An die Morgenröthe. Aurora, fahr' herauf auf deinem gold'nen Wagen, Da ich vor Lieb' und Schmerz nicht schla fen kann! Wann Chloe bey mir ruht, dann halt die Zügel an, Dann, Göttinn, lass es später tagen. Die Heilung. Jüngst kam ein Kind mit Flügeln, Das ich noch nie gesehen, Und pflückte Rosenknospen, Die um die Rosen buhlten, Und griff, und zischte plötzlich, Ein Dorn vom Stamm der Rosen Stach ihm den zarten Finger. Es schwang die Hand vor Schmerzen, Und sahe nach der Wunde, Und zog mit sauren Blicken Den Dorn sich aus der Wunde. Bey Doris in der Laube, Und lachte seiner Mienen. Schnell nickt' es mit dem Kopfe, Und sagte leise: Spötter, Weifst du, wie Wunden schmerzen? Du sollst es bald erfahren! - Sals mir der Pfeil im Herzen. Hinfort will ich des Kindes, Dies weils ich, nicht mehr spotten, Wenn ich es wieder sehe; Hätt' mich die schöne Doris Aus Mitleid nicht geheilet, So wär' ich schon gestorben. Amor im Triumphwagen. Ich sah (ihr Enkel glaubt dem heiligen Gesicht!) fahren; Ich sah den Liebesgott im Siegeswagen Und Helden zogen ihn : Nestor mit bereiften Haaren, Cäsar, Hannibal, und Bourbon, sah ich ziehn! Mir fiel Eugen, Ulyfs, Achill, die Sci pionen, Und hundert Stifter neuer Thronen, Und Asiens Bezwinger in's Gesicht; |