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im Fürstenth. Halberstadt, Auserlesene und verbesserte Fabeln und Erzählungen in zweien Büchern. Greifsw. und Leipz. 1761. gr. 8. Diese Bearbeitung, obschon sie viel Gutes enthält, nahm doch Lichtwer, wie ihm nicht zu verargen war, sehr übel auf.

5. Karl Wilhelm Ramlers Lyrifche Blumenlefe. Erftes bis fünftes Buch. Lpz. 1774. gr. 8. (mit Vignetten von J. W. Meil.) Sechftes bis neuntes Buch. Lpz. 1778. gr. 8. Die vier leßten Bücher enthalten mehr oder weniger verändert einen Theil der früher von Chr. Gottfr. Krause besorgten: Lieder der Deutfchen. Erftes bis viertes Buch. Berl. 1766. und Lieder der Deutfchen mit Melodien. Vier Bücher. Berl. 1767. 1768. 4. Die Blumenlese enthält Stücke von mehr als 90 Dichtern, worunter auch Kretschmann, Bürger, Gotter, Blum, Schiebeler neben den sächsischen und preußischen zu nennen sind.

6. Sammlung der besten Sinngedichte der deutschen Poëten. Erster Theil. Opitz, Zeiler, Olearius, Tscherning, Flemming, Andr. Gryphius, Christ. Gryphius, Riga 1766. 8. (Auswahl und Ver besserung sollen von Ramler, die Lebensbeschreibungen von Prof. Lindner in Königsberg herrühren.)

7. Chrift. Wernikens Ueberfchriften, Nebft Opitzens, Tfchernings, Andr. Gryphius und Adam Olearius epigrammatischen Gedichten. Leipz. 1780. 8.

8. Scherzreden aus dem Griechischen des Hierofles. Berlin 1782. fl. 8.

9. Karl Wilh. Ramlers Fabellefe. Erfter, zweiter, dritter Band. Lpz. 17~3. 1798. 8.

10. Fabeln und Erzählungen aus verschiedenen Dichtern gefammelt von Karl Wilhelm Ramler. E. Fortsetzung (Stücke von Lessing, in Verse gebracht, Kuh, Göt, Blumauer, Ramler ų. a.)

der Fabellefe.

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11. Salomon Gefsners Auserlefene Idyllen, in Verfe gebracht von Karl Wilh. Ramler. Berlin 1787. 8. und 12. Salomon Gefsners epifches Schäfergedicht: Der erfte Schiffer, in Verse gebracht von Karl Wilh. Ramler. Berlin 1789. kl. 8. Auch diese beiden Bearbeitungen hat Ramler nicht zum Danke des Verfassers gemacht, welchem er früher selbst gerathen hatte, seine Idyllen in poetischer Prosa zu schreiben. 13. Marcus Valerius Martialis in einem Auszuge, lateinisch und deutsch. Aus den poetischen Uebersetzungen verschiedener Verfasser gesammelt von Karl Wilh. Ramler. Erst. Theil Lpz. 1787. 8. Zweiter bis fünfter Theil nebft einem Anhange aus dem Katullus. Lpz. 1788-1791. 8. — M.

Valer. Martialis in e. Auszuge. Anhang zum ersten Theile.
Von K. W. Ramler. Lpz. 1793. 8. und M. Valer. Martia-
lis in einem Auszuge lat. u. deutfch. Nachlefe, von K. W.
Ramler. Berlin 1794. 8.

14. Allegorische Perfonen zum Gebrauch der bildenden Künstler, von K. W. Ramler. Berlin 1788. gr. 4. mit 32 Kupf. von Bernh. Rode.

15. K. W. Ramlers Kurzgefafste Mythologie oder Lehre von den fabelhaften Göttern, Halbgöttern und Helden des Alterthums. In 2 Th. mit 14 Kupf. Berlin 1790. 8. Anhang und Register. Berl. 1791. 8. Zw. Auf Berl. 1808. 8. 16. Kajus Valerius Katullus in einem Auszuge lateinisch und deutsch. Von Karl Wilh. Ramler. Lpz. 1793. 8. Ent: hält 77 Stücke. (Die zweite Aufl. Halberst. 1802. 8. ist nur neuer Titel.)

17. Horazens Oden, überfetzt und mit Anm. erläutert von K. W. Ramler. Erft. Bd. Buch 1 u 2. Zw. Bd. Buch 3 bis 5. Berlin 1800. gr. 8.

18. Anacreons auserlefene Oden und die zwei noch übrigen Oden der Sappho Mit Anm. von K. W. Ramler. Berl 1801. 8.

Beispiel 1.

Ausg. 1800. I. S. 25.

X. Uraniens Lob Berlins,

bey Gelegenheit eines Granatapfels, der dafelbft zur Reife gekommen war,

99

1749.

„Hier blühft du? hier, in diefer kalten Zone?

,,Hier öffneft du die purpurrothe Brust?

,,Siegprangest hier in deiner goldnen Krone,

,,Du Liebling Proferpinens, die mit Lust 5,,Und ohne Reue deine Körner

,,Selbst in des Orcus Gärten afs,

,,Und allen Nectar ferner

,,Und den Olymp vergafs?

„Der Erdball ändert fich: dem alten Strande

10,,Entflieht das Meer, Gebirge sinken ein;

,,Und hier? ein Tempe grünt auf diesem Sande;

,,Pomona füllt ihr Fruchthorn hier allein;

,,Hier kann sich Flora nach Begehren

,,Aus allen Blumen Kränze drehn.

15,,Und ganz versteckt in Ähren

,,Die blonde Ceres gehn;

,,Und fremde Bäum', ihr junges Haupt umschoren, ,,Trägt hier Sylvan, und zieht ein Labyrinth

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Von Büschen auf vor diesen stolzen Thoren,
20.,Die nun den klugen Künsten offen sind,
,,Die schnell auf Flügeln Dädals eilen,
,,Hoch über Meer und über Land,
,,Bleymasse, Meifsel, Feilen

„In ihrer harten Hand.

25,,Urplötzlich seh' ich Felsen in Gestalten
,,Ausonischer Paläste ausgehöhlt:

,,Der Pyrrha Kinder stehn umber, dem kalten
,,Geburtsstein halb noch gleich, und halb beseelt.
,,Hier steigt ein Tempel aus Ruinen
30,,Empor, entwichne Pallas, dir;

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,,Wohlan, ihr Sterblichen! erforscht die Zahlen
,,Der Sphären, sagt den Winden ihren Lauf;
35,,Wägt euren Mond, zerfpaltet Sonnenstrahlen,

99

,Deckt die Geburt des alten Goldes auf;

,,Verfolgt der Wesen lange Kette

,,Bis an den allerhöchsten Ring,

„Der an Zevs Ruhebette

40,,Hängt, hangen wird, und hing."

So sang Urania, die voll Entzücken

Jüngsthin zu FRIEDRICHS hohem Wohnsitz kam
Und, nicht gesehn von ungeweihten Blicken,
Den Weg zu Phöbus neuem Tempel2 nahm,
45 Wo schon mit Lauten und mit Flöten,
Verlarvt und im Cypressenkranz,

Sich ihre Schwestern drehten

Im schönsten Reihentanz.

Ausg.

2. Das

1. Ausonisch ist italisch, Paläste mit altrömischer Bauart. Apollini et Mufis geweihte, damals neue, 1843 abgebrannte Opernbaus.

Ausg. 1772, S. 37.

X. Auf einen Granatapfel,
der in Berlin zur Reife gekommen war,
1749.

Find' ich dich hier in deiner grünen Krone?
Zerfpaltest du die purpurrothe Bruft

An diefer Sonn'? o Liebling der Pomone!
O Apfel Proferpinens! (die mit Luft
5 Und Wolluft deine goldnen Körner
Im Reich des Höllengottes ass,'
Und allen Nectar ferner

Und den Olymp verg.fs.)

Der Erdball ändert fich: das Meer entfliehet,
10 Und macht dem Pfluge Raum; der Fels fiukt ein;
Und, o Berlin, dein dürrer Boden blühet:

Pomona füllt ihr Horn in dir allein;
In dir kann Flora, nach Begehren,
Sich taufendfache Kränze drehn,
15 Und ganz verdeckt in Aehren
Die blonde Ceres gehn.

Und fremde Bäum', ihr junges Haupt umfchoren,
Bringt dir Sylvan,2 und zieht ein Labyrinth
Von Büfchen auf vor diefen ftolzen Thoren,

20 Die mir und allen Künften offen find,

Die jetzt auf Flügeln Dädals eilen,
Hoch über Meer und über Land.
Bleymafse, Meifsel, Feilen

In ihrer barten Hand.

26 Urplötzlich find der Felfen graue Rücken
Zu Tempeln und Paläften ausgehöhlt,

Die rund umber der Pyrrha Kinder schmücken,
Noch halb den Steinen gleich und halb befeelt.
Ihr Götter! prächtig aus Ruinen

30 Erhebt fich euer Pantheon: 3

Die Weifen alle dienen,
Die Völker lernen fchon.

1. Als Proserpina vom Pluto entführt ward, sollte sie die suchende Mutter Ceres wieder zurücknehmen können, wenn sie im Orcus noch keine Speise genoffen hätte; sie hatte aber schon einige Granatenferne gekostet. 2. Sylvan galt als Erfinder der Baumverpflanzungen. 3. Tempel aus Ruinen, das Gebäude der Akademie der Wissenschaften, welches auf der Brandstätte des alten Gebäudes 1744 aufgeführt wurde.

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Pischon Denkm. IV.

30

Sagt, Sterbliche, den Sphären ihre Zahlen,
Und fagt dem wilden Winde feinen Lauf,
35 Und wägt den Mond, und spaltet Sonnenstralen,
Deckt die Geburt des alten Göldes auf,
Und steiget an der Wefen Kette

Bis dahin, wo den höchften Ring

Zevs an fein Ruhebette

40 Zu feinen Füfsen hieng.'

Wohl dir, o du, durch meinen Freund regieret,
Athen an Geift, voll Muth, wie Sparta war:
Er zog, von Kaftors Liede gern verführet,
Zum Kampf hinaus mit ungebundnem Haar;
45 Die Feinde, die den Kampf verloren,
Erwiederten, (nicht ohne Neid!)
Die Stadt fey nur geboren

Zu Waffen und zum Streit.

So fang Kalliope, die voll Entzücken,

50 Mit ihrer kriegerifchen Tuba kam,

Und, nicht gefehn von ungeweihten Blicken,
Den Weg zum Tempel des Apollo nahm,
Wo fchon mit Lauten und mit Flöten,
Verlarvt und im Zypreffenkranz, 3
55 Sich ihre Schwestern drehten

Im fchönften Reihentanz.

Beispiel 2.
XII.

An Herrn Bernhard Rode. (Ausg. 1800. I. S. 30.)

331

Der du dem blutenden Cäsar beym Dolche des Freundes das

Antlitz,

Das noch den Mörder liebreich straft, in Purpur hüllst;* Philipps Sohn zu des schnöde gefesselten Königes Leichnam Voll Wehmuth hinführst; Ilions laut ächzenden

1. Bacon hat gesagt: Summus naturalis catenae annulus pedi folii Jovis adfixus est. 2. Kastor zeichnete sich vor allen im Kampf zu Noss unb Wagen, Pollur im Ringen und Faustkampf aus. 3. die tragische Poefie neben Musik und pantomimischen Tanz.

4. Ausg. 1772.

mit Purpur

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Das Antlitz hüllest, das den Mörder liebreich straft.

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