O schönes Land, wo Blumen wieder blühen, Die Zeit und Grab hier abgepflückt! schönes Land, in das die Herzen ziehen, Die hier der Erde Leiden wund gedrückt! Uns allen ist ein schwerer Traum beschieden, Wir alle wachen fröhlich auf; Wie sehn' ich mich nach deinem Götterfrieden, Du Ruheland, nach deinem Sabbath auf! Weinlied. Mein Lebenslauf ist Lieb' und Lust Ein muntrer Mut in mut'ger Brust Es wird ja auch der junge Most Doch braus't er auf, wird Götterkost, Was wundr' ich mich, mir geht es just Drum braus' ich auf in Lieb' und Lust, Das wird das Beste sein. Die Zeit ist schlecht, mit Sorgen trägt Sich mancher ohne Mut, Doch wo ein Herz voll Freude schlägt, 1818. Fort Grillen, wie's in Zukunft geht, Das Glück auf einer Kugel steht Die Krone nehme Bacchus hin, Beim großen Faß zu Heidelberg, Und auf dem Schloß Johannisberg So sind die Rollen ausgeteilt Denn Freud' und Wein macht alles gleich, Gott segne Sachsenland. 1815. Gott segne Sachsenland, Wo fest die Treue stand In Sturm und Nacht! Ew'ge Gerechtigkeit, Hoch überm Meer der Zeit, Die jedem Sturm gebeut, Schüß uns mit Macht! Blühe, du Rautenkranz Heil, frommer Vater, dir! Was treue Herzen flehn, Steigt zu des Himmels Höh'n, Aus Nacht zum Licht. Der unsre Liebe sah, Der unsre Thränen sah, Gott segne Sachsenland, In den Ruinen eines alten Bergschlosses geschrieben. Melancholisch noch ein Heimchen zirpt; Hier auf diesen waldumkränzten Höhen, Sei dies Lied, o Wehmut, dir geweiht! Ein betürmtes Schloß, voll Majestät, Dort, wo um des Pfeilers dunkle Trümmer Durch den öden Raum der Fenster blinkt, Heiß dem nahen Kampf entgegenschwoll. Zeuch in Frieden, sprach der greise Krieger! Sei des Namens deiner Väter wert! Gleich dem aufgeblühten Rosenhain Die Pappelweide zittert Die Kinderjahre. Die Laube traulich winkt, Und mit geflochtnem Pförtchen, Das auf den Weiher sieht, Ein ländlich stilles Gärtchen Die Halmenhütt' umblüht. Vom Opfer des Atriden, Im goldnen Opernsaal, Eilt' ich zu deinem Frieden, Umbüschtes Rhonethal! Nach Einsamkeit nur schmachtend Wähl' ich die Gartenthür', Der Landschaft Reiz betrachtend, Zur Opernloge mir. Dies Dach mit dunklem Moose, Dies frische Rebengrün, Der Hopfenranke Weh'n; Die Scheu'r am Hajelzaun, O Phantasie, erhelle Ich seh' des Dorfes Weiden, Den ersten Schmerz empfand; Den Play, wo unter Maien, Auf weißbeblümtem Plan, Beim Jubel der Schalmeien, Der Mondscheintanz begann; Den Hag, wo Nachbars Lotte Zur Veilchenlese kam, Den Teich, wo meine Flotte Von Tannenborke schwamm; Die Au, wo ich am Bache Mir Zweigpaläste wob, Wo der papierne Drache Sich in die Lüft' erhob; Die Sträuche, wo die Schlinge Den Zeisig oft betrog, Wo nach dem Schmetterlinge Mein leichter Strohhut flog; Das Rohrdach, dessen Nester Jch ritterlich verfocht: Die Bank, wo meine Schwester Cyanenkränze flocht; Das Beet, wo frisch wie Hebe, Im weißen Lenzgewand, Sie an bemalte Stäbe Lepkoj' und Nelke band; Die Schule, dumpf und düster, Umrankt von Wintergrün, Wo uns der ernste Küster Ein Weltgebieter schien. |