1 Auch du, du nüglichster, du erster deiner Brüder, Und die der glückliche Bewohner der Marquisen So sehr auch Hawkesworth sie und Forster sie gepries Reicht nicht an die, so hier grün, stachellos, besprengt 14. Ha! wie vergaß ich euch, ihr königlichen Reben, Euch, die so schmackhaft und gesund Am überladnen Stocke beben, Als jene, welche man vom Rheinland und Burgund Mein schwaches Lied! auch ein Linne 15. Der Ritter staunet, glaubet kaum, · Zu sehen, was er sieht, und will den Traum Doch da noch stets die schönen Bilder bleiben, So wandelt er, des Anblicks hoch erfreut, Die breiten Gånge durch, und kommt zu einer Grotte : Die scheint dem teuschen Liebesgotte Von einem Liebenden geweiht. 16. Sanft wölben Myrthen sich mit immer grünen Zweigen Zu einem Dache, heilges Schweigen, Vertraulichkeit und füsse Schwermuth wohnt Im Schatten eines Lindenpaares, So So man zu dem Portal Jahrzehende geschont: Gekrummtes Bächlein schön hervor, v. Alringer. Schön, wie ein Silberstreif in einem grünen Moor. 17. Hier hebet Schwärmerei und zärtliches Verlangen Durch einen Blick auf seinen Ring erneut, Sanft schauernd tritt er in die Laube. 18. Was sieht er hier! aus Elfenbein geschnigt, Gleich einer Heiligen ehrt er im Bilde sie, Die edel für sein Glück das ihrige verpfändet. 19. Auf einmal tönts ihm zu: recht so, recht so, mein Der Ritter kehrt sich nach dem Ton, Und sieh, ihn fasst ein Mann, voll Schönheit, voller Vertraulich bei der Hand: seid mir gegrüßt, ihr Zierde Ihr edler Graf von Mainz, der früh schon ein Befreier Ein Schrecken aller Ungeheuer. Was starrt ihr mich mit weiten Augen an? Den ihr, als schon in euch dies Heldenfeur gelodert, dert. Schon damals hat mein Herz und euer Herz In Glorianden sich begegnet, Schon damals hab' ich euch, wiewohl ihr vielen Schmerz 21. "Ifts möglich? Bertrand?" ja der bin ich, juns' ger Freund! Auch hat uns hier kein Ungefähr vereint. Die Vorsicht wars; sie führt' auf unbekannten Wegen Ich wusst es, darum blieb der Eingang heute frei; Ein undurchdringlicher, ein dicht gewebter Nebel, 22. Doch jeho kommt; zwar ist mein größter Schaß Und wenn ihr auch auf Jahre langen Reisen Und wenn ihr auch, von Wißgier angefeuert Ein Ungenannter. Zwei ganz neulich erschienene Gedichte dieser Art: Alfonso, in acht Gesängen, und Richard Löwenherz, in fies ben Büchern, von einem jungen, aus Wien gebürtigen Dichter, zeichnen sich zu vortheilhaft aus, um hier übergans gen zu werden. Aus dem legtern ist folgendes Stück ein Theil der Katastrophe. Indeß Richard der Erste, König von England, auf einem Kreuzzuge begriffen war, blieb sein Freund, Blondel, ein Minstrel, in England zurück. In seinem Reich entstanden Unruhen, und da man von dem Aufenthalte des Königs nichts erfährt, so entschliesst sich Blondel, ihn aufzusuchen. Er kommt nach Marseille, schifft von dort aus nach Rom, wird an eine Küste verschlas gen, und findet dort einen der königlichen Ritter, Klifford, als Klausner einer Kapelle. Dieser erzählt ihm seine und R. Richard's gemeinschaftliche Schicksale, und hält den legs tern für tødt. Beide werden indeß auf die Vermuthung ges führt, daß er noch lebe, und entschließen sich also, ihn beide aufzusuchen. Nachdem sie sich in eben dieser Absicht ges trennt, und zu Wien wieder zusammen zu treffen verabres det haben, erfährt Blondel, der Erzherzog Leopold habe Richarden durch Lift gefangen geseßt. Ungeachtet der Bes zwingung eines Löwen, deren Preis' seine Freiheit seyn solls te, sperrt'er ihn noch enger in einen Thurm ein. Blondel und Klifford treffen wieder zusammen, finden einen Thurm in der Nähe eines alten Schlosses, wo der erstere ein Lied fingt, welches er oft in seiner Jugend mit R. Richard sang, und auf einmal tief aus dem Thurm eine Stimme vernimmt, die dieß Lied fortseßt. Beide Freunde befreien den König, und mit ihm die Ida, Blondel's Geliebte, die eben in jes nen Thurm gebracht werden soll. Sie kehren nun mit eins ander nach England zurück, wo Richard sein Reich wieder in Ruhe Bringt. Lin Unges nannter. Aus Ein 'Unges nannter. FA Müller Aus dem Gedichte: Richard Löwenherz; Ges. VII. Beide gehn nun auf die Veste zu, Daß, aufgestört aus seiner langen Ruh, Der dumpfe Wiederhall vor ihrem Schritt ertöner; Des fürchterlichen Thurmes stehn, Und über sich das schwarze Fenster sehn, Das, fest verwahrt mit Eisengittern, Durch die im Mondenglanz des Epheus Ranken zits tern, So einsam und so schauerlich Hernieder starrt. Der Jüngling seßet sich Auf einen nahen Stein, der aus den Fugen wich, tern, Herabgestürzt, seit Jahren schon Den grünen Rasen deckt. Allein der Heldensohn Den grauen Ueberrest aus seiner Våter Zeit, Für Thaten einst geglänzt; wie manchen kühnen Held In diesem Thal vielleicht, statt einer Ehrensäule, Ein stummes Maal bedeckt, auf welchem nur die Bei stiller Nacht die Trauerklage hålt. Und Durst nach großen Thaten schwellt Sein Heldenherz, nach Thaten, die den Stürmen Vergeßner Zeit sich stolz entgegen thürmen, Die, durch den wahren Ruhm mit ew'gem Glanz ers hellt, Noch einst der spåten Folgewelt, |