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jenigen, was wir zu leisten im Stande sein werden. Göthe, Leben 9. B. Wie ein Flügelbote des Himmels. Shakespeare, Romeo und Julie 2, 2. Sei mir gegrüßt, begnadigter Seraph, du Friedensbote! Klopstock, Messias 1, 493. Als zum obern Schloßthor ein Fußbote hereingesprungen kam. Göthe, Meisters Wanderj. 3, 16. Der Garnbote bestieg den Heuboden. Das. 3, 5. Der Gerichtsbote. Göthe, Göz v. B. 4. So überrascht mich hier der Himmelsbote. Schiller. Lichtboten sind nicht rein vor ihm. Herder. Zu Liebesboten taugen nur Gedanken. Shakespeare, Mac= beth 2, 5. Um mich als einen Mahnboten zu zerstreuen. Göthe, Leben 4. B. Wenn mich der Postbote nicht drängte. Göthe, Wahlv. 1, 1. Wohl eingelernte Stundenboten konnten sogar von der Länge ihres eigenen Schattens ohnfehlbar die rechte Morgen- und Abendstunde angeben. Böttiger. Die grauen Streifen, die das Gewölf durchziehn, find Tagesboten. Shakespeare, J. Cäsar 2, 1. Jedes Rauschen kündigt mir den Fußtritt eines Unglücksboten an. Schiller, Wallensteins Tod 3, 3. Gabriel aber erhub sich zur neuen Botschaft. Klopstock, Messias 1, 705. Kein so herb Gesicht zu einer solchen Freudenbotschaft. Schiller, Wallensteins Tod 4, 7. Wer aber bringt der Mutter Hekabe die Trauerbotschaft von Achillens Rufe? Collin. Den schönsten Boten Unglücksbotschaft häßlicht ihn. Göthe, Faust 2, 221. Der Fiscal, der ein bescheidenerer Büttel als der Gouverneur war, wendete sich zu ihm und sagte. Göthe, Benvenuto Cellini 1, 12. Den Namen verbotener Gerichte führten die Freigerichte ohnstreitig daher, weil das Gericht der missorum unter dem blauen Himmel ein ungeboten, das Stillgericht aber ein geboten Ding war, wovor keiner, als wer dazu verbotet (geladen) war, erschien. J. Möser, die westf. Freigerichte.

Die Synonymen von Dienstbote s. S. 225. Mit Vorbote (der einen andern ankündigt, der nach ihm kommt) finnverwandt ist Vorläufer (f. laufen) sowol wer über den Andern hinausläuft, daß dieser nachbleibt' als auch wer in Beziehung auf einen Andern so sich hinbewegt, daß dieser uach ihm ist oder kommt. Er lebt nur mit Erzvåtern, Propheten und Vorläufern. Göthe, Leben 10. B.

Anm. Unser Pedell ist bloß eine Entstellung aus Büttel.

Botenamt, brot, —büchse, —lauf, —läufer, —lohn, —meister, schild, spieß; botmäßig, -mäßigkeit. — Dem guten Boten kein Botenbrot? Lessing, Nathan d. W. 5, 1. Die Botenfrau steht vor der Thüre. Göthe, Briefw. mit Schiller 4, 29. Der schwerfällige Botengang unserer Sprache. Thümmel. Bleicher Botenläufer. Shakespeare, Kaufmann von Venedig 3, 2. Zum Vorschmack eures Botenlohns nehmt diese Kleinigkeit. Göthe, Eugenie 2, 5. Mein Botenstab ergrünt von frischen Zweigen! Schiller, Braut v. M. Die Botenstunde schlägt. Göthe, Briefw. mit

Schiller 5, 26. Vielleicht hat ihn (Th. Carver) Voigt, der mit Reisebeschreibungen reichlich versehen ist, und mir ihn wohl auf einen Botentag leiht. Schiller, Briefw. mit Göthe 3, 147. Daß Sie den Aufsag morgen mit den Botenweibern erhalten. Das. 1, 199. Anm. Das zu bieten gehörige nhd. Biet = Gerüst hatte früher (qoth. biuds, ahd. piot, mhd. biet, altn. biodr, ags. bëód) die Bedeutung Opfertisch.

Klieben.

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(Wurzel klib, klub).

Kliebe, klob, gekloben klieben (ahd. chliupu, chloup, chlupumês, chlopanêr, chiopan und chliupan; mbd. kliube, kloup, kluben, gekloben, klieben; ags. cleáfon, clëófan, altn. kliufa, alts. cliobhan, mittelniederl. clieven und cloven, niederd. klöven, engl. cleave, franz. cliver, schwed. klyfwa) nhd. sehr selten, ist eig. sich gewaltsam von einander geben, so daß eine in die Länge gehende Oeffnung zwischen den Theilen des festen Körpers entsteht; (activ) ge= waltsam in solcher Deffnung sich von einander geben machen. Die' Volkssprache sagt kleuben, klöven, kliwwern. Des Tempels Vorhang zerreiß, und manch Fels zerklöbet. M. Weiß. Das es (das Schiff) halb von annder flob. Theuerdank 65, 32. Ausg. 1517. Der Hausknecht, der just Scheite klob, lief her mit seinem Schlägel. Blumauer, Aeneis 8. Doch Odin schüßt' ihn nicht, nun Roboasters Schwert entzwey ihn kliebt, bis an den Nabel. Alringer, Doclin 8, 51. Das jhn (ihnen) die Beuch wolten aufklieben. H. Sachs. Die Synonymen spalten und spleißen s. S. 839.

Klauben (abd. chlûban, mhd. klûben), Nebenform von klieben, bedeutet nhd. mit den Fingern, oder auch mit Hilfe von etwas, was man in den Fingern hält (auch mit den Zähnen) durch Scharren oder Schaben in kleinen Theilchen von einem Körper nach und nach losoder abmachen; (fig.) das Schlechte, Untaugliche von etwas mit den Fingern im Kleinlichen aus- und absondern; spizfindig bis ins Kleinliche untersuchen, prüfen und ausscheiden, besonders wenn es auf unnüße Weise geschieht. Davon Klauber, -erig; Klaubebühne, -junge (alle im Bergwesen). Imsen auf! es (das Gold) auszuflauben. Göthe, Faust 2, 138. Das alte Rom aus dem neuen herauszuflauben. Göthe, ital. Reise Rom 7. Nov. 1786. Dieses erbärmliche Hervorklauben der frühern und abgelebten Literatur. Schiller, Briefw. mit Göthe 6, 26. Des öden Formel klau= bens. Voß, der Bund. Die eigentlichen Geschichtklauber. Lichtenberg, liter. Bemerkungen. Die Wortklauber haschten jeden Laut aus ihrem Munde auf. Musäus.

Knaupeln (wol eine Fortbildung des niederd. gnauen = beißen, gnaueln nagen, oder von knauen, holländ. knaauwen = beißen, essen;

oder verwandt mit holländ, knabbeln?) ist ein mühsames Nagen. Nagen (s. S. 721) anhaltend nach und nach mit den Zähnen abbröckeln. — Daß wir für Hunger und Glend schier nagen müssen die eigenen Knrchen. Schiller, Wallensteins Lager 1.

Klaue (ahd. chlâwa, chlôa, mhd. klâ, ags. clawu, altn.klå, klauf, engl. claw, dän. kloe, klov, schwed. klo, klöf, Volfsspr. K ́ô) mit den Synonymen f. S. 638). Davon klauig; klauen mit den Klauen packen; Klauer; klauern (im Holsteinischen) = flettern. Unser Vieh soll mit uns gehen, und nicht eine Klaue dahinten bleiben. Luther, Bibelübers. 2. Mos. 10, 26. Die Afterklauen fehlen dem Zwergreh. Funke. Die Wucherklauen sind beschwichtigt. Göthe, Faust 2, 64. Dreimahl den klauigen Krebs... sah er. Voß. Denn sie warf sich über ihn her, zerbiß und zerkragt' ihm mit den Nägeln das Fell und flaut' und zerrt' ihn gewaltig. Göthe, Reineke Fuchs 11, 292.

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Andere Synonymen von Klaue'sind noch Kralle = der vorfiehende, krumme scharfe Nagel an der Zehe des Thieres. Fånge (s. fangen) womit man fängt, bed. bei den Raubthieren das Gebiß, bei den Raubvögeln die Klauen. Um Mitternacht sieht er Gespenster und den Leufel, zählt unter der Bettdecke die Krallen an seinen Klauen. Leisewiß, Rede eines Gelehrten an eine Gesellschaft Gelehrter. Und aus den Lüfter schwang ein Adler sich herab, ein zitternd Reh in seinen Fängen. Schiller, Braut v. M. Klauhammer; Klauenfett, —geld, —horn, —muschel, — steuer, -thaler, winde, -wurm, zehnte.

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Kloben (ahd. chlopo, mhd. klobe); Kluft (ahd. chluft, mhd. kluft) fluftig; Geklüft mit ihren Synonymen f. S. 10 und 932.

Den Wiederhall der Eppichklüfte schreckt kein Schlachtgeschoß. Salis, an ein Thal. Unendliches Wehe schrei' in der Abgrundsfluft... Satan! Klopstock, Messias. Flicht sie in die Bergkluft. Bog. Avernus, eigentlich jede durstende Lache oder Erdkluft, worüber kein Vogel fliegt. Voß. In ziemlicher Höhe schießt aus einer Fels= fluft ein starker Bachh berunter. Göthe, Briefe aus der Schweiz 2. Abthl. Frau Berta saß in der Felsenkluft. Uhland, Klein Roland. Dann grausen Gelärmes schmettert' er's niederdonnernd hinein in den Rachen der Graunkluft. Sonnenberg. Dem Schooß der Steinkluft. Matthisson, die Gnomen. Daß Geniusberuf Sprünge über Riesenklüfte macht. Benzel-Sternau. - In des Gefängnisses "tiefem Geflüft. Klopstock. Noch lageru sie in Wald und Fels geklüft. Uhland, H. Ernst 3. Hangendes Felsengeklüft. Voß. Wo sein lebender Bach nieder am Moosgeklüft rollt durchsichtige Flut. Voß. Am Kreidefels der fluftigen Leukade. Salis, Monodie. Der Kalkstein ist sehr flüftig. Göthe, Schweizerreise 18. Sept. 1797. Wo dieses Gestein, minder zerflüftet, die Wasser auf der Ober

fläche zusammenhält. A. v. Humboldt, Ideen zu einer Physiognomie der Gewächse.

Anm. Klufter = Stammende eines Baumes gehört der Volkssprache an, Klobenarbeit, — deichsel, —glied, —holz, —hütte, —ring, —säge, -seil; Kluftdamm, — werk.

Anm. Knoblauch steht für Kloblauch, wie noch Tschudi I, 82 hat, ahdchlouulouch, klobelouch, mhd. klobelouch d. i. geklo bener (gespaltener) Čauch

Schieben.

(Wurzel scup, skuf.)

Schiebe, schob, geschoben, schieben (ahd. sciupu, scoup, scupumês, scopanêr, sciopan und sciupan; mhd. schiube, schoup, schuben, geschoben, schieben; goth. skiuban, agf. sceófan, engl. shove, schwed. skufwa, skuffa), wol mit der umfässenden Grundbedeutung stoßen, voranbringen, zusammenhäufen, nhd. 1) mit anhaltendem Drucke an oder auf der (besonders wagerechten oder doch beinabe wagerechten) Fläche eines andern Körpers hin nach und nach bewegen; 2) allmälich seine Lage, seinen Zustand verändern: ein Thier, das Ge=" treide, die Pflanzen schieben; 3) sich schieben aus seiner geraden oder rechten Lage kommen; 4) (veraltet) heimlich begünstigen, Vorschub leisten; 5) (veraltet) gerichtlich überweisen, indem man einen augenscheinlichen Unstand, ein körperliches Anzeichen eines Fehlers auf einen schiebt; 6) (veraltet) einen Verbrecher oder eine Gerichtssache von einer incompetenten oder untern obrigkeitlichen Stelle vor eine andere competente oder höhere bringen. Das müßt' ein Kerl sein, der das Weinfaß von Fuld in den Sack schieben wollte. Göthe, Göz v. B. 1. Du glaubst zu schieben und du wirst geschoben. Göthe, Faust 1, 214. Kein fremder Mund soll zwischen uns sich schieben. Schiller, Wallensteins Tod 3, 15. Der Scharwerch halben werden wir auch berichtet, daß die gar ungleich angelegt, und einer für den andern darin geschont und geschoben... daß die Amtleute und Dbleute einem schüben und dem andern Scharwerch bieten. Krenner, Landtagsh. 7, 407. 490. Wer jmp (Bienen) stilt, werdent die nicht in seiner gewalt begriffen vng daz (bis daß) er sie auspricht, man mag die peykar (Bienenkörbe) wol auf in schieben (ihn damit gerichtlich überweisen), da die jmp inn gewesen fint. Westenrieder, Beiträge 7, 61. Was man in der Stifft in der Wildschonawe nicht gerichten und zu End pringen mag, das soll man schieben gen Ratfelden. Mon. boica 2, 164.

Aufschieben 1) eine Sache auf die andere schieben; 2) durch Schieben öffnen; 3) (uneig.) etwas, was in der Gegenwart gethan werden sollte, in der Zukunft thun wollen, es mag bereits angefangen sein oder nicht, wobei auf das Vollbringen in der Zukunft einiger

Nachdruck gelegt wird, während verschieben das Vollbringen in der Zukunft zweifelhaft läßt. Verschieben bedeutet noch 1) aus seiner Stelle, aus der bisherigen Lage schieben; 2) aus der gehörigen oder doch gewöhnlichen Lage, wie auch an den unrechten, ungehörigen Ort schieben; 3) (uneig.) verwachsen, fehlerhaft wachsen; 4) durch Schieben verbrauchen, durchbringen. Da stand ich in meinem Winkel, schob das Fenster halb auf. Göthe, Egmont 5. Schiebt man es auf, so wird der Twing vollendet. Schiller, Tell 2, 2. Daß das Unbegreifliche nur verschoben, aber nicht aufgehoben ist. Lichtenberg, philos. Bemerkungen. Bis auf den lezten Augenblick verschiebt er sich zu erklären. Göthe, Egmont 4. So der gemüthliche Greis und verschob das sammtene Käppchen. Voß, Luise 3. a, 76. Hat fich dir was im Kopf verschoben? Göthe, Faust 1, 144. Jener fleine verschobene Kerl von Buchbinder. Thümmel.

Verziehen (s. ziehen) das, was noch nicht angefangen ist, nicht in der Gegenwart, oder nicht in der bestimmten oder gehörigen Zeit wirklich machen; das, was angefangen ist, in die Länge ziehen, über die bestimmte oder gehörige Zeit hinaus, wobei das Vollbringen zweifelhaft bleibt. Verzögern (f. zógern bei ziehen) recht in die Länge ziehen, oder machen, daß sich etwas über die Gebühr hinzieht, so daß es nur sehr langsam einen Anfang oder Fortgang hat. Vertagen (von Tag, alts. altn, dag, agf. dæg, mittelniederl. dach, daghe, neuniederl. dâg, engl. day s. S. 898) auf einen andern Tag hinausseßen. Einst verzog er mehrere Tage, ich war in Vers zweiflung. Göthe, Meisters Lehrj. 7, 4. Als der Mond noch hinter den Alpen verzog. I. Paul, Hesperus 13. Das Thier verzögerte seinen Schritt, Göthe, Meisters Wanderj. 1, 1. Da kommen Juden mit dem Schein vertag= ter Schuld. Göthe, Ritter Curts Brautfahrt. Wir gestehen, daß uns das lettere der Fall scheint, und daß wir nicht zweifeln, daß diese Partei ihre Plane feineswegs modificirt, sondern nur bis auf den Zeitpunkt vertagt hat, Augsburg. Allg. Zeitung 1847 No. 12.

Einschieben 1) in einen Ort, Raum 2c.; 2) zwischen andere Dinge, mit in die Reihe bringen, besonders heimlich und hiermit auch auf eine unbefugte, unrechtmäßige Weise; 3) entzwei schieben: auf der Kegelbahn. - Immer aber fonnten die geschnittenen Steine als ein herrliches Mittelglied eingeschoben werden, wenn die Unterhaltung irgend lückenhaft zu werden drohte. Göthe, Campagne in Frankreich Münster Nvbr. Was ärgerst du dich über fälschlich Erhobene? Wo gab es denn nicht Eingeschobene? Göthe, sprichwörtlich.

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Einschalten (von schalten ahd. scaltan, mhb, schalten, alts. scaldan stoßen; nach Grimm II. 986 verwandt mit schelten S. 171, so daß schelten = Makel zufügen, ein abgezogener Begriff ist) in ein anderes Ding bringen, so daß es zwischen den Theilen deffelben sich befindet, wenn man Recht oder Gewalt dazu hat. Unter den Papieren, die uns zur Redaction vors

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