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Verdopp'le deinen Mut! Der Feinde wilde Fluten
Hemmt Friedrich und dein starker Arm;

Und die Gerechtigkeit verjagt den tollen Schwarm.
Sie blizt durch dich auf ihn, und seine Rücken bluten.

Die Nachwelt wird auf dich als auf ein Muster sehen;
Die künft'gen Helden ehren dich,

Zieh'n dich den Römern vor, dem Cäsar Friederich,
Und Böhmens Felsen sind dir ewige Trophäen.

Nur schone, wie bisher, im Lauf von großen Thaten
Den Landmann, der dein Feind nicht ist!

Hilf seiner Not, wenn du von Not entfernet bist!
Das Rauben überlaß den Feigen und Kroaten.

Ich seh', ich sehe schon ·

freut euch, o Preußens Freunde
Die Tage deines Ruhms sich nah'n,

In Ungewittern zieh'n die Wilden stolz heran:
Doch Friedrich winket dir; wo sind sie nun, die Feinde?

Du eilest ihnen nach und drückst mit schweren Eisen
Den Tod tief ihren Schädeln ein,

Und kehrst voll Ruhm zurück, die Deinen zu erfreu'n,
Die jauchzend dich empfah'n und ihre Retter preisen.

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Der schlanken Espen furchtsam Laub
Am Ufer, und wie reizend fließt
Die Saat in grünen Wellen fort
Und rauscht, vom Winde sanft bewegt!
O was für Anmut haucht anizt
Gestad und Meer und Himmel aus!
Wie schön ist alles! und wie froh
Und glücklich macht uns die Natur!

Ja, sagt Jrin, sie macht uns sroh
Und glücklich, und du wirst durch sie
Glückselig sein dein Lebelang,
Wenn du dabei rechtschaffen bist.
Wenn wilde Leidenschaften nicht
Von sanfter Schönheit das Gefühl
Verhindern. Geliebtester!

Ich werde nun in kurzem dich
Verlassen und die schöne Welt,
Und noch in schönern Gegenden

- Leimbach III, 107.

Den Lohn der Redlichkeit empfah’n.
O, bleib' der Tugend immer treu!
Und weine mit den Weinenden
Und gieb von deinem Vorrat gern
Den Armen; hilf, so viel du kannst,
Zum Wohl der Welt; sei arbeitssam;
Erheb' zum Herren der Natur,
Dem Wind und Meer gehorsam ist,
Der alles lenkt zum Wohl der Welt,
Den Geist! Wähl' lieber Schand und Tod,
Eh' du in Bosheit willigest.

Ehr', Ueberfluß und Pracht ist Tand;
Ein ruhig Herz ist unser Teil.
Durch diese Denkungsart, mein Sohn,
Ist unter lauter Freuden mir
Das Haar verbleichet. Und wiewohl
Ich achtzigmal bereits den Wald
Um unsre Hütten grünen sah:
So ist mein langes Leben doch
Gleich einem heitren Frühlingstag
Vergangen, unter Freud und Lust.
Zwar hab' ich auch manch' Ungemach
Erlitten. Als dein Bruder starb,
Da flossen Thränen mir vom Aug',
Und Sonn' und Himmel schien mir
schwarz.

Oft auch ergriff mich auf dem Meer
Im leichten Kahn der Sturm und warf
Mich mit den Wellen in die Luft;
Am Gipfel eines Wasserberges
Hing oft mein Kahn hoch in der Luft,
Und donnernd fiel die Flut herab,
Und ich mit ihr. Das Volk des Meeres
Erschrak, wenn über seinem Haupt
Der Wellen Donner tobt', und fuhr
Tief in den Abgrund. Und mich dünkt',
Daß zwischen jeder Welle mir
Ein feuchtes Grab sich öffnete.

Der Sturmwind taucht' dabei ins Meer

Die Flügel, schüttelte davon
Noch eine See auf mich herab.
Allein bald legte sich der Zorn
Des Windes, und die Luft ward hell,
Und ich erblickt' in stiller Flut
Des Himmels Bild. Der blaue Stör
Mit roten Augen sahe bald

Aus einer Höhl', im Kraut der See,
Durch seines Hauses gläsern Dach;
Und vieles Volk des weiten Meers
Tanzt' auf der Flut im Sonnenschein;
Und Ruh' und Freude kam zurück
In meine Brust. Jzt wartet schon
Das Grab auf mich. Ich fürcht' es nicht.
Der Abend meines Lebens wird
So schön als Tag und Morgen sein.
O Sohn, sei fromm und tugendhaft,
So wirst du glücklich sein wie ich;
So bleibt dir die Natur stets schön.

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C. F. R. Bern= H. Dünger,

*) J. G. Gruber, Klopstods Oden mit erläuternden Anmerkungen, 2 Bände, Leipzig 1831. Betterlein, Klopstocks Oden und Elegien mit erklärenden Anmerkungen, 3 Bände, Leipzig 1833. hard Wernete, Klopstods Oden und Elegien mit erklärenden Anmerkungen, Soest 1866. Klopstods Dden, Auswahl, mit Einleitung und Anmerkungen, Leipzig, 3. Aufl. 1886. Andere Erläuterungsschriften siehe unter den ein= Oden in Auswahl mit Anmerkungen, Stuttgart 1874. zelnen Oben!

**) Göinger II, 78. - Leimbach III, 115.

A. L. Bad, Klopstocks

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Erschütterung des Innersten, daß Himmel

Und Erde mir schwanden;

Und, flogen die Flüge nicht mehr des Sturms, durch sanftes Gefühl, Das, wie des Lenztags Frühe, Leben fäuselte.

Der kennt nicht meinen ganzen Dank,

Dem es da noch dämmert,

Daß, wenn in ihrer vollen Empfindung

Die Seele sich ergeußt, nur stammeln die Sprache kann.

Belohnt bin ich, belohnt! Ich habe gesehen

Die Thräne des Christen rinnen

Und darf hinaus in die Zukunft

Nach der himmlischen Thräne blicken.

Durch Menschenfreuden auch. Umsonst verbürg' ich vor dir Mein Herz, der Ehrbegierde voll.

Dem Jüngling schlug es laut empor; dem Manne

Hat es stets, gehalt'ner nur, geschlagen.

„Ist etwa ein Lob, ist etwa eine Tugend,

Dem trachtet nach!" Die Flamm' erfor ich zur Leiterin mir!
Hoch weht die heilige Flamme voran und weiset

Dem Ehrbegierigen besseren Pfad.

Sie war es, sie that's, daß die Menschenfreuden

Mit ihrem Zauber mich nicht einschläferten;

Sie weckte mich oft der Wiederkehr

Zu den Engelfreuden.

Sie weckten mich auch, mit lautem durchdringenden Silberton, Mit trunkner Erinnerung an die Stunden der Weihe,

Sie selber, sie selber die Engelfreuden,

Mit Harf' und Posaune, mit Donnerruf.

Ich bin an dem Ziel, an dem Ziel! und fühle, wo ich bin, Es in der ganzen Seele beben. So wird es (ich rede Menschlich von göttlichen Dingen) uns einst, ihr Brüder des, Der starb und erstand! bei der Ankunft im Himmel sein.

Zu diesem Ziel hinauf hast Du

Mein Herr und mein Gott,

Bei mehr als einem Grabe mich,

Mit wuchtigem Arme, vorübergeführt.

Genesung gabst Du mir; gabst Mut und Entschluß
In Gefahren des nahen Todes;

Und sah ich sie etwa, die schrecklichen Unbekannten,
Die weichen mußten, weil Du der Schirmende warst?

Sie flohen davon, und ich habe gesungen,
Versöhner Gottes, des neuen Bundes Gesang!
Durchlaufen bin ich die furchtbare Laufbahn;
Ich hofft' es zu dir!

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