5. Wie süß in deine Lehre! 6. Erweitert Thor und Thüren, 7. Wer ists? wer läßt sich hören, 8. Erhöhet Thor und Thüren, 9. Sen hochgelobt von Frommen; Beispiel 2. (Daselbst S. 294.) Mel. Mein Gott das Herz ich bringe dir. Die Gnade wird doch ewig seyn, Die Wahrheit doch gewiß, 5. In Jesu ligt der Gnade Grund, Da nimmt der Glaube Theil; Bräch auch des Himmels Feste ein, MeinHeiland, an dem Kreuz verwundt, Daß Gott fie fallen ließ. 2. Gott ist kein Mensch, den et: Und sein Wort bricht er nie; 3. Hat er uns Gnade zugejagt, So bleibt er fest dabei; Macht meine Seele heil. 6. Gnade, daß mein Glaube Recht herzhaft faffen könnt', 7. Herr, deine Gnade mache mich In mir recht arm und klein; Und wenn uns Furcht und Zweifel plagt, Denn nur in dir allein kann ich So bleibt doch er getreu. 4. Mein Herz, so lege dich getrost Auf diese Gnade hin, Erst groß und herrlich seyn. 8. Herr, lasse nichts von mir geschehn, Die Gnade sey denn mit; Daß Gott mich ewig nicht verstoßt, Laß deine Gnade mit mir gehn Weil ich in Jesu bin. Bis in den letzten Schritt. 1. Paradies Gärtlein s. vorher Hillers Schriften unter 1. 9. Kommt dann dein grosser Tag herbei, Daß deine Gnade ewig sey, L. K. Beispiel 3. (Daselbst S. 133.)2 Mel. O wie selig sind die Seelen. Jesus Christus herrscht als König; Alles wird ihm unterthänig, Alles legt ihm Gott zu Fuß. Alle Zunge soll befennen: Jesus sey der Herr zu nennen Dem man Ehre geben muß. 2. Fürstenthümer und Gewalten, Machten, die die Thronwacht hal ten, Geben ihm die Herrlichkeit; 3. Sagt mir von erhabnen Thronen, 5. Kann man doch nichtsHöhers lesen, Als:,,das Bild von seinem Wesen ;" Als: der Glanz der Herrlichkeit." Selbst der Lebebilder3 Augen, Die Gott nah zu sehen taugen, Wundern die Vollkommenheit. 6 Gott, des Weltbaus grosser Meister, Hat die Engel wohl als Geister, Und als Flammen um den Thron; Sagt er aber einem Knechte: „Seße dich zu meiner Rechte?" Nein! Er sprach es zu dem Sohn. 7. Gott ist Herr; der Herr ist Einer, Und demselben gleichet keiner; Nur der Sohn ist ihme gleich Dessen Stuhl ist unumstößlich, Dessen Leben unauflöslich, Deffen Reich ein ewig Reich. 8. Gleicher Macht und gleicher Ehren, Sißt er unter lichten Chören Ueber denen Cherubim. In der Welt und Himmel Enden Hat er alles in den Händen; Denn der Vater gab es ihm. 1. Aus dem Lieder-Kästlein s. oben unter 8. 2. Wir geben von diesem 3. sonst ausgezeichneten Liede, welches 26 Berse lang ist, nur die ersten elf. Lebebilder, Bilder des Lebens sollen höhere Geister sein, deren Auge Gott schaut, auch diese bewundern Jesu Bollkommenheit. - 9. Ist nicht das was Gott erwählet, Was Gott zu den Kindern zählet, In dem liebsten Sohn geliebt? Wohnt nicht, weils des Vaters Wille, Selbst in ihm der Gottheit Fülle, Und der Gnade, die Gott gibt? 10. Nur in ihm, o Wundergaben! 11. Menschen! lernt an diesem Liede: " I Dr. Friedrich Adolf Lampe. 1683-1729.2 Friedrich Adolf Lampe war am 19. Februar 1683 zu Detmold in der Grafschaft Lippe geboren, wo sein Vater, Heinrich Lampe, damals Prediger war. Er studirte zu Bremen, Franecker und Utrecht, wurde 1703 Prediger zu Wees im Clevischen, 1706 in Duisburg, 1709 zweiter und 1719 erster Prediger in Bremen. Schon im folgenden Jahre 1720 wurde er als Professor der Theologie und Prediger nach Utrecht berufen und erhielt hier 1726 die theologische Doctorwürde und die Professur der Kirchengeschichte. Im Jahre 1727 ging er als Pastor an St. Anschjarii und Professor der Theologie nach Bremen zurück, starb aber schon am 8. Decb. 1729 am Blutsturz, 46 Jahr alt. Er gehört zu den bedeutendsten Liederdichtern der reformirten Kirche und zeichnet sich durch Kraft und Lebendigkeit seiner Dichtungen aus. Es erschien von ihm: „Bündlein 26 gottseliger Gefänge. Bremen 1726." Diese wurden nach seinem Tode vermehrt herausgegeben unter dem Titel: F. A. Lampen's XXX Geißliche Lieder, sammt einem Anhang einiger (13) Poetischen Gedanken c. unter dessen Handschriften gefunden. Bremen 1731. 8. (In dem Anhange befinden sich indessen einige Lieder von erweislich anderen Verfassern.) Neu aufgelegt erschienen seine Gesänge zu Elberfeld 1830. 1. Aus den Vorbildern Jesu Christi. Th. I Sechstes Stück. Fortschung. S. 777. S. oben unter 5 und 7. 2. In dem Leitfaden der Lit. Gesch. Sie bente Aufl. Brl. 1843, S. 115 sind durch ein Verseben als Beispiele Lampescher - Lieder drei Lieder von J. J. Nambach genannt worden. Beispiel 1. Sehnen nach Freyheit. (Findet sich: Geistl. Lieder. 1731, E. 29. Hier aus: Nambachs Anthol. IV. S. 309.) Ower giebt mir Adlersflügel, Ich sollt' längst seyn aufgeflogen; Ja, ich weiß noch wohl die Stunden, Da ich, von mir losgebunden, Dacht', ich wär' dem Neh entrückt Und in Jesu Herz entzückt. Ich sah Fänd' und Seite offen, Draus die Lebenswasser troffen; Ich empfand des Geistes Pfand Und der zartsten Liebe Brand. Alles wollt ich willig wagen, Jesu Schmach mit Freuden tragen, Und durch tausend Ungemach, Tod und Höll ihm folgen nach. Doch wie bald fank mein Gefieder Kraftlos und versenget nieder! Meine Trägheit und Untreu' Find' ich alle Stunden neu. Doch du bist der treue Hirte, Der verlorne und verirrte Schafe sucht und Lämmer trägt. Du haft mir zum Pfand gelegt Deine Treu, und mirs verschrieben, Laß mich denn, mein Liebster, finden Ewigliebender Erbarmer, Laß mich denn aus dir empfangen Soll ich ewig Himmelskronen: Tragen, und im Lichte wohnen: Gieb, daß ird'schen Schein und Pracht Ich für Koth und Schatten acht', Daß ich, aus mir selbst entzogen Und dem Sichtbaren entflogen, In der unsichtbaren Zier. Deines Reichs mich ganz verlier'. daß mich nichts möge quälen, Als nur, wenn in meiner Seelen Ich den reinsten Himmelskuß Deiner Liebe missen muß! O daß mich nichts mögt' erquicken, O daß ich die Gluth_mit fühlte, Die dein Eingeweid' umwühlte, Da du aufgehoben hast Meiner Sünden Centnerlast, Die die Zorngluth Gottes dämpfte, Die mit Tod und Hölle kämpfte, Die am Kreuz dich martern ließ, Die dein Lebenslicht ausblies! Beispiel 2. Von der Verleugnung der Welt. ( Aus dem Geißtl. Liederschaß. Brl. 1832. S. 359, 3e Ausg. 1842. E. 389.) Mel. Ich will ganz und gar nicht zweifeln. Höchst erwünschtes Seelenleben ach, wie unbekannt bist du, wo des Geistes Kräfte streben nach der gold'nen Himmelsruh'; ach, wie eitel ist der Wahn, der des Fleisches Sinn verblendet, wenn er klebt der Erde an, sich zum Rauch und Schatten wendet. 2. Ach, wie oft bin ich gerathen in dieselbe Blindheitsnacht, wenn ich Regungen und Thaten nicht sorgfältig hab' bedacht; hat nicht die Erfahrung mir meine Thorheit oft gelehret, wenn ich, Herr, ich klag' es dir, mich in Unruh' abgezehret? 3. Zwar der Schluß ist oft ge nommen, daß ich mich wollt' reißen los; aber wenn's zur That sollt' kommen, fand ich mich von Kräften bloß. Ich Gefangner, Armer ich, wer zerbricht der Sünde Ketten? Fels des Heils! erbarme dich, du kannst aus der Höll erretten. 4. Jesu, Stärke der Verzagten, der du giebst den Matten Ruh', wahre Zuflucht der Geplagten, swing' mein Herze, zwing's dazu, daß die ganze Creatur Nichts in meinen Augen scheine, und ich darauf denke nur, wie ich ewig sey der Deine 5. Ach, zermalme das Verlangen, das noch etwas Eitles will, nimm den bösen Sinn gefangen, der nicht hält in Allem still; gieb, daß ich in dieser Welt Nichts der Sorge werth mag achten, weil du mich darin gestellt, um nach bessrem Gut zu trachten. 6. Gieb mir Augen, um zu se hen deines Reiches Gnadenschein, gieb mir Kräfte um zu gehen bis in's Heiligthum hinein; mache mich mit dir bekannt, laß in deiner Liebe Flammen Herz und Seele seyn entbrannt, knüpfe dich und mich zusammen, 7. Weicht, |