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An die Morgenröthe.

Aurora, fahr' herauf auf deinem gold'nen

Wagen,

Da ich vor Lieb' und Schmerz nicht schla

fen kann!

Wann Chloe bey mir ruht, dann halt die

Zügel an,

Dann, Göttinn, lass es später tagen.

Die Heilung.

Jüngst kam ein Kind mit Flügeln,

Das ich noch nie gesehen,
In meinen Blumengarten.
Es ging in allen Hecken,
Und sah nach allen Beeten,

Und pflückte Rosenknospen,
Und haschte Schmetterlinge,

Die um die Rosen buhlten,
Und strich die goldnen Stäubchen
Von den gesprengten Flügeln.
Izt wollt' es wieder haschen,
Und hob die Hand behutsam,

Und griff, und zischte plötzlich,
Und zog sie schnell zurücke.

Ein Dorn vom Stamm der Rosen

Stach ihm den zarten Finger.

Es schwang die Hand vor Schmerzen, Und sahe nach der Wunde,

Und zog mit sauren Blicken

Den Dorn sich aus der Wunde.
Ich lauscht' ihm gegenüber

Bey Doris in der Laube,

Und lachte seiner Mienen.

Schnell nickt' es mit dem Kopfe,

Und sagte leise: Spötter,

Weifst du, wie Wunden schmerzen?

Du sollst es bald erfahren! -
Es zielte mit dem Bogen,
Und eh ich mir's versahe,

Sals mir der Pfeil im Herzen.
O! wie ward mir zu Muthe!
Ich sank vor Schmerzen nieder,
Und dachte schnell zu sterben.
Doch Doris, meine Taube,
Entzog den Pfeil der Wunde,
Und salbte sie mit Salben,
Und streichelte sie zärtlich:
Und so ward ich geheilet.

Hinfort will ich des Kindes,

Dies weils ich, nicht mehr spotten,

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Wenn ich es wieder sehe;

Hätt' mich die schöne Doris

Aus Mitleid nicht geheilet,

So wär' ich schon gestorben.

Amor im Triumphwagen.

Ich sah (ihr Enkel glaubt dem heiligen

Gesicht!)

fahren;

Ich sah den Liebesgott im Siegeswagen

Und Helden zogen ihn :

Nestor mit bereiften Haaren,

Cäsar, Hannibal, und Bourbon, sah ich

ziehn!

Mir fiel Eugen, Ulyfs, Achill, die Sci

pionen,

Und hundert Stifter neuer Thronen,

Und Asiens Bezwinger in's Gesicht;
Nur Friedrich nicht!

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