Imágenes de páginas
PDF
EPUB

E. Hagedorn,

von Hagedorn.

131 ·

(S. Th. I. S. 46. Seine, größtentheils trefflichen, Einngedichte waren in ihrer Art die ersten und einzigen aus der zweiten bessern Periode des deutschen voetischen Ges schmacks. Viele darunter find glückliche Nachahmungen åls terer und neuerer Dichter. So vergleiche man das zweite der folgenden Beispiele mit Martial's L. XII. Ep. 30. und das vierte mit dessen L. XII. Ep. 54, und dem 86ften Stücke des Engl. Zuschauers.)

Grabschrift Neobar's.

Neodar, seiner Freunde Plage,
Ruht hier, und hört zu fragen auf.
Das Fragen war sein Lebenslauf,
Und er verschied in einer Frage.
Du fragst bei diesem Leichenstein:

Ward er durch Fragen tlug? - Ach! nein.

[ocr errors]

An Melint.

Du willst, ich soll jeht mit Cecil,
Dem feinen Mann, Bekanntschaft machen.
Du rühmest ihn: „er spricht nicht viel,
„Hålt Ordnung in den kleinsten Sachen,
Liebt Häuslichkeit, und flieht das Spiel.
Er sagt recht höflich, was er meint;

"

"

[ocr errors]

Er wird nicht durch den Umgang kühner."
Melint, so lob' ich einen Diener;

So lob' ich niemals einen Freund.

Wohls

Wohlthaten.

P. Hagedorn,

Wer

Ser übertrifft den, der sich mild erzeigt, Der feltne Freund, der es zugleich verschweigt.

An Charin.

Dein Pandus, der so zu dir schleicht,
Hat Eulenaugen; und sie schielen.
Sein Kinn ist spis; er lacht nicht leicht,
Und wird stets mit der Zunge spielen.
Ich weiß, daß du ihm günstig bist:
Freund, werde nicht durch Schaden klüger!
Wenn dieser Rothkopf ehrlich ist,

So ist er wahrlich ein Betrüger.

Die Einsichtvollen.

Is giebt ein Volk, das immer lernen sollte,
Und immer lehrt.

Das ist das Volk, das man nie hdren wollte,
Und täglich hört.

[blocks in formation]

Ewald.

Ew a 1 d.

(Ein in kleinern, gefälligen und wißigen, Poesien sehr glücklicher Dichter, dessen Lieder und Sinngedichte, Berlin 1755. in 8. und Dresden 1757 in 8. gedruckt sind. Ihr Verf. ist Hessendarmstädtischeri Hofrath, und hält sich in Paris auf.)

[blocks in formation]

Weswegen schickt dein Herr Geschenke mir allein?
Sollt' ich nur in Athen derselben würdig sein?

Der Gesandte.

Man kennt den Phocion als einen wackern Mann.

Phocion.

Nimm das Geschenk zurück, damit ér's bleiben kann.

[ocr errors]
[ocr errors]

Kästner.

(Die Sinngedichte dieses in der Mathematik und Philofophie so großen deutschen Gelehrten, des Hrn. Hofrath und Prof. Abraham Gotthelf Kästner in Göttingen, (ges boten zu Leipzig 1719) sind die wißigsten, schärfften und treffendsten in ihrer Art. In der dritten, sehr vermehrten Ausgabe seiner verinischten Schriften, Mtenburg, 1783, 2 Bånde in gr. 8. hat er die Stücke, die er des Aufbehaltens würdig erkannte, selbst gesammelt.)

Auf Keplern.

So hoch war noch kein Sterblicher gestiegen,
Als Kepler stieg und starb in Hungersnoth.
Er wußte nur die Geister zu vergnügen;
Drum ließen ihn die Körper ohne Brod.

Kästner.

Die Vortheile der Weisheit.

Pracht, Neichthum, eitle Bust kann sie uns nicht

gewähren ;

Was giebt die Weisheit uns? Den Geist, das zu

[ocr errors]

entbehren.

[ocr errors]

Ratner.

Die Chapeaux.

Der Schneider glänzende Geschöpfe
Zählt man recht wohl, für Hüte, nicht für Köpfe.

Kritik hierüber, die an einem Hofe wirklich gemacht worden.

Verbessern Sie das Sinngedicht;

Der Schneider macht ja keine Hüte!

So sprach ein Kavalier; ich dankt' ihm für die Güte,
Und fragte: kennen Sie denn Ihren Schöpfer nicht?

Was Hippokrene auf Deutsch heißt.

Ein Gallier, der gallisch nur verstand,

Und das allein reich, stark, und zierlich fand,
(Das Deutsche hat er stets durch schalen Spott entehrt,
Weil ihn für dieß Verdienst ein deutscher Hof ernährt;)
Den bat ich: Nennt mir doch auf gallisch Hippokrene!

"

„Herr Deutscher, könnt Ihr mich im Ernst so selt:
sam fragen?

Der Gallier behält die griech'schen Tone.“ —
Mun wohl, Monsieur; wir können Roßbach! sagen.

Lef

« AnteriorContinuar »