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anglonormandische literatur auf, die viele motive und erzählungen aus der nationalen literatur der Angelsachsen, sogar durch angelsächsische vermittlung, sagen, die ihren ursprung in den kriegen zwischen Kelten und Skandinaven haben, aufnahm. Solche sagen sind z. b. die Haveloksage und die Hornsage, die aus Irland und Nordengland nach dem süden und osten wanderten, wie Deutschbein im einzelnen ausgeführt hat. Die entwicklungszeit dieser literatur ist der schluss des 11. und der anfang des 12. jahrhunderts.

Wenn die sage von Erta-Iron in dieser periode aus der angelsächsischen literatur in die anglonormandische aufgenommen ist, so darf man annehmen, dass sie noch vor oder um die mitte des 12. jahrhs. nach Nordfrankreich gekommen ist. Es ist nicht unwahrscheinlich, dass der held noch auf brittischem boden zu einem sohne des könig Artus gemacht wurde, und das spricht dafür, dass er auch hier schon selber den namen getragen hat, der im französischen zu Iron wurde. Auf französischem boden wurde die erzählung in Frankreich localisiert, wie die residenz Salomons und die ausdrücke Franz und franzeistunga lehren. Hier muss die geschichte also schon aus zwei abteilungen bestanden haben, denn diese ausdrücke stehen in der erzählung von Irons früheren abenteuern 1). Welcher übrigens der anteil der französischen sänger an der ausbildung des stoffes gewesen ist, können wir nicht bestimmen. Von den französischen spielleuten nahmen darauf die niederrheinischen den stoff herüber; die localisierung Irons in Brandenburg und die anknüpfung an den Dietrichcyclus zeigen, dass sie ihn neu bearbeitet haben. So ist er schliesslich nach dem Norden gekommen und in der þiðrekssaga niedergeschrieben worden. Aber

1) Davon, dass die verbindung der beiden abenteuer von dem bearbeiter der pidrekssaga, der die Irons saga aufnahm, herrühren oder dass sogar das zweite abenteuer von ihm ersonnen sein sollte, wie man wol angenommen hat, kann nicht die rede sein.

in Deutschland ist die erzählung sehr beliebt gewesen, was nicht nur aus anspielungen in mittelhochdeutschen gedichten hervorgeht, sondern auch aus einer variante, für die das schöne gleichfalls in der pS erhaltene gedicht, in dem Dietrich Heimir aus dem kloster holt, ein beredtes zeugniss abgibt. Der könig fragt hier, ob Heimir sich erinnert, wie sie zusammen in den strassen Roms Irons leiche fanden; seine habichte, seine hunde und sein pferd standen bei der leiche; das wiehernde ross wollte sich von seinem herrn nicht trennen lassen. Das local ist hier nicht der wald sondern die stadt, was, wie gesagt, auf eine variante weist, die von der angelsächsischen überlieferung und also von dem originale sich weiter entfernt hatte. Das deutsche original ist unter diesen umständen kaum jünger als die letzten jahre des 12. jahrhunderts.

Von dem, was hier über den weg, den die sage genommen hat, gesagt wurde, scheint mir die französische herkunft der Irons saga jarls festzustehen. Dass der stoff aus England nach Frankreich gekommen ist, entspricht wol der allgemeinen literarischen bewegung jener zeit, aber dieser schluss beruht doch bis jetzt ausschliesslich auf dem zeugniss des angelsächsischen runenkästchens und kann demnach nur zwingend genannt werden, insofern meine beweisführung, dass die darstellung auf der linken seite des kästchens diese erzählung illustriert, als überzeugend anerkannt werden sollte. Der blosse name Artus genügt natürlich ebensowenig wie der name von Irons frau Isolde, die herkunft der saga aus Brittannien zu erweisen. Von grosser bedeutung würde es demnach sein, wenn es gelingen sollte, eine anglonormandische version der sage nachzuweisen. Das liegt ausserhalb der grenzen dieses aufsatzes und auch des gebietes, auf dem ich mich zu bewegen gewohnt bin. Eine nachfrage bei meinem collegen Salverda de Grave in Groningen hat leider nicht zu einem resultate geführt.

Die fragen nach dem ursprung von Irons namen und nach dem zusammenhang der namensformen Erta und Iron kann ich mit den mir zu gebote stehenden mitteln nur kurz und nicht erschöpfend behandeln. Französiche namen auf -on können germanischen ursprunges sein; sie entsprechen dann der fränkischen schwachen declination. Aus fränk. Hugo, acc. Hugan wird nordfrz. Hugues, cas. obl. Huon, was später die einzige form ist. Wenn Iron aus dem ags. stammt, so lautete der n. s. auf a, die casus obliqui auf an aus, aber es lässt sich verstehen, dass das wort der analogie der übrigen vocalisch auslautenden nomina folgte. Indessen liesse sich doch auch die ansicht verfechten, dass der name im frz. auf an ausgelautet habe. Denn auf deutschem boden ist er sowol als Iran wie als Iron belegt. In mittelhochdeutschen citaten heisst der held dieser geschichte Irân, und die pS kennt einen könig Iran (c. 28), der bezeichnend genug in Brittannien regiert (konungr af Skorottan [var. Serotan, Skottan] pat er nu kallat England eða Skotland). Es verdient beachtung, dass die saga noch einen jarl Iron nennt, einen bruder des Russenkönigs Valdemar (c. 314. 315). Ich vermute, dass Iron von hause aus langes hat und dem bekannten namen Írungr, hd. Îrinc zu grunde liegt 1). Es wäre sogar möglich dass Írungr nicht eine ableitung von Îro, Ira 2), sondern mit diesem namen identisch wäre. Eine analogie dazu würde der Elsungr der ps bieten, der in den hochdeutschen gedichten Else genannt wird. Hier liegt ndd. Elso, acc. Elson zu grunde. Es fragt sich nur, ob der verfasser der pS das wort missverstanden

1) Dagegen spricht nicht die form Iuuaring, Iuuaringes weg (Grimm, Mythol., 297), da der kämpfer der Nibelungensage mit der milchstrasse nichts zu schaffen hat. Auf sein verhältniss zu dem türingischen Îrung einzugehen, würde hier zu weit führen.

2) Förstemann führt an Hiro, Iro, wozu ein fem. Ira. Er verbindet den namen mit got. hairus, wozu jedoch die nebenform mit h nicht nötigt; auch neben Iring kommt Hiring vor.

und in Elsungr geändert hat, oder ob die umdeutung von Elson älter ist, sodass schon auf ndd. boden Elsung aus Elson und Else aus Elso, -a neben einander vorkamen. In diesem fall steht nichts im wege, auch ndd. Îrung, woraus hd. Îrinc, aus älterem Îron herzuleiten, das mit dem dem frz. entlehnten jüngeren Iron etymologisch gleichwertig wäre. Für den Îrungr, den c. 170 der pS als vater der nibelungischen brüder nennt, bleibt, da ihm kein hd. Îrinc zur seite steht, diese möglichkeit bestehen, auch wenn Elsungr aus Elson erst vom verfasser der pS herrühren sollte. Es verdient beachtung, dass die dem frz. entlehnte form Iron auch in der saga auf -on, nicht auf -ungr ausgeht. Die aussprache scheint also nicht dieselbe gewesen zu sein als die der zweiten silbe des in der saga als Elsungr auftretenden namens. Das deutet darauf, dass die aussprache Elsung tatsächlich älter als die saga ist 1).

Wenn also der name Iron, obgleich dem frz. entlehnt, dennoch seinem ursprunge nach germanisch ist, so folgt daraus unmittelbar, dass es nicht auf einfacher entstellung aus Erta beruhen kann. Dennoch ist die ähnlichkeit der beiden namen so gross, dass man unwillkürlich an einen zusammenhang denkt. Wenn wir davon ausgehen, dass die form Erta, obgleich etymologisch dunkel, richtig überliefert ist, eine annahme, zu der das alter des ags. denkmals wol nötigt, so liesse sich denken, dass das bekannte Iron auf grund lautlicher ähnlichkeit an die stelle einer aus Erta entstandenen

form getreten wäre. Aber es ist schwer zu sagen, was im frz. aus Erta werden musste, auch desshalb, weil wir über das e des wortes nichts sicheres wissen. Es scheint aber

1) Allerdings rührt die Irons saga jarls nicht von dem sagaschreiber sondern von dem zweiten interpolator her. Aber auf diesen unterschied lässt sich der gegensatz Elsungr-Iron nicht zurückführen. Denn nicht nur hat auch der erste umarbeiter Iron (c. 314. 315), sondern der sagaschreiber selber hat Iran (c. 28). Der wechsel an/on steht wol mit der nasalität des vocals im frz. in zusammenhang.

ein umlautsvocal aus ea zu sein (Bülbring, Ags. Elementarbuch § 180), denn altes e wird vor rt in allen dialecten gebrochen. Im ws. würde also *Ierta, Irta entsprechen. Der verlust des t würde, wie gesagt, auf anlehnung an *Íra

beruhen. Der name Erta weist also auf einen stamm *artjan- zurück, was ein nomen agentis zu germ. artjan an. erta sein kann.

Amsterdam, Februar 1909.

R. C. Boer.

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Om några fornsvenska lagord och
lagstadganden.

1. Till tolkningen af Östgötalagens bi-flock.

I första rummet skall här egnas en utredning åt det bekanta allitererande uttrycket map blande ok bikare, som förekommer i flere fornsvenska lagar i stadganden, som afse eganderätt till bin. I det mest upplysande, väl också ålderdomligaste sammanhanget möter man det i Östg.-lagen, Bygda b. XXXV: 1: "Gangær man at bium mæp fælaxs gærþ, þa a han halft uip alla þa sum skoghin aghu. Nu gangær utan fælax gærp, sætær stok ok stapa, far map blande ok bikare, farr ok fløghir, þæt ær siax øra sak".

Samma uttryck, ehuru i mindre utförligt sammanhang, upprepas i hufvudsakligen lika form i Söderm.-lagen Bygn. b. XXX: 2 "mæp bikar oc bland", i MELL Bygn. b. XXIX: 3 "mep bland ok bikari" och i ChrLL Bygn. b. XXXIX: 3 "meth bland eller bikari".

Den här mötande dativen bikare, bikari, bikar har man från och med Schlyter tämligen enhälligt hänfört till ordet bikar 'bägare'; se Schlyter Östg.-Lagen, s. 243, Glossarium,

ARKIV FÖR NORDISK FILOLOGI XXVII, NY FÖLJD XXIII.

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