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Felbstheilen uns von diesen überspannten Idealen und von Gesinnungen, wovon wir in der wirklichen Welt so wenig wahrnehmen, und führen uns auf den Punkt, wo wir im bürgerlichen Leben stehen sollen, Eben diese, seßt er hinzu, lehren den Dichter, daß Einfachheit, Ordnung und Wahrs heit die Zauberruthen find, womit man an das Herz der Menschen schlagen muß, wenn es eintönen soll. Sein aus vier Bånden bestehendes Theater enthält folgende Lustspiele : Die falschen Spieler der Schwar der Derwisch. Und in den zwei bisherigen Theilen seines Neuen Theaters; Die zwei Freundinnen.

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Johann Karl Wezel, geb. zu Sondershausen, 1747, privatisirte ehedem zu Leipzig, hernach zu Gotha und Wien, und jeßt in seiner Vaterstadt. Durch Romane und Schaus Spiele wurde sein Name am meisten bekannt; und beide fanden beim deutschen Publikum Beifall, der sich aber nicht lange gleich lebhaft erhielt. Zum Lustspiele zeigte er viel glückliche Anlage, besonders zum unterhaltenden Dias log, und geschickter Verbindung der Scenen, deren Mas nier mit der des Marivaux in manchen Stücken übereins stimmt. Nur sind sie oft zu weit ausgesponnen und erraus dend. Diese Lustspiele heissen: Rache für Raché – Ertappt! ertappt! Ligensinn und Ehrlichkeit die feltsame Probe · - der blinde Lärm, oder, die zwei Wits die komische Samilie - Wildheit und Großs der erste Dank die Romsdianten - Kutsch

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Gustav Friedrich Wilhelm Großmann, geb. zu Bers lin, 1746, Schauspieler, und jeßt Direktor einer eignen Gesellschaft, gehört von Seiten der feinern Beobachtung und Menschenkenntniß, und der frappanten Darstellung der Sitten und Charaktere, auch des wirksamen komischen Wißes, zu unsern besten Lustspieldichtern; wenn auch die Oekonds mie seiner Stücke, und der auf ihre vollendete Ausarbeitung gewandte Grad der Sorgfalt den Künstrichter nicht völlig befriedigt. Von ihm sind: Die Feuersbrunft, ein Schaus spielenriette, oder, Sie ist schon verheirathet, ein Preisstück des Hamburgischen Theaters, meistens aus der Teuen Heloise genommen, aber sehr geschickt bearbeitet Die Jrrungen, nach ShakspeareTicht mehr als sechs Schüsseln Adelheid von Veltheim.

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XIV.

Schröder.

Friedrich Ludwig Schröder, geb. zu Hamburg, 1743, und dortiger Schauspieldirektor. Seine großen Talente als Schauspieler, sowohl im Tragischen, als in verschiednen Gattungen des Komischen, werden mit Recht allgemein aus erkannt und bewundert; und als Vorsteher seiner Gesells schaft, geben ihm seine große Kunstkenntniß und sein Eifer für Ordnung und Sittenzucht ein gewiß nicht geringeres Verdienst. Seine eignen dramatischen Versuche sind zwar gröfstentheils, was die Erfindung betrifft, Nachahmungen und Umbildungen; sie haben aber doch, durch die Vertaus schung der fremden mit deutschen Sitten, und durch andre

mit Einsicht getroffene Abåndrüngen, viel Eigenthümliches erhalten. Der Vortheil, den ein dramatischer Schriftsteller, der selbst Schauspieler ist, aus der praktischen Kenntniß sei ner Kunst, in Hinsicht auf das, was auf der Bühne Wirs kung thut, und auf die Geschmeidigkeit des Dialogs, ziehen kann, ist auch in den Schröderschen Schauspielen überall sichtbar, und sie gehören zu den gegenwärtigen Lieblings, stücken unsers Theaters. Seit dem J. 1786 sammelt er selbst diese Stücke unter dem Titel: Beiträge zur deutschen Schaubühne; und die bisherigen brei Theile derselben ents halten: die Kinderzucht, oder, das Testament — den Vetter in Lissabon Vittorine, oder, Woblthaten brine gen 3insen den Fähndrich - den. Ring

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Stille Wasser sind tief — die Eifersüchtigen Wer ist sie? das Blatt hat sich gewendet den vernünftigen. Tar ren die Uebereilung. Auch hat er Maaß für MAAK von Shakspeare umgearbeitet..

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XV.

Iffland.

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August Wilhelm 3fland, Mitglied der Nationals bühne zu Manheim, geb. zu Hannover, 175... Seine hier her gehörigen Schauspiele sind: Verbrechen aus Ehrfucht die Jäger die Mündel Liebe um Liebe · wusstseyn - der Magnetismus - Reue versöhnt Sigaro in Deutschland - Elise von Vahlberg. Herr Iffland, der auch als Schauspieler sich in seiner Künst vorzüglich auszeichnet, dieselbe nicht bloß mechanisch und auf gut Glück treibe, sondern über ihre Regeln und verstecktern Feinheiten reiflich nachgedacht habe, davon sind nicht nur seine Fragmente über Menschendarstellung auf deuts

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schen Bühnen, sondern auch seine, so gern gesehenen und gelesenen Schauspiele selbst, ein rühmlicher Beweis. Diese find, wie er sie auch zu nennen pflegt, Samiliengemåhlde wozu Komposition und Farbengebung aus der Natur und dem wirklichen Leben geschöpft, und mit Geist und Wärme behandelt sind. Vorzüge dieser Art müssen die strengere Kritik gegen manche kleine Verstoßungen wider die Regeln einer Kunst nachsichtig machen, deren Theorie so oft durch Wirkung und Erfolg bei der theatralischen Vorstellung eins geschränkt und widerlegt wird.

XVI.

von Kozebue.

Von neuern beifallswürdigen Luftspieldichtern unsers Vaterlandes ließen sich hier mehrere nennen; z. B. Graf Brühl, Bromel, Dyck, Jünger, Krauseneck, der jüngere Leffing, Stephanie der Jüngere, Bock Schink, u. a. m. Ich muß aber in Ansehung ihrer, der Kürze wegen, auf das jährliche Gothaische Taschenbuch der deutschen Schaue bühne, und die verschiednen kritischen Zeitschriften verweis sen, worin ihre Arbeiten angezeigt und beurtheilt werden. →→→ Herrn August Friedrich Ferdinand von Kotzebue aber, Präsident in Riga, geb. zu Weimar 1761, darf ich wohl nicht übergehen, wegen der vielen Sensation, welche seine Stücke *) seit einigen Jahren unter uns machen, und wegen des, gewiß auch nicht ganz unverdienten, Beifalls, den man ihrer Aufführung zu geben fortfährt. Schade nur, daß dieser Beifall der Fruchtbarkeit dieses Schriftstellers einen zu großen Antrieb gegeben zu haben scheint, und daß

*) Eine strenge, aber meistens gerechte Beurtheilung derselbensteht im 46ften Bande der . Biblioth. d. sch. W.

daß er dadurch abgehalten wird, seinen Schauspielen mehr Konsistenz, Ausfeilung und Vollendung zu geben, und auf etwas mehr, als bloß auf theatralischen Effekt und Wirkung auffallender Situationen auszugehen, obgleich diese allers dings ihren Werth haben, und doch auch noch mehr Kunst and Studium fodern, als in den meisten bisherigen Dras men dieses Dichters sichtbar ist. Diese sind: Menschenbaß and Reue die Indianer in England - die Sonnenz jungfrau— das Kind der Liebe― Bruder Moritz der Sonderling - der Papagey -die edle Lüge.

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