An Markolph. Man hört dich ohne Maafs und Ziel Spott und Verläumdung speyn: Und du willst ehrlich seyn? Markolph, du stiehlst zwar nicht, Doch fehlt dir nicht zu viel zum Schelm und Bösewicht, Zum Tugendhaften fehlt dir viel! Auf die geschminkte Vetulla. Vetulla schwärzt ihr graues Haar Und sagt: ihr Alter sey nicht über dreifsig Vetulla redet wahr, Jahr. Sie sagt dies nun schon zwanzig Jahr! Einladung aufs Land. An Ewald. Der Westwind fliehet Flur und Weiden, Die nicht mehr blühn; O Thyrsis! sollen Scherz und Freuden Nein, der Orkane wildes Blasen, Die um mein Gut Izt heulend, ausgeschlossen, rasen, Hemmt nicht den Muth. Komm mit mir in der öden Fluren Bereiftes Gras, Verfolg mit mir des Wildes Spuren Im Wald' von Glas. Und hör' des Hains Gewölbe schallen, Wenn's Horn erwacht; Und sieh von hohen Bergen fallen Dann eil' in meine Wohnung wieder, Müd' aus dem Hain, Und singe mit mir süfse Lieder Bey frohem Wein. Und Chloris, die durch ihre Saiten Dein Herz entwandt, Soll Lalagens Gesang begleiten Mit kluger Hand. Sieh hin! die Sterne sind erschienen, Und Luna winkt; Sie streiten gleichsam, wer von ihnen Am besten blinkt. Den Scherz mit Küssen zu verschwistern, Und, fern von Neid, Den langen Abend zu verflüstern, Ist's itzo Zeit. |