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OF THE

LELAND STANFORD JUNIOR

UNIVERSITY.

A6384

Vorwort.

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Die freundliche Aufnahme, die der erste Theil meiner Uebersezung gefunden hat, überhebt mich eigentlich der Nothwendigkeit eines Vorworts zum zweiten Theil; denn ich durfte im allgemeinen nach denselben Grundsäzen verfahren freilich nur im allgemeinen. Es stellte sich mir ein Unterschied zwischen dem Ton des ersten und des zweiten Buches der Episteln dar, welcher in der Uebersezung natürlich seinen Wiederhall finden musste. Während der Inhalt der zwanzig ersten Episteln ethischer Natur, und die Diction dem entsprechend gemüthlich ist, sind die hier vorliegenden drei grossen Episteln literarischen Inhalts und herrscht in ihnen eine mehr didactische Sprache. Darum durfte es der Uebersezer nicht scheuen, bisweilen sogar in eine Art Kathederton zu verfallen, namentlich in der ars poetica; denn manches ist auch im Latein in dem Grade ächt prosaisch, dass ich glaube, mein humoristischer Freund hat selbst über den Contrast gelacht, wenn er sich hie und da schulmeisterliche Paragraphen in seine wohlklingenden Verse eingefasst vorlas. Das Wesen dieser verschiedenen Tonart will im ganzen mehr gefühlt als nachgewiesen sein; allein z. B. die in Vergleich mit dem ersten Theil auffallende Häufigkeit von Fremdwörtern, welche doch sonst ein Gedicht entstellen, namentlich von technischen Ausdrücken, die an sich, der poetischen Sprache gegenüber,

mit den Ausdrücken des Curialstils auf gleicher Stufe stehn und auf die poetische Stimmung ähnlich deprimirend wirken, mag deutlich machen, was ich bezweckt habe, und mein Verfahren rechtfertigen.

Die Erläuterungen sind zahlreicher ausgefallen als im ersten Theil, so wenig ich auch mich entschliessen konnte, statt bloser Beiträge zu einer richtigeren Auffassung einzelner Stellen vielmehr einen vollständigen Commentar zu geben. Auch sind sie noch weniger wortkarg ausgefallen als die früheren, weil namentlich die ars poetica noch öfter Gelegenheit bot, auch an andere Leser zu denken, als an die gestrengen Kritiker und Interpreten unter meinen Fachgenossen. Um so mehr werde ich in meinen Zusäzen zu dem heindorfischen Satirencommentar, dessen neue Bearbeitung durch mich demnächst erscheinen wird, mich der philologischen Präcision befleissigen.

Erlangen, den 6. Juni 1858.

Döderlein.

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