Verfeinert das Gefühl, und schwellt die See lenflügel; Sie stillt den Kummer, heilt die Milzsucht aus dem Grund, Und wirkt, zumal aus einem schönen Mund, Aus dem dritten Buche. ,,Doch ist vielleicht nichts mächtiger, die Seelen ,,Zu starken Tugenden zu bilden, unsern Muth ,,Zu dieser Festigkeit zu stählen, ,, Die grossen Übeln trotzt und grosse Thaten thut; ,,Als eben dieser Satz, für den Kleanth Zum Märtyrer sich trank. Die Herakliden,“ ,, Die Männer, die ihr Vaterland ,, Mehr als sich selbst geliebt, die Aristiden, ,, Die Phocions, und die Leonidas “ Ruhmvolle Namen, gut! (ruft unser Mann) und Sie etwa Stoiker? Noch etwas mehr! Sie haben das erfahren, ,, Was Zeno speculirt; sie haben es gethan! ,,Warum hat Herkules Altäre? ,, Der Weg, den Prodikus nicht gehn, nur ma len kann, ,, Den ging der Held." Und wem gebührt davon die Ehre, Als der Natur, die ihn, und wer ihm gleicht, gebar Und auferzog, eh eine Stoa war? Ein Held wird nicht geformt; er wird geboren. ,,So hat, weil der Natur der erste Preis gebührt, ,,Ein Plato alles Recht an Phocion verloren? Die Kunst vollendet das, was die Natur skiz zirt; ,,Die Blume, die im Feld sich unbemerkt verliert, ,,Wird durch des Gärtners Fleifs zum schönsten Kind der Floren." Gesetzt, spricht Phanias, dass dieses richtig sei; So ist doch, was von Zahlen und Ideen Und Dingen, die kein Ohr gehört, kein Aug' gesehen, a Theophron schwatzt, handgreiflich Träumerei. ,,Und mit den nehmlichen Ideen' ,,War doch Archytas einst ein wirklich grofser --Mann. " Auch Seelen dieser Art zeugt dann und wann, " „Zwar sparsam, die Natur; man wird zum Geisterseher Geboren, wie zum Held, wie zum Anakreon, ,,Wie Zeuxis zum Palet und Philipps Sohn zum Thron. ,, Und in der That, was hebt die Seele höher, ,,Was nährt die Tugend mehr? erweitert und verfeint „Des Herzens Triebe so, als glänzende Gedanken Von unsers Daseyns Zweck? Der Weltbau ohne Schranken, ,, Unendlich Raum und Zeit; die Sonne die uns scheint, Ein Funke nur von einer höhern Sonne; Unsterblich unser Geist,, Unsterblichen befreundt, » Und, ahmt er Göttern nach, bestimmt zu Lau Götterwonne ! « Bei allen Grazien! (ruft Phanias) Madam Wird mit der Zeit wohl auch die Sphären sin دو ,Das Wahre nicht, obgleich, nach aller Schwär mer Art, Mit Unsinn und Chimären wohl gepaart. Nur diese trifft der Spott. Doch wir versteigen Uns allzuhoch; ich wollte dir nur zeigen, ,, Dafs dich dein Vorurtheil für dieses weise Paar.. Nicht schamroth machen soll, Nichts war Natürlicher in deiner schlimmen Lage. ,,Der Knospe gleich am kalten Märzentage, ,, Schrumpft, wenn des Glückes Sonnenschein Sich ihr entzieht, die Seel' in sich hinein. Entfiedert, nackt, von Allem ausgeleeret, Was sie für wesentlich zu ihrem Wohlseyn ,,Der sie die Kunst, es zu entbehren, lehret? ,, Der ihr beweist: was nicht zu ihr gehöret, ,,Was sie verlieren kann, sei keinen Seufzer werth; ,,Ja, ihren. Unmuth zu betrügen, ,,Aus der Entbehrung selbst ein künstliches Vergnügen ,, Ihr statt des wahren schafft? Was ist so an genehm „Für den gekränkten Stolz, als ein System, ,,Das uns gewöhnt, für Puppenwerk zu achten, ,,Was aufgehört, für uns ein Gut zu seyn? ,,Was, meinst du, bildete der Mann im Fals sich ein, ,,Der, grofs genug, Monarchen zu verachten, ,,Von Philipps Sohn nichts bat, als freien Sonnenschein? ,,Noch mehr willkommen muss im Falle, den wir setzen, ,, Die Schwärmerei des Platonisten seyn, ,, Der das Geheimnifs hat, die Freuden zu er setzen, „Die Zeno nur entbehren lehrt; ,, Der, statt des thierischen verächtlichen Er götzen ,,Der Sinnen, uns mit Götterspeise nährt. ,,Wir sehn mit ihm, aus leicht erstiegnen Höhen, Auf diesen Erdenball, als einen Punct, herab; ,,Ein Schlag mit seinem Zauberstab Heifst Welten um uns her, bei tausenden, entstehen. Sinds gleich nur Welten aus Ideen, ,,So baut man sie so herrlich als man will; |