Deutscher Troft.*) 1813. Deutsches Herz, verzage nicht, Thu', was dein Gewissen spricht, Dieser Strahl des Himmelslichts, Thue Recht und fürchte nichts. Baue nicht auf bunten Schein, Lug und Trug ist dir zu sein, Schlecht gerät dir List und Kunst, Feinheit wird dir eitel Dunst. Doch die Treue ehrenfest Und die Liebe, die nicht läßt, Einfalt, Demut, Redlichkeit Stehn dir wohl, o Sohn vom Teut. Wohl steht dir das grade Wort, Wohl der Speer, der grade bohrt, Wohl das Schwert, das offen ficht Und von vorn die Brust durchsticht. Laß den Welschen Meuchelei, Du sei redlich, fromm und frei; Laß den Welschen Sklavenzier, Schlichte Treue sei mit dir. Deutsche Freiheit, deutscher Gott, Deutscher Glaube ohne Spott, Deutsches Herz und deutscher Stahl Sind vier Helden allzumal. Diese stehn wie Felsenburg, Deutsches Herz, verzage nicht, Mann ?**) Der kalten Brust fehlt Kraft und Lust, Und ihre That wird Wind. Dies ist der Mann, der sterben kann Für Freiheit, Pflicht und Recht: Dem frommen Mut däucht alles gut, Es geht ihm nimmer schlecht. Dies ist der Mann, der sterben kann Für Gott und Vaterland, Er läßt nicht ab bis an das Grab Mit Herz und Mund und Hand. So deutscher Mann, so freier Mann, Mit Gott dem Herrn zum Krieg! Denn Gott allein kann Helfer sein, Von Gott kommt Glück und Sieg. vom Stein. Hei! wie dem Jüngling von dem Klingen D'rauf in das Leben ausgeflogen, Doch mitten in den Truggestalten Und spricht: „Die Götter und die Sterne, Ist gleich der Sonnenpfad der Väter Die schwachen Flügel sind zerbrochen, Heil fester Stein vom festen Steine! Heil fester Stein vom festen Steine! All-Deutschland in Frankreich hinein! 1841. Und brauset der Sturmwind des Krieges Und wollen die Welschen ihn haben, Und bringe die blutigen Gaben, Von all deinen Bergen, aus all deinen Gauen, All-Deutschland in Frankreich hinein! Sie wollen's: So reiße denn, deutsche Den wilden, den blutigen Tanz mit euch All-Deutschland in Frankreich hinein! Mein einiges Deutschland, mein kühnes, Wir wollen ein Liedlein euch singen Von Straßburg und Mez und Lothringen: Mein einiges Deutschland, mein freies, Sie wollen, sie sollen es haben. Du, das sie nun nimmer mit Listen zer- Erbrause wie Windsbraut mit schwarzen So tlinge die Lojung: Zum Rhein! über'n Bundeslied. Sind wir vereint zur guten Stunde, Denn wir sind hier in ernsten Dingen Wem soll der erste Dank erschallen? Dem Gott, der groß und wunderbar Aus langer Schande Nacht uns allen In Flammen aufgegangen war, Der unsrer Feinde Troz zerbliget, Der unsre Kraft uns schön erneut Und auf den Sternen waltend sizet Von Ewigkeit zu Ewigkeit. Wem soll der zweite Wunsch ertönen? Des Vaterlandes Majestät! Verderben allen, die es höhnen! Glück dem, der mit ihm fällt und steht! Es geh', durch Tugenden bewundert, Geliebt durch Redlichkeit und Recht, Stolz von Jahrhundert zu Jahrhundert, An Kraft und Ehren ungeschwächt! Das dritte, deutscher Männer Weide! Am hellsten soll's geklungen sein! Die Freiheit heißet deutsche Freude, Die Freiheit führt den deutschen Reih'n; Echte treue deutsche Seelen Und Gesang aus hellen Kehlen Klang dir, Bacchus, Gott der Liebe, In dem Wein! Sorgen fliehen fort wie Diebe, Klang dir, Bacchus, Gott der Wonne, In dem Wein! Ha! schon schau ich Mond und Sonne, Alle Sterne in der Tonne, In dem Wein. Höchster Klang, wem sollst du klingen In dem Wein? Süßestes von allen Dingen, Heimweh nach Rügen. 1842. O Land der dunkeln Haine, O Eiland, das ich meine, wie mit goldnen Säumen Die Flügel rings umwebt, Mit Märchen und mit Träumen Erinn'rung zu mir schwebt! Sie hebt von grauen Jahren Den dunkeln Schleier auf, Von Wiegen und von Bahren, Und Thränen fallen drauf. O Eiland grüner Küsten! Und deine Heldenmäler Von Schwertern und von Speeren Gefang der Es flingt ein Klang der Klage Klang voll bittrer Wehen! So mag ein Sandkorn schweben Auf hoher Meereshöh, Mit Menschen stürmisch beben Ach! zwischen Fürchten, Hoffen, Stündst du zum Trost nicht offen, So locken deine Minnen heißes Herzenssehnen! Von Liebe reich und Thränen! Fern, fern vom Heimatlande Liegt Haus und Grab am Rhein. Nie werd' an deinem Strande Ich wieder Pilger sein. Drum grüß ich aus der Ferne Dich, Eiland lieb und grün: Sollst unter'm besten Sterne Des Himmels ewig blüh'n! Christenlerche. Grablied. Geht nur hin und grabt mein Grab, Denn ich bin des Wanderns müde, Von der Erde scheid' ich ab, Denn mir ruft des Himmels Friede, Denn mir ruft die süße Ruh' Von den Engeln droben zu. Fort, Heidentlang! verklinge! Komm, Christenlerche, singe, Daß nun fein Leid mehr beben, O süßer Klang der Freude! Klang der Seligkeit! Nicht mehr der Stunden Beute, Ich heiße Ewigkeit. Verlisch, du Erdensonne! Thu, finstres Grab, dich auf! Hell flieget meine Wonne Zum höchsten Stern hinauf. 1859. Geht nur hin und grabt mein Grab, Meinen Lauf hab' ich vollendet, Lege nun den Wanderstab Hin, wo alles Jrd'sche endet, Lege selbst mich nun hinein In das Bette sonder Pein. |