher Denkart, so fern man sie aus einer genauen Weltweisheit kennen kann; dieser in der dichtrischen Abbildung einiger metaphysischer Hypothesen. Beide würde ich wegwerfen, wenn ich jenen bloß als Dichter nach dem Aeußern, und dies fen als Metaphysiker bloß nach dem Innern beurtheilen müßs te." Denn freilich vermißt man den Mechanismus der Poesie in Withof's Gedichten allzusehr, ob er gleich in der neuen Ausgabe manche Stellen mehr gefeilt und abgeglåttet hat. Ein andrer Kunstrichter sagt von ihm: (Lir. Br. Th. VII. S. 166, wo das Gedicht, die moralischen Retzer, bez urtheilt wird, das doch, vergleichungsweise, besser und wohl.' klingender, als die übrigen, verfificirt ist.) „Er hat Flicks wörter, Hårte, Reimzwang, die einen gemeinen Dichter abscheulich machen würden; allein, ich bedaure den, der beim Withof noch müssig genug ist, sich an diese Kleinigkeis ten zu stoßen.“ Ueber das Gedicht, Sinnliche Ergötzungen, welches in der neuen Ausgabe aus neun Gesängen besteht, vergleiche DD4 man |