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Zeiten erhalte, denn wir sind überzengt, dass dies den heiligen Kirchen frommen wird. Es steht nämlich geschrieben:,, Mit dem Munde herrscht der König,“ und dann: das Herz eines Königs ist in der Hand Gottes, und wohin Er will, wird es sich neigen." Und dieses ist's, was Euer Reich befestigt, ist's, was Euern Thron erhält. Denn der Friede der Kirche und die Einheit des Glaubens bewahrt sich das Andenken an den Urheber einer solchen Handlung, wenn derselbe zu dem Höheren entrückt ist, in ungestörter Ruhe. Auch wird Demjenigen von der göttlichen Macht keine geringe Gnade zu Theil, welcher dazu beigetragen hat, dass die Kirche nicht durch Spaltungen getheilt werde oder durch hinzutretende Irrthümer eine Veränderung erleide. Denn es steht geschrieben:,, weil ein gerechter König auf dem Stuhle sitzt, so wird ihm das Böse nichts anhaben können." Ferner haben wir das Schreiben Eurer Hoheit durch die heiligen Männer, Hypatius und Demetrius, meine Brüder und Mitbischöfe, mit gewohnter Ergebenheit empfangen und erfahren auch durch deren Bericht, dass Ihr zu Vertilgung ketzerischer Umtriebe aus Glaubenseifer nach der apostolischen Lehre und unter Zustimmung unserer Brüder und Mitbischöfe ein allgemeines Gesetz an die gläubigen Völker erlassen habt. Weil nun dasselbe mit der apostolischen Lehre übereinstimmt, so bestätigen wir es kraft unseres Amtes.

Der Inhalt des Kaiserlichen Briefes ist aber folgender. Der Sieger Justinian, der Fromme, Gnädige, Ruhmwürdige, der Ueberwinder und immer Erhabene an Johann, den heiligen Erzbischof und Patriarchen der berühmten Stadt Rom.

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Da wir dem Apostolischen Stuhle und Eurer Heiligkeit die Ehre geben, was Uns stets am Herzen gelegen hat und noch liegt, und da Wir Eure Heiligkeit, wie es sich ziemt, als Vater ehren, so haben Wir Uns beeilt, Alles, was sich auf den Zustand der Kirchen bezieht, zu Eurer Heiligkeit Kenntniss zu bringen, weil es Uns immer sehr wichtig gewesen ist, den Vereinigungspunkt Eures Apostolischen Stuhles und die Verfassung der heiligen Kirchen Gottes zu erhalten, wie dieselbe bis jetzt bestanden und ohne eintretende Störung unabänderlich fortdauert. Wir haben daher nicht gezögert, alle Priester des ganzen Morgenlandes dem Stuhle Eurer Heiligkeit sowohl zu unterwerfen, als mit ihm zu vereinigen. Was aber gegenwärtig vorgegangen ist, obwohl es allgemein anerkannt und ausser Zweifel und nach der Lehre Eures Apostolischen Stuhles von allen Priestern jederzeit pünktlich beobachtet und gepredigt worden ist, haben Wir doch für nöthig gehalten, dass es zur Kenntniss Eurer Heiligkeit gelange. Denn Wir dulden es nicht, dass irgend etwas auf

den Zustand der Kirchen Bezügliches sich ereigne, obwohl es allgemein bekannt und unbezweifelt sei, und nicht auch Eurer Heiligkeit, als dem Haupte aller heiligen Kirchen bekannt werde. Durch dies Alles, wie bereits gesagt, suchen Wir die Ehre und das Ansehen Eures Stuhles zu erhöhen.

§. 1. Wir machen also Eurer Heiligkeit bekannt, dass einige wenige Ungläubige und Abgefallene von der heiligen, katholischen und Apostolischen Kirche Gottes auf jüdische und abtrünnige Weise sich unterfangeu haben, Demjenigen zu widersprechen, was nach Eurer Lehre von allen Priestern als wahr anerkannt und gepriesen und gepredigt wird, indem sie leugnen, dass unser Herr, Jesus Christus, der eingeborne Sohn Gottes, unser Gott und Herr, durch den heiligen Geist und durch die heilige, ruhmwürdige und ewig jungfräuliche Gottesgebärerin Maria zum Menschen und gekreuzigt worden sei, dass er Einer aus der heiligen und sich völlig gleichen Dreieinigkeit sei und mit dem Vater und heiligen Geiste zugleich angebetet und gepriesen werden müsse, dass er mit dem Vater nach seiner göttlichen, mit uns nach seiner menschlichen Natur gleichen Wesens sei, und dass er zwar im Fleische, nicht aber nach seiner göttlichen Natur der Leiden fähig gewesen sei. Und da sie nicht bekennen wollen, dass unser Herr, Jesus Christus, der eingeborne Sohn Gottes und unser Herr, Einer aus der heiligen und sich völlig gleichen Dreieinigkeit sei, so scheinen sie der verderblichen Lehre des Nestorius zu folgen, welcher behauptet, dass er (Christus) blos durch die Gnade der Sohn Gottes sei, und dass es einen andern Gott und einen andern Christus gebe.

§. 2. Aber alle Priester der heiligen, katholischen und apostolischen Kirche und die hochwürdigen Aebte der heiligen Klöster, welche Eurer Heiligkeit anhängen und die Verfassung und Einigkeit der heiligen Kirchen Gottes, die sie von dem apostolischen Stuhle Eurer Heiligkeit empfangen haben, bewahren und an der kirchlichen Verfassung, welche bisher bestanden hat und noch besteht, nicht das Geringste verändern, bekennen, preisen und predigen einmüthig, dass unser Herr, Jesus Christus, der eingeborne Sohn Gottes und das Wort Gottes und unser Herr von Ewigkeit her und nicht in der Zeit vom Vater erzeugt, unlängst vom Himmel herabgestiegen und durch den heiligen Geist und durch die heilige, rahmwürdige Jungfrau und Gottesgebärerin Maria Fleisch geworden, geboren, und Mensch geworden, dass er gekreuzigt worden und Einer aus der heiligen und sich völlig glei- chen Dreieinigkeit und zugleich mit dem Vater und dem heiligen Geiste anzubeten und zu preisen sei. Denn Wir erkennen nicht einen andern Gott, nemlich einen andern Chri

stus, sondern einen und denselben (Christus), welcher mit dem Vater nach seiner göttlichen Natur, nach seiner menschlichen mit uns gleichen Wesens ist und welcher zwar im Fleische, nicht aber nach seiner göttlichen Natur der Leiden fähig gewesen. Denn wie er in seiner göttlichen Natur vollkommen ist, so ist er es auch in der menschlichen und wir glauben und bekennen die Gottheit in einem selbstständigen Wesen, wie die Griechen sagen: τὴν καθ' ὑπόστασιν ἔνωσιν ὁμολογοῦ μer. Und weil der eingeborne Sohn und das Wort Gottes von Ewigkeit her und nicht in der Zeit vom Vater erzeugt, anch in den letzten Zeiten vom Himmel herabgestiegen, durch den heiligen Geist und durch die heilige und ruhmwürdige und ewigjungfräuliche Gottesgebärerin Maria zum Menschen geworden und unser Herr Jesus Christus wirklich und eigentlich Gott ist, so nennen wir auch im eigentlichen Sinne und der Wahrheit gemäss die heilige und hochgelobte Jungfrau Maria die Mutter Gottes, nicht weil das Wort Gottes seinen Ursprung von ihr ableitet, sondern, weil Der, welcher unlängst vom Himmel herabstieg, durch sie Fleisch und zum Menschen und geboren worden ist. Von ihm bekennen und glauben wir, wie schon gesagt, dass er seiner göttlichen Natur gemäss mit dem Vater, nach seiner menschlichen mit uns gleichen Wesens sei und erkennen seine Wunder und die Leiden an, welche er freiwillig im Fleische ertragen.

§. 3. Wir nehmen aber die heiligen, vier Kirchenversammlungen an, nemlich der 318 heiligen Väter, welche in der Stadt Nicäa, der 150, welche in dieser Hauptstadt, derer, welche zum ersten Male in Ephesus, und derer, welche in Chalcedon sich versammelt haben, wie auch Euer apostolischer Stuhl lehrt und predigt. Und so glauben, bekennen und lehren daher auch alle Priester, welche der Lehre Eures apostolischen Stuhles zugethan sind.

§. 4. Deshalb haben Wir uns beeilt, dies Alles durch die gottseligen Bischöfe Hypatius und Demetrius zu Enrer Heiligkeit Kenntniss zu bringen, damit auch Eurer Heiligkeit es nicht verborgen bleibe, was einige wenige Mönche, dem Unglauben des Nestorius gemäss, schlechter und jüdischer Weise geleugnet haben.

§. 5. Wir hoffen daher zu Eurer väterlichen Liebe, dass Ihr in Eurem an Uns und in dem an den heiligen Bischof und Patriarchen dieser Stadt, Euern Bruder, zu richtenden Briefe, welcher letzter durch dieselben (Personen) an Eure Heiligkeit geschrieben hat und sich bemüht, in allen Stücken dem apostolischen Stuhle Eurer Heiligkeit zu folgen, Uns zu wissen thun werdet, dass Eure Heiligkeit alle Diejenigen, welche an das oben Gesagte gehörig glauben, anerkenne und

die Ketzerei Derer verdamme, welche sich jüdischer Weise unterfangen haben, den wahren Glauben zu verleugnen. Denn hierdurch wird die Liebe Aller zu Euch und das Ansehn Eures Stubles wachsen und die Vereinigung aller Kirchen in Euch wird ungestört erhalten werden, wenn alle heilige Bischöfe von Uns erfahren haben, dass Das, was Wir an Euch berichtet, die reine Lehre Eurer Heiligkeit enthält. Wir bitten aber Eure Heiligkeit, für Uns zu beten und Uns die Gnade Gottes zu gewinnen.

Die Unterschrift war aber folgende:

§. 6. Die Gottheit möge Dich, heiliger und frommer Vater, noch viele Jahre erhalten!

Nun folgt der übrige Inhalt des päpstlichen Briefes:

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Es ist also gewiss, ruhmwürdigster Kaiser! dass Ihr, wie der Inhalt des Briefes und der Bericht Eurer Abgesandten beweist, den apostolischen Lehren ergeben seid, dass Ihr Dasjenige gebilligt, geschrieben, aufgestellt und den gläubigen Völkern bekannt gemacht habt, was, wie gesagt, auch die Lehre des apostolischen Stuhles und der hochzuehrende Ausspruch der heiligen Väter genehmigt, und was auch wir in allen Stücken bestätigt haben. Ganz passend ist es daher, mit prophetischer Stimme auszurufen:,, es freue sich und öffne sich der Himmel über Dir, und die Berge und die Higel werden sich Deiner freuen. " Dies also muss man auf die Tafel des Herzens treulich niederschreiben, man wie den Stern des Auges bewahren. Auch kann es Niemanden geben, wenn Christusliebe in ihm glühet, der einem so richtigen und wahren Glaubensbekenntnisse, wie das Eure ist, widerspräche, da Ibr augenscheinlich den Unglauben des Nestorius und Eutyches und aller Ketzer verdammt und den einen und wahren katholischen Glauben, der durch das Gebot unsers Herrn und Gottes, des Erlösers Jesus Christus eingesetzt, durch die Predigten der Propheten und Apostel allgemein verbreitet, durch das Bekenntniss der Heiligen im ganzen Erdenrunde bestärkt, durch die Aussprüche der Väter und der Gelehrten einmüthig bestätigt worden ist, und mit unserer Lehre übereinstimmt, mit gottergebenem und frommem Sinne unerschüttert und unverletzt erhaltet. Denn nur Die sind Euren Bekenntnissen entgegen, von denen die heilige Schrift sagt:,, auf die Lüge haben sie ihre Hoffnung gesetzt und mit der Lüge haben sie sich bedecken wöllen,“ und welche ferner nach dem Propheten zum Herrn sagen:* ,,weiche von uns, Deine Wege wollen wir nicht wissen!“ weshalb auch Salomo sagt: „, durch die schmalen Wege ihres Landes sind sie geirrt, aber nur Spreu haben sie mit ihren

"

Händen gesammelt. Das ist also Euer richtiger Glaube, das ist die wahre Religion und das haben, wie gesagt, alle Väter und Vorsteher der römischen Kirche, denen wir allenthalben folgen, und das hat der apostolische Stuhl bis hierher gelehrt und unerschüttert vertheidigt; wer aber gegen dieses Bekenntniss, gegen diesen Glauben als Gegner auftreten wollte, der würde sich selbst als von der heiligen Gemeinschaft und von der katholischen Kirche ausgeschlossen betrachten. Wir haben den Cyrus aus dem Kloster von Cume, und seine Anhänger im römischen Staate entdeckt und durch apostolische Ermahnungen zum wahren Glauben und als irrende und verlorene Schafe zum Schafstall des Herrn zurückzubringen gesucht, damit sie nach dem Propheten Dasjenige zu lallen vermögen, was zum Frieden dient.. Zu den Ungläubigen aber spricht durch uns der erste unter den Aposteln das Wort des Propheten Esaias:,,gehet hin im Lichte des Feuers und der Flamme, welche Ihr angezündet habt." Aber das Herz derselben war verhärtet, wie es geschrieben steht, so dass sie nicht hörten und die Schafe, welche die meinigen nicht waren, wollten die Stimme des Hirten nicht hören. Da wir nun bei diesen Dasjenige im Auge hatten, was von ihrem Priester selbst festgesetzt worden, so haben wir sie auf keine Weise in unsere Gemeinschaft aufgenommen, sondern ihnen geboten, sich von der katholischen Kirche ganz fern zu halten, wenn sie nicht ihren Irrthum ablegen, unserer Lehre schleunigst folgen und nach gehörig geleistetem Glaubensbe kenntnisse selbige bethätigen würden. Denn es ist gerecht, dass Diejenigen, welche unsern Satzungen keine Folge leisten, von der Kirche ausgeschlossen werden. Aber weil die Kirche ihren Schooss den Wiederkehrenden niemals verschliesst, so flehe ich Eure Gnade an, dass, wenn dieselben ihren Irrthum abgelegt und ihrer verderblichen Absicht entsagt haben und wieder zur einigen Kirche zurückkehren wollen, Ihr sie wieder in Eure Gemeinschaft aufnehmen, die Stachel Eurer Verachtung sie nicht mehr fühlen lassen und sie nach unserer Fürsprache, versöhnlichen Gemüthes begnadigen wollet. Aber Gott und den Erlöser, unsern Herrn Jesus Christus: flehen wir an, dass es Ihm gefallen möge, Euch noch durch lange und ungetrübte Jahre in diesem wahren Glauben, in dieser Uebereinstimmung und in dieser Verehrung des apostolischen Stuhles zu erhalten, dessen Ansehn Ihr fromm und reinchristlich in allen Stücken bewahret. Endlich empfehlen wir Euch, gnädigster First! Eure Gesandten, den Hypatius und Demetrius, unsere Brüder und Mitbischöfe, welchen Ihr Eure Gunst und Gnade geschenkt, wie schon die getroffene Wahl beweist. Denn eine Sache von so hoher Wich

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