Du eilest ihnen nach, und drückst mit schwerem Eisen Und kehrst voll Ruhm zurück, die Deinen zu erfreun, Auch ich, ich werde noch, vergönn' es mir, o Himmel! Ich seh dich, stolzer Feind, den kleinen Haufen fliehn, Beispiel 4. Irin, (Ausg. 1840. II. S. 21. An Salomo Geßner. An einem schönen Abend fuhr Zu legen, welches ringsumher Im Feu'r zu glühen. O! wie schön Ist ist die Gegend! sagt' entzückt Der Knabe, den Frin gelehrt, Auf jede Schönheit der Natur Zu merken. Sich, sagt er, den Schwan, Umringt von seiner frohen Brut, Sich in dem rothen Wiederschein Des Himmels tauchen! Eich, er schifft, Und rauscht, vom Winde fauft be wegt. O! was für Anmuth haucht anist Gestad' und Meer und Himmel aus! Wie schön ist Alles! und wie froh Und glücklich macht uns die Natur! Ja, sagt' Irin, sie macht uns froh Und glücklich, und du wirst durch sie Glückselig seyn dein Lebelang, Wenn du dabey rechtschaffen bist; Wenn wilde Leidenschaften nicht Bon sanfter Schönheit das Gefühl Berhindern. D Geliebtester! Ich werde nun in kurzem dich Verlassen und die schöne Welt, Und in noch schönern Gegenden Den Lohn der Redlichkeit empfahn. O! bleib der Tugend immer treu, Und weine mit den Weinenden, Und gieb von deinem Vorrath gern Den Armen. Hilf, so viel du kannst, Zum Wohl der Welt. Sey arbeit. sam. Erheb' zum Herren der Natur, Dem Wind und Meer gehorsam ist, Der alles lenkt zum Wohl der Welt, 4. E. a. Lesart: rings den Strand Von nahen Eilan und Tod, Eh du in Bosheit willigest. Den Geist. Wähl lieber Schand' Des Windes, und die Luft ward Ift unter lauter Freuden mir So ist mein langes Leben doch, Oft auch ergriff mich auf dem Meer warf Mich mit den Wellen in die Luft; Luft, Und dennernd fiel die Fluth herab, Erschraf, wenn über seinem Haupt Daß zwischen jeder Welle mir Die Flügel, schüttelte davon Dich noch erhalten, mir zum Trost! Jrin starb bald. Sein fromer Sohn 1. R. A. 1842 „taucht' dabey" die einzige Variante in diesem Gedicht. Beispiel 5. Der gelähmte Kranich.', (K. A. 1840. II. S. 30.) Der Herbst entlaubte schon den bunten Hain, Ich bin durch meine Schuld nicht lahm, dacht' er Zum Wohl von unserm Staat. Mich trifft mit Recht Mir auf der Reis' ergehn! Mir, dem der Schmerz Bald mein gewisses Grab. Warum erschoß Mit schnellen Flügeln fort, und schreyt vor Luft. Bestreuet war, und seufzt' vor Gram und Schmerz. Nach vielem Ruhn sah er das beßre Land, Und vielen Spöttern ward die Flut zum Grab.' Ihr, die die schwere Hand des Unglücks drückt, Ihr Redlichen, die ihr, mit Harm erfüllt, 1. Die frühern Ausgaben weichen nicht ab. Beispiel 6. Cissides und Paches. (K. 9.)' Zwei Freunde fing ich; die, von Ruhm entflammt Mein Lied der großen That nicht unwerth sen! Athen wollte nach Alexanders Tod Thessalien an sich reißen und sen dete Leofthenes mit einem großen Heere ab. Antipater zog diesem aus Lamia entgegen. Cissides blieb in einer fleinen Burg bei Lamia mit wenig Volk, unter ihm befehligte sein Freund Paches. Cissides ermuntert die Seinen zur aufopfernden Tapferkeit. Ein Krieger spricht gegen ihn, daß das Heer Misstrauen nicht verdiene und jeder kämpfen werde bis zum Tode. Der Feldherr beruhigt sie und ist stolz auf solches Heer. Indessen naht der stolze Feind und umlagert die Burg. In der Nacht überfällt ihn Paches, tödtet viele, zündet die Zelte an und thut großen Scha den. Leofthenes ergrimmt und beschießt die Burg, aber auch Cifsides wehrt sich mit Catapulten, Steinen und Pfeilen und eine Erndte Erschla gener deckt das Feld. Doch blieb anch mancher Held des Cissides: Ein Heer an Muth und Geiste war, zerschlug Im Kampf mit Schmerz und Tod, und schlug erblast Es mir allein gefiel, sprach Zelon. Nimm 1. Einzelnes ist in frühern Ausgaben anders. ,,Mein unnütz Gold mir ab, das du, und nicht " Rief Zelon: gönnst du mir langsamen Tod? " ,,Sonst treuster Freund, gönnst du mir, daß ich noch ,,Daß du mein Bruder warst!" - Der Bruder kehrt Und lieget lang auf seinen Lippen starr, Zweiter Gesang. Leofthenes sieht, die Burg ist mit Sturm schwer zu erobern, und bes fiehlt sie in Brand zu stecken. So wirft der Ballist Klumpen griechschen Feurs in die Stadt, dem Vesuv gleich. Die Flamme donnert im Innern des Schlosses, der ganze Bau fällt in einander, die Erde zittert, aber Cissides und Paches Muth wird nicht geschwächt, vergnügt blickten sie sich an, drückten sich die Hand und eilten, wohin die Ehre sie trieb. Zuleht überfiel den vom Streit und Brand erhißten Cissides heft'ger Durst. Des Schlosses Brunnen war verschüttet. Ich sterbe, sprach er matt zu Paches. Durst ist mein Tod Da brachte ihm Paches in seinem Helm Blut der Erschlagnen. Eissides trank's und ward erquickt, doch als er zur Mauer eilte flog von der andern Seite der Burg ein Pfeil ihm in den Nücken durch die Brust. Er fiel aufs Angesicht, konnte sich nicht erheben. So fand in tiefem Schmerze Paches den Freund. Ach! sagte Tissides, zich doch den Pfeil Mir aus den Rücken, Freund, und kehr mich um! Mich findet, kann vermuthen, als hätt' ich Da |