Sammlung der vorzüglichsten Werke deutscher Dichter und Prosaisten, Volúmenes29-30

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F.A. Schrämbl, 1793

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Página 116 - Die kalte Lust unausgeles'ner Triebe, Wo nur der Leib und nicht die Seele fühlt, Entzündet leicht den Brand gemeiner Liebe, Den nach dem Tod ein kurzes Seufzen kühlt. Ich liebte dich, allein aus allen Wesen, Nicht Stand, noch Lust, noch Gold, dich suchte ich: Ich hätte dich aus einer Welt erlesen, Aus einer Welt erwählt
Página 57 - Enziane Weit übern niedern Chor der Pöbelkräuter hin, Ein ganzes Blumenvolk dient unter seiner Fahne, Sein blauer Bruder selbst bückt sich, und ehret ihn. Der Blumen helles Gold, in Strahlen umgebogen, Türmt sich am Stengel auf, und krönt sein grau Gewand, Der Blätter glattes Weiß, mit tiefem Grün durchzogen, Strahlt von dem bunten Blitz von feuchtem Diamant.
Página 53 - Tag' und Menschen Augenblicke. Vielleicht die tausendste der Sonnen wälzt itzt sich, Und tausend bleiben noch zurücke. Wie eine Uhr, beseelt durch ein Gewicht, Eilt eine Sonn, aus Gottes Kraft bewegt; Ihr Trieb läuft ab, und eine zweite schlägt, Du aber bleibst und zählst sie nicht.
Página 67 - Hauch und kühlen Wasser-Fällen In ungesorgtem Schlaf auf weichen Rasen streckt, Den nie in hoher See das Brausen wilder Wellen, Noch der Trompeten Schall in bangen Zelten weckt, Der seinen Zustand liebt und niemals wünscht zu bessern!
Página 65 - Wo flieh ich hin? ach! gern zu dir! O soll mein Herz nicht um dich weinen? Hier ist kein Freund dir nah' als ich. Wer riß dich aus dem Schoß der Deinen? Du ließest sie und wähltest mich. Dein Vaterland, dein Recht zum Glücke, Das dein Verdienst und Blut dir gab, Die sind's, wovon ich dich entrücke; Wohin zu eilen? in dein Grab! Dort in den bittern Abschiedsstunden, Wie deine Schwester an dir hing, Wie, mit dem Land gemach verschwunden, Sie unserm letzten Blick entging, Sprachst du zu mir mit...
Página 56 - Was ist der Mensch, der gegen dich sich hält! Er ist ein Wurm, ein Sandkorn in der Welt; Die Welt ist selbst ein Punkt, wann ich an dir sie messe.
Página 94 - Raum, in dessen lichten Höhen Sich tausend Welten drehn und tausend Sonnen stehen, Erfüllt der Gottheit Glanz. Daß Sterne sonder Zahl Mit immer gleichem Schritt und ewig hellem Strahl, Durch ein verdeckt Gesetz vermischt und nicht verwirret, In eignen Kreisen gehn und nie ihr Lauf verirret, Macht ihres Schöpfers Hand; sein Will ist ihre Kraft, Er teilt Bewegung, Ruh und jede Eigenschaft Nach Maß und Absicht aus.
Página 20 - Fern unter ihnen hat das sterbliche Geschlecht Im Himmel und im Nichts sein doppelt Bürgerrecht. Aus ungleich festem Stoff hat Gott es auserlesen, Halb zu der Ewigkeit, halb aber zum Verwesen: Zweideutig Mittelding von Engeln und von Vieh, Es überlebt sich selbst, es stirbt und stürbet nie.
Página 55 - AmbraDämpfen *, Die Florens bunt Geschlecht gelinden Westen zollt; Der Blumen scheckicht Heer scheint um den Rang zu kämpfen, Ein lichtes Himmel-Blau beschämt ein nahes Gold ; Ein ganz Gebürge scheint, gefirnifst von dem Regen, Ein grünender Tapet, gestickt mit Regenbögen**.
Página 28 - Schacht gibt dir nur schwirrend Eisen, Wie sehr wünscht Peru nicht, so arm zu sein als du ! Dann, wo die Freiheit herrscht, wird alle Mühe minder, Die Felsen selbst beblümt, und Boreas gelinder.

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