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von Destouches ist mehr Verfeinerung als Nachbildung desselben.

13. Mercator. Nach dem Griechischen des Philemon. Auch in diesem Lustspiele, das manche treffliche Scenen hat, sind Sohn und Vater in das nämliche Mädchen verliebt. und der leßtere wird durch den willfährigen Sklaven des ers stern überlistet.

14. Pfeudolus. Co heifft der Knecht, der in diesem Stücke die vornehmste Rolle, und Einen listigen Betrüg über den andern spielt. Dadurch, daß er sich für eine ans dere Person ausgiebt, gelingt ihm die Entführung eines jungen Frauenzimmers. Am Ende wird. indeß der Betrug entdeckt. Dieß Lustspiel gehört zu den wißigsten des alten Theaters.

15. Poenulus. Ein Karthager, Hanno, findet den Sohn seines Bruders, der ihm als Kind entführt, als Ellave verkauft, und in der Fremde von einem Hagestolzen adoptirt ist, endlich wieder, und zugleich seine beiden, ihm gleichfalls in der Kindheit geraubten, Töchter, in deren eine fich jener sein Sohn verliebt hatte. Uebrigens hat dieß Єtück das Eigne, daß darin ein paar Ecenen in punischer Mundart vorkommen. Von dem punischen Knechte, der zu jenen Erkennungen verhilft, ist der Titel entlehnt.

16. Perfa. Der Plan dieses Stücks ist ziemlich unbes deutend. Ein Parasit hintergeht, einem Sklaven zu gefals len, einen Mädchenhåndler, indem er ihm seine Tochter für eine aus Persien gebürtige flavin verkauft. Es wird ihm hernach bewiesen, daß sie eine Freigeborne ist; und er muß sie wieder zurück geben.

17. Rudens. Ein desto unterhaltenderes Stück, wels ches eher der Schiffbruch, als das Schiffscil heißen könnte. Damones ist um seine einzige Tochter gekommen, die ein

Kuppler

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Kuppler erhandelt, und zu Schiffe mit nach Sicilien nimmt, Sie leiden Schiffbruch, und landen gerade da, wo Dámos nes in seiner Berbannung sich aufhält. Dieser rettet das Mädchen aus den Händen des Kuppiers, ohne sie zu kens nen, erkennt sie aber bald als seine Tochter, da ein Fischer das im Schiffbruche verlorne Kästchen gerettet hat, worin die Wahrzeichen ihrer Abkunft befindlich sind.

18. Stichus. Nachdem zwet Brüder, die an zwei Schwestern verheirather sind, alles Ihrige durchgebracht has ben, gehen sie auf Reisen, um ihr Handelsglück in der Fremde zn versuchen. Weil sie lange ausbleiben, dringt der Vater der beiden Frauen darauf, daß sie sich wieder verhei rathen sollen. Sie weigern sich aber, und Eleiben ihren

Der

Männern getreu, die reich wieder zurück kommen. eine von den Sklaven, welche die jungen Handelsleute auf ihrer Reise begleiteten, heisst Stichus; und von diesem hat das ganze Stück den Namen.

19. Trinummus. Von dieser Benennung liegt der Grund bloß in dem kleinen Umstande, daß darin der Eykos phant mit einem Dreilinge bezahlt wird, Er sagt:

Huic ego diei nomen trinummo faciam; nam ego operam meain

Tribus nummis hodie locavi ad artes nugatorias. Philemon dem Plautus in diesem Schauspiele nachahmte, nannte es schicklicher den verborgnen Schatz; und so heisst auch die bekannte Leffingische Nachbildung desselben, der Schatz, und die spätere von Destouches, le Tréfor Caché. Der Inhalt ist, wenigstens aus der deutschen Nachahmung, bekannt genug. Ein Alter verreiset, und vertraut seinem Freunde, daß in seinem Hause ein Schatz verborgen, liege. Sein Sohn verschwendet indeß alles, und verkauft das Haus, welches jener Freund ersteht, um den Schaß zu rets

ten,

ten, welchen er dem Sohnè, der seine Schwester heirathet, zur Aussteuer giebt. Lessing hat in diesem Plan einige sehr glückliche Abänderungen gemacht.

20. Truculentus. Der Charakter, der durch diesent Namen bezeichnet wird, ist ein grober, ungeschliffner Sklas ve; und die Hauptintrigue machen die vielerlei Kunstariffe einer Buhlerin, drei verschiedne Liebhaber eine Weile hins zuhalten, deren Einem sie endlich zu Theil wird.

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um seinen eigents' Das 561ste Jahr

Der eigentliche Geschlechtsname, dieses in so mancher Rücksicht ungemein schåßbaren, römischen Lustspieldichters ist uns nicht bekannt; denn er erhielt den Namen Terenz tius von seinem Herrn, dem römischen Senator Terentius Lukarus, der ihm die Freiheit schenkte. Auch ist der Beis name eines Afrikaners zu unbestimmt, lichen Geburtsort angeben zu können. nach Erbauung der Stadt war vermuthlich das Jahr seiner Geburt. Die Zeit, wenn, und die Art, wie er nach Rom gekommen, lässt selbst Donat, in seiner Lebensbeschreibung unsers Dichters, zweifelhaft; vielleicht wurde er durch die Numidier dahin verkauft. Sein gedachter Herr gewann ihn lieb, und sorgte für die frühe und zweckmäßige Ausbil:' dung seiner glücklichen Talente. În der Folge erwarb er sich die zu seiner völligen Ausbildung ohne Zweifel sehr zus trägliche Freundschaft der edelsten und aufgeklärtesten Röt mer, besonders des Lålius und des afrikanischen Scipio. Ungeachtet dieser Vortheile, und des großen, einträglichen Beifalls seiner Schauspiele soll er doch aus Mißvergnügen Rom verlassen haben, und nach Athen gegangen seyn. Er D 2

starb,

starb, entweder durch einen Schiffbruch, oder zu Stymphas lus in Arkádien, im Jahre Roms 594.

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Es scheint, daß Terenz niemals mehr als die sechs Luftspiele verfertigt habe, die uns noch vollständig von ihm erhalten sind; und diese wurden schon von den Alten als die besten und vollendetesten in ihrer Art geschäßt. Durchaus verrathen sie mehr Ausbildung und Verfeinerung des komis schen Charakters, des Plans, der Sprache, der Sitten, als die Komödien des Plautus; und schon die bessere Wahl, welche Terenz in Ansehung des griechischen Dichters Mes nander traf, dem er, seinem eignen Geståndnisse nach, vors züglich nachahmte, veranlasste diesen Vorzug. Die Chas raktere seiner handelnden Personen sind fast durchgehends der Wahrheit und Natur gemäß angelegt und durchgeführt; und überall verrathen seine Scenen eine mehr als gewöhns liche vertraute Kenntniß des Herzens und des Lebens. Auch wusste er den Grad des Leidenschaftlichen, welchen die komische Schauspielgattung verträgt, sehr weise und glücks lich zu treffen und zu benußen. Dadurch sind seine Stücke nicht bloß von Zeit und Ort abhängig, sondern immer noch höchst lehrreich und unterhaltend für jede Nation und jedes Zeitalter geworden. In der dramatischen Kunst war er Meister, wie das schon aus der Anlage und Führung seiner Entwürfe sichtbar ist. Im eigentlich komischen Ausdrucke war er zwar måßiger, aber auch feiner und anziehender, áls Plautus.

Die Kritik würde freilich gar sehr dabei gewinnen, und wahrscheinlich würde selbst der Werth der Terenzischen Lusts spiele nicht dabei verlieren, wenn wir jeßt noch die Origis nalstücke Menander's besaßen, welche die Grundlagen ders selben ausmachten. Denn der römische Dichter war nicht (tlavischer Kopist, nicht wörtlicher Dolmetscher des griechis hen. In den Prologen rechtfertigt er sich zur Gnüge-gegen

die ihm gemachten Vorwürfe dieser Art, und macht uns mit der Marrier seiner Nachahmung nåher bekannt. Aus allem sieht man, daß sein, gewiß nicht gemeines, eignes Talent an der Bearbeitung seiner Schauspiele keinen unbes trächtlichen Antheil hatte. Bald entlehnte er den Stof seis nes Stücks aus zwei verschiednen Komödien des Griechen, und verband sie, durch Hülfe eines untergeordneten Plans in Ein Ganzes. Bald vervielfältigte er die Charaktere eines gar zu einfachen Subjekts, oder ånderte sie willkührlich ab. Und wie viel eigenthümliches Verdienst erwarb er sich nicht durch seinen meisterhaften Dialog, der so viel Natur, Wahrs heit, Leichtigkeit und Anmuth hat!

Die sechs Lustspiele dieses Dichters folgen einander in den sämmtlichen Ausgaben in dieser, nicht ganz chronologisch richtigen, Ordnung.

1. Andria. Chremes hat von zwei Töchtern die eine schon als Kind verloren, und hålt sie für todt; die andre ist dem Pamphilus bestimmt, der aber in ein, von ihm schon Heimlich, geheirathetes, Mädchen von der Insel Andros vers liebt ist. Um seinen Báter hinzuhalten, und die von dies sem ihm bestimmte Hochzeit zu verzögern, erfinnt sein Stlas ve, Davus, mancherlei Rånte. Dazu kommt noch die Liebe eines andern, des jungen Charinus, zu der jenem zuz gedachten Braut. Durch den Krito, der von Andros nach Athen kommt, geschieht die Entdeckung, daß die Geliebte des Pamphilus die verlorne Tochter des Chremes ist; und nun wird sie jenem zu Theil." Sowohl von Seiten des Plans, als der Ausführung, der Charakterisirung und des Dialogs, behauptet dieses Stück unter den Lustspielen des Terenz einen vorzüglichen Rang.

2. Eunuchus. Ein junger Athenienser, Phädria, unterhält ein Liebesverständniß mit der Thais, der er einen

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