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tesgebärerin, mithin unser Heil lengnen und welche nicht zugeben, dass derselbe nach seiner göttlichen Natur mit dem Vater, nach seiner menschlichen mit uns gleichen Wesens sei.

§. 4. Gleicherweise verdammen Wir auch den Apollinarius uzoqógov oder den Seelentödter und Die, welche mit ihm gleich denken oder gedacht haben, indem sie behaupten, dass unser Herr, Jesus Christus, Gottes Sohn und unser Gott, ohne Seele sei, d. h. keine menschliche Vernunft (gehabt) habe, und welche hierdurch eine Verwirrung und Verwechslung in Bezug auf die Vermenschlichung oder Menschwerdung des eingebornen Sohnes Gottes herbeiführen und veranlassen, und endlich (verdammen Wir) Alle, welche mit demselben (Eutyches) gleichen Sinnes sind, oder gewesen sind.

Vorstehendes Gesetz ist gleichlautend auch an die Bewohner von Ephesus, Cäsarea, Cyzicus, Amida, Trapezunt, Jerusalem, Apamia, Antiochien, Aegida, Augusta, Tarsus und Ancyra erlassen worden. Geg. am 15. März 533, unter dem dritten Consulate des Kaisers Justinian.

7.

Derselbe Kaiser an Epiphanius, den hochwürdigen und gottseligen Erzbischof dieser Hauptstadt und öcumenischen Patriarchen.

Da es Unser Wille ist, dass Deine Heiligkeit von allen Dem in Kenntniss gesetzt werde, was auf den Zustand der Kirche Bezug nimmt, so haben Wir es zu diesem Zwecke für nöthig gehalten, Uns der Ausziige eines (andern) kaiserlichen Gesetzes zu bedienen und Dir durch dieselben bekannt zu machen, was schon früher in Anregung gekommen ist, obwohl Wir Uns überzeugt halten, dass Du bereits davon unterrichtet bist. Weil wir nemlich in Erfahrung gebracht hatten, dass mehrere Abtrünnige von der heiligen katholischen und apostolischen Kirche sich durch den Betrug des gottlosen Nestorius und Eutyches hatten verleiten lassen, so erliessen Wir damals ein allgemeines kaiserliches Gesetz, welches auch Deiner Heiligkeit bekannt ist, und in welchem Wir die Glaubenswuth der Ketzer züchtigten, so dass Wir auf keine erdenkliche Weise denjenigen Zustand der Kirche, welcher mit Gottes Hülfe bis hierher erhalten worden ist, veränderten oder bei Seite setzten, wie auch Deine Heiligkeit erkannt haben wird, sondern die Einigkeit der heiligen Kirchen mit dem heiligen Vater im alten Rom, dem Wir hierüber gleichlautend geschrieben haben, in allen Stücken aufrecht erhielten. Denn Wir dulden es nicht, dass irgend etwas auf den kirchlichen Zustand Bezügliches nicht auch zur Kenntniss seiner Heiligkeit gelange, da sie das Haupt aller heiligen Prie

ster Gottes ist, und um so mehr, da, so oft sich Ketzer in ihrem Bezirke gezeigt, dieselben durch den Ausspruch und das richtige Urtheil jenes hochwürdigen Stuhles in Schranken gehalten worden sind. Deine Heiligkeit wird daher aus diesen Unsern kurzen, kaiserlichen Erinnerungsschreiben ersehen, was Wir aufgestellt haben, und wie sehr es sich Manche angelegen sein lassen, Dasjenige, was Wir festgesetzt haben, auf das Ungeziemendste auszulegen.

§. 1. Einige wenige Ungläubige und Abtrünnige von der heiligen, katholischen und Apostolischen Kirche Gottes haben sich unterfangen, auf jüdische Weise Demjenigen zu widersprechen, was von allen Priestern als wahr erkannt, gebilligt und gepredigt wird, indem sie leugneten, dass unser Herr Jesus Christus, der eingeborne Sohn Gottes und unser Gott, durch den heiligen Geist und durch die heilige, ruhmwürdige und immer jungfräuliche Gottesgebärerin Fleisch und zum Menschen geworden sei und dass der Gekreuzigte einer aus der heiligen und sich völlig gleichen Dreieinigkeit und zugleich mit dem Vater, und dem heiligen Geiste auzubeten und zu preisen sei, so wie dass derselbe nach seiner göttlichen Natur mit dem Vater nach seiner menschlichen mit uns gleichen Wesens sei und dass er zwar im Fleische, nicht aber nach seiner göttlichen Natur der Leiden fähig gewesen sei. Und da sie nicht bekennen wollen, dass unser Herr, Jesus Christus, der eingeborne Sohn Gottes und unser Gott und einer aus der heiligen und sich völlig gleichen Dreieinigkeit sei, so sind sie offenbar in der verhassten Lehre des gottlosen Nestorius befangen, indem sie behaupten, dass er (Christus) blos durch die Gnade der Sohn Gottes sei und dass es einen andern Gott und einen andern Christus gebe. Diese belegen Wir mit dem Kirchenbanne, so wie ihre Lehren und alle Diejenigen, welche mit jenen gleich gesinnt waren oder es noch sind, weil dieselben als Abtrünnige von der heiligen, katholischen und apostolischen Kirche Gottes zu betrachten sind.

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§. 2. Und die hochwürdigen Aebte der heiligen Klöster, welche den von den heiligen Vätern überlieferten Lehren in dem Sinne gefolgt sind, dass weder früher noch später an dem kirchlichen Glauben, der, wie Wir oben gesagt haben, bis jetzt erhalten wurde, etwas verändert worden ist, bekennen einmüthig und preisen laut, dass unser Herr, Jesus Christus, der eingeborne Sohn und zu unnennbarer Zeit vom Vater geschaffen und unlängst vom Himmel herabgekommen und durch den heiligen Geist,' so wie durch die heilige, ruhmwürdige und ewig jungfräuliche Gottesgebärerin Maria zu Fleisch und zum Menschen geworden und dass der Gekreuzigte einer aus der heiligen und zusammenbestehenden Dreieinigkeit sei; denn wir

wissen, dass er nach seiner göttlichen Natur mit dem Vater, nach seiner menschlichen mit uns eines Wesens ist und dass er zwar im Fleische, nicht aber nach seiner göttlichen Natur der Leiden fähig gewesen. Und wie er in seiner göttlichen Natur vollkommen ist, so ist er es auch in der menschlichen, Und so glauben und bekennen wir diese Vereinigung in seinem Wesen und seiner Person, da auch der eingeborne Sohn Gottes von Ewigkeit her und nicht in der Zeit vom Vater erzeugt worden ist. Derselbe stieg aber auch unlängst vom Himmel herab und wurde durch den heiligen Geist und die heilige, ruhmwürdige Gottesgebärerin Maria Fleisch und zum Menschen, aber unser Herr, Jesus Christus, ist im eigentlichen Sinne und der Wahrheit gemäss, Gott, und so nennen wir auch im eigentlichen Sinne und der Wahrheit gemäss die ewig heilige Jungfrau Maria die Mutter Gottes, nicht weil das Wort Gottes aus ihr seinen Ursprung ableitet, sondern weil Der, welcher unlängst vom Himmel herabstieg, durch sie Fleisch geworden und geboren und Mensch geworden ist und von dem wir, wie schon gesagt bekennen, dass er seiner göttlichen Natur gemäss mit dem Vater, nach seiner menschlichen mit uns eines Wesens sei und dessen Wunder und die Leiden, welche er freiwillig im Fleische erduldet, wir anerkennen.

§. 3. Das ist es also, wodurch Wir in Unserm allgemeinen, kaiserlichen Gesetze die Ketzer widerlegen und welches Ge setz auch alle hier vorhandenen rechtgläubigen Bischöfe und hochwürdigen Aebte nebst Deiner Heiligkeit unterschrieben haben.

§. 4. Da wir nun durchgängig den heiligen vier Kirchenversammlungen und Dem, was von einer jeden derselben festgesetzt worden ist, folgen, nämlich der zu Nicäa von 318 Vätern, der, welche in dieser Hauptstadt gehalten worden ist, von 150 Vätern, der ersten zu Ephesus und der zu Chalcedon, so beobachten und bewahren Wir auch die Glaubenslehre, welche Allen, die mit Uns übereinstimmen, und der heiligen, katholischen und Apostolischen Kirche anhängen, von 318 heiligen Vätern erklärt worden ist, nämlich die heilige Formel oder das Symbol, so wie auch Dasjenige, was die 150 heiligen Väter in dieser Hauptstadt näher auseinandergesetzt, nicht etwa weil die erste hier gehaltene Kirchenversammlung mangelhaft wäre, sondern weil die Feinde der Wahrheit theils die Gottheit des heiligen Geistes anzugreifen begonnen, theils die wahre Fleischwerdung Gottes durch die heilige und ewig jungfräuliche Gottesgebärerin Maria geleugnet hatten. Deswegen haben auch die oben erwähnten 150 heiligen Väter dasselbe Symbol mit Belegen der Schrift deutlicher dargethan und dasselbe haben auch die übrigen heiligen Kirchenversamm

lungen, nämlich die erste Ephesinische und die Chalcedonische, welche dieser Lehre ebenfalls folgten, angenommen und vertheidigt, sie haben erklärt, dass die heilige, ruhmwürdige und ewig jungfräuliche Maria eine Gottesgebärerin sei und Diejenigen, welche es leugneten, mit dem Kirchenbanne bestraft; gleicherweise haben sie auch Diejenigen verdammt, welche ein anderes Symbol, oder eine andere heilige Formel aussprächen, als diejenige ist, welche von den 318 heiligen Vätern aufgestellt und erklärt, sowie auch von den 150 in dieser Hauptstadt versammelt gewesenen Vätern bestätigt worden ist. Und zwar die erste Ephesinische Kirchenversammlung hat den ketzerischen Nestorius und seine Lehre verdammt und aufge hoben, nicht minder Diejenigen, welche ihm gleich denken oder gedacht haben oder ihm beistimmen oder beigestimmt haben. Aber die heilige Kirchenversammlung zu Chalcedon hat den ketzerischen Eutyches verdammt und von den heiligen Kir chen Gottes ausgeschlossen und mit dem Bannflache belegt, sowie auch seine Lehren und Alle, die mit ihm gleich denken oder gedacht haben oder die ihm beistimmen oder beigestimmt haben, und hat alle Ketzer und ihre Lebren verdammt und Alle, welche mit denselben gleichen Sinnes sind oder waren; gleicherweise hat sie den Nestorius und seine Lehren verdammt und Diejenigen, welche mit ihm gleich denken oder gedacht haben, und Die, welche ihm beistimmen oder beigestimmt haben. Auch hat die heilige Kirchenversammlung zu Chalcedon einen von dem grossen Proclus an die Armenier geschriebenen Brief, dass man nämlich sagen müsse, unser Herr, Jesus Christus, sei der Sohn Gottes und Gott und Einer aus der heiligen Dreieinigkeit in selbstständigem Wesen, angenommen und bestätigt. Wenn Wir nun die oben erwähnten vier heiligen Kirchenversammlungen oder Dasjenige, was durch dieselben festgesetzt worden ist, unberücksichtigt lassen, so heisst dies den durch dieselben verdammten Ketzern Erlaubniss ertheilen, ihre verderblichen Lehren wiederum in Gottes heiligen Kirchen zu verbreiten. wünschen ist es daher, dass Das, was bisher noch nicht hat geschehen können, doch einst geschehen möchte. Und dies um so mehr, da die oben erwähnten vier heiligen Kirchenversammlungen durch ihr besonderes Glaubensbekenntniss die Ketzer und ihre Lehren verdammt haben. Wenn also Jemand von einer der oben erwähnten, heiligen Kirchenversammlungen abweicht, so ist es offenbar, dass er denjenigen Lehren anhänge, welche von jenen heiligen Vätern verworfen und verdammt worden sind.

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§. 5. Niemand soll Uns daher vergeblich behelligen, indem er vielleicht der eiteln Hoffnung lebt, als ob Wir jemals

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den obenerwähnten vier Kirchenversammlungen entgegengehandelt hätten, oder ihnen entgegenhandeln würden, oder von irgend Jemandem dulden könnten, dass dies geschehe, oder dass das fromme Andenken an jene vier heiligen Kirchenversammlungen erlösche, vielmehr wollen Wir dasselbe nach den erwähnten Büchern der Kirche aufrecht erhalten. Denn Wir belegen Alle mit dem Kirchenbanne, welche von jenen Kirchenversammlungen verworfen und verdammt worden sind, so wie die Lehren der Verdammten und alle Die, welche mit jenen gleich gedacht haben oder denken.

§. 6. Deine Heiligkeit möge daher aufs Beste für Uns und Unser Reich handeln, indem sie männiglich von Unserer Ansicht und von Unserer Anhänglichkeit an den unantastbaren Glauben belehrt und unterrichtet. Geg. zu Constantinopel am 26. März 533, unter dem dritten Consulate des Kaisers Justinian.

8.

Ein Brief des Johannes (II) Erzbischofs und heiligen Patriarchen der Stadt Rom.

An seinen ruhmwürdigen. und frommen Sohn, den Kaiser
Justinian, Johann, Bischof der Stadt Rom.

Unter dem hohen Ruhme Eurer Weisheit und Frömmigkeit, mein allerchristlichster Fürst! strahlt ein Stern mit besonderem Lichte hervor, dass Ihr nämlich aus Glaubenseifer und aus christlicher Liebe, und genau bekannt mit den Lehren der Kirche, die Ehrfurcht vor dem Römischen Stuhle bewahret und demselben Alles untergebt und auf diesen Vereinigungspunkt verweist, zu dessen Stifter, nämlich zu dem ersten unter den Aposteln, der Herr sprach:,, Weide meine Schafe!"" Dass nun dieser (der Römische Stuhl) in Wahrheit das Haupt ́aller Kirchen ist, geht sowohl aus den Vorschriften der Väter, als den Gesetzen der Kaiser hervor und beweist sich durch die hochachtbaren Aeusserungen Eurer Frömmigkeit. Es ist daher gewiss, dass durch Euch erfüllt worden ist, was die Schrift sagt: durch mich herrschen die Könige und die Mächtigen üben Gerechtigkeit." Denn es giebt wohl nichts, was heller strable, denn das Licht, als der wahre Glaube bei einem Fürsten, nichts, was dem Untergange weniger unterworfen wäre, als die wahre Religion, und da Beide sich auf den Schöpfer des Lebens oder des Lichtes beziehen, so schliessen sie natürlich jedes Dunkel aus und lassen keine Mangelhaftigkeit zu. Deshalb, ruhmwürdiger Fiirst! werde ich die göttliche Macht von ganzer Seele anflehen, dass sie Eure Frömmigkeit in diesem Glaubenseifer, in dieser Demuth des Geistes, in dieser Anhänglichkeit an die gesammten Glaubenslehren auf lange

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