Grabschrift auf den Major von Blumenthal. Witz, Einsicht, Wissenschaft, Geschmack, Und Menschenlieb' und Tapferkeit, Besals der, den man hier begraben. Er starb für's Vaterland, er starb voll Heldenmuth. Ihr Winde wehet sanft, die heil'ge Asche ruht. Auf Gellert, als msn ihn todt sagte. Als jüngst des Todes Pfeil, o Gellert, dich getroffen, Klagt ich und weint', und sah den Himmel offen; Auch den belebten Raum der weiten Welt sah ich: Die Erde weinete, der Himmel freute sich. Irin. An Salomo Gessner. An einem schönen Abend fuhr Irin mit seinem Sohn im Kahn Auf's Meer, um Reusen in das Schilf Der nahen Inseln Strand umgab. Die Sonne tauchte sich bereits Ins Meer, und Flut und Himmel schien Im Feur zu glühen. O! wie schön Ist itzt die Gegend! sagt' entzückt Der Knabe, den Irin gelehrt, Auf jede Schönheit der Natur Zu merken. Sieh, sagt' er, den Schwan, Umringt von seiner frohen Brut, Sich in den rothen Wiederschein Des Himmels tauchen! Sieh, er schifft, Zieht rothe Furchen in die Flut, Und spannt des Fittigs Segel auf. Ja, sagt' Irin, sie macht uns froh Und glücklich, und du wirst durch sie Glückselig seyn dein Lebelang, Wenn du dabey rechtschaffen bist; Wenn wilde Leidenschaften nicht Von sanfter Schönheit das Gefühl Verhindern. O Geliebtester! Ich werde nun in kurzem dich Verlassen und die schöne Welt, Und in noch schönern Gegenden Den Lohn der Redlichkeit empfahn. O! bleib der Tugend immer treu, Dem Wind und Meer gehorsam ist, Ehr', Überfluss und Pracht ist Tand; Ein ruhig Herz ist unser Theil. Durch diese Denkungsart, mein Sohn, Das Haar verbleichet. Und wiewohl - |