Morgenlied der Schäfer. Die düftre Nacht ist hin, Die Sonne kehret wieder. Gebt mir ein weises Herz, Das allen Gram verfluche; Schüzt Amors frohes Reich, Wird Wasserbad und List Nie muss' ein artig Kind Die nicht nach Küssen schmachte. Frühlingsluft. Seht den holden Frühling blühn! Soll er ungewoffen fliehn? Fühlt ihr keine Frühlingstriebe ? Die ihr heute scherzen könnt, Hier find Rosen! Hier ist Wein! Soll ich ohne Freude seyn, Herrsche, Gott der Fröhlichkeit ! Aber Phyllis läßt sich sehn! Seh ich Amorn mit ihr gehn? Ihm wird alles weichen müssen. Weiche, Wein! Wo Phyllis ist, Trinkt man feltner, als man tist, Bacchus, weg! ich will nun küssen. Die Zufriedenheit. Dein Geist wird sich zu keiner Zeit In feiger Ungeduld verlieren, Wenn du der Weisheit folgst, die, ohne fehl zu führen, Mit Rosen jeden Pfad bestreut. Schilt nicht des Himmels Tyranney : Von ihm kommt unser wenigft Leiden. Kein Zustand ist so hart: ein Chor der stillen Freuden Gesellt sich ihm mitleidig bey. Schilt unsre thdrichte Begier, Die auch bey nahen Quellen schmachtet. Vergnügen beut sich an: umsonst! `es wird vers achtet; Nur was uns flieht, verfolgen wir. Zu eckel find wir, uns zur Pein: Wir lassen West und Sommer weichen ; |