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schüßt, scheint es jedem äußerlichen Angriffe troßen zu toni nen. Aber Noirkarmes hatte einige Stellen im Stadtgras ben bemerkt, die man nachlässigerweise mit dem übrigen Bos den hatte gleich werden lassen, und diese benußte ́er. zieht alle zerstreuten Corps, wodurch er die Stadt bisher eingeschlossen gehalten, zusammen, und erobert in einer stüri mischen Nacht die Bergische Vorstadt, ohne Einen Mann zu verlieren. Darauf vertheilt er die Stadt unter den Gras fen von Bossu, den jungen Grafen Karl von Mannefeld, und den jüngern Barlaimont; Einer von seinen Obersten nåhert sich mit möglichster Schnelligkeit ihren Mauern, von welchen der Feind durch ein fürchterliches Feuer vertrieben wird. Dicht vor der Stadt, und dem Thor gegenüber, wird unter den Augen der Belagerten, und sitt sehr wenis gem Verlust, in gleicher Höhe mit den Festungswerken einé Batterie aufgeworfen, von welcher 1 Geschüße die Stadt vier Stunden lang mit ununterbrochener Kanonade bestürk men. Der Nikolausthurm, auf welchen die Belagertent einiges Geschütz gepflanzt, ist von den ersten, welche stürzen, und viele finden unter seinen Trümmern ihren Tod. Auf alle hervorragenden Gebäude wird Geschüß gerichtet, und eine schreckliche Niederlage unter den Einwohnern gemacht. In wenigen Stunden sind ihre wichtigsten Werke zerstört, und an dem Thore selbst eine sö starke Bresche geschoffen, daß die Belagerten an ihrer Rettung verzweifelnd, eilig zwet Trompeter absenden, um Gehör anzusuchen. Dieses wird bewilligt, mit dem Sturm aber ununterbrochen fortgefahren. Destömehr fördern sich die Gesandten, den Vergleich abzus schließen, um die Stadt auf eben die Bedingungen zu übers geben, welche sie zwei Tage vorher verworfen hat; aber dié Umstände hatten sich jetzt verändert, und von Bedingungen wollte der Sieger nichts mehr hören. Das unausgesetzte Feuer ließ ihnen keine Zeit, die Mauern auszubeffern, die den ganzen Stadtgraben mit ihren Trümmern anfällten, und dem Feind überall Wege bahuten, durch die Bresche einzudringen.

Ihres gänzlichen Untergangs gewiß, übergeben sie mit Tages Anbruche die Stadt auf Gnade und Ungnade, nachdem der Sturm ohne Unterbrechung 36 Stunden gedauert, und 3000 Bomben in die Stadt geworfen worden. Unter strenger Mannszucht führt Noirkarmes sein siegendes Heer ein, von einer Schaar Weiber und kleiner Kinder empfangen, welche ihm grüne Zweige entgegen tragen, und seine Barmherzig teit anflehen. Sogleich werden alle Bürger entwaffnet, der Gouverneur der Stadt und sein Sohn enthauptet; 36 der schlimmsten Rebellen, unter, denen auch le Grange und Guido de Bresse, ein anderer reformirter Prediger sich befinden, büßen ihre Halsstarrigkeit mit dem Strang, alle obrigkeits liche Personen verlieren ihre Aemter, und die Stadt alle ihre Privilegien. Der fatholische Gottesdienst wird sogleich in seiner ganzen Würde wiederhergestellt, und der protestans tische vernichtet; der Bischoff von Arras muß seine Residenz in die Stadt verlegen, und får den künftigen Gehorsam ders selben haftet eine starke Besaßung.

Der Uebergang von Valenciennes, auf welchen Plag aller Augen gerichtet gewesen, war allen übrigen Städten, die sich auf eine ähnliche Art vergangen, eine Schreckenss post, und brachte die Waffen der Regentin nicht wenig in Ansehn, Noirlarmes verfolgte seinen Sieg und rückte sor gleich vor Mastricht, das sich ihm ohne Schwerdtstreich ers gab, und Besaßung empfieng. Von da marschirte er nach Tornhout, die Städte Herzogenbusch und Antwerpen durch seine Nähe in Furcht zu sehen. Seine Ankunft erschreckte die geußische Parthei, welche unter Bombergs Anführung den Magistrat noch immer unter ihrem Zwange gehalten, so sehr, daß sie mit ihrem Anführer eilig die Stadt råumte. Noirkarmes wurde ohne Widerstand aufgenommen, die Ges sandten der Herzogin sogleich in Freiheit geseßt, und eine starke Besaßung darein geworfen. Auch Cambrai dffhete seinem Erzbischoff, den die herrschende Parthei der Refors mirten aus seinem Sige vertrieben gehabt, unter freudigem NOVE IT

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Zuruf

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Auch die

Buruf die Thore wieder; und er verdiente diesen Triumpf, weil er seinen Einzug nicht mit Blute befleckte. Städte Gent, Ypern und Oudenarden unterwarfen sich und empfiengen Besaßung. Geldern hatte der Graf von Megen. beinahe ganz von den Rebellen gereinigt, und zum Gehore sam zurückgebracht; das nämliche war dem Grafen von Aremberg in Frießland und Gröningen gelungen, jedoch et was spåter und mit größerer Schwierigkeit, weil seinem Bes tragen Gleichheit und Beharrlichkeit fehlte, well diese streits baren Republikaner strenger auf ihre Privilegien hielten und auf ihre Befestigung troßten. Aus allen Provinzen, Hols Jand ausgenommen, wird der Anhang der Rebellen vertries ben, alles weicht den siegreichen Waffen der Herzogin. Der Muth der Aufrührer sank dahin, und nichts blieb ihnen mehr übrig, als Flucht öder unbedingte Unterwerfung,

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