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sche Personen. Bei solchen Ähnlichkeitsfällen wird es gleichgiltig gewesen sein, ob der ältere zur Zeit der Geburt des jüngeren noch am Leben war oder nicht. Treffen wir aber Fälle gleichen Beinamens bei zwei Geschlechtsgenossen an, von denen der eine bei der Geburt des andern bereits tot war, dann werden wir es oft auch mit einer Namensvererbung zu tun haben, die ihren Grund in dem Glauben an die Seelenwanderung hat. Das gleiche wird für Fälle gelten, in denen der jüngere bei Lebzeiten des älteren den Beinamen noch nicht führte, sondern ihn erst nach dessen Tode erhielt. Besonders deutlich wird die Vererbung, wenn sich zeigen lässt, dass der Beiname inhaltlich weder zum Äusseren noch zum Charakter des zweiten Namensträgers passt, oder aber dass er seinerzeit um eines einzelnen Ereignisses willen dem älteren gegeben worden ist. Bedeutsam für die Erklärung der ganzen Sitte ist die Erzählung vom jüngeren Hallfreðr vandræðaskáld, der gar kein Dichter war, und auf den mit dem Beinamen des Vaters zugleich dessen Hamingja übergeht.

Es möge nun eine Liste solcher Vererbungsfälle folgen, die eine Ergänzung zu den von FJ. S. 366 angeführten Beispielen bildet.

Ururgrossvater und Ururenkel. holmunnr: þorsteinn, Þorsteinn, illugi: Þórðr, þorsteinn.

Urgrossvater und Urenkel. gríss: Gudmundr, Guðmundr; porskabitr: porsteinn, þorsteinn, hundr: pórir, Sigurðr. Grossvater und Enkel. lambi: Eyvindr, porgeirr; kroppinskeggi: Þorvaldr, porvaldr; prymr: Ketill, Ketill.

Vater und Sohn. brásteinn: porsteinn, Guðmundr; dálkr: Páll, Óláfr; gorn: Borgir, Helgi; hornabrjótr: Herjólfr, Þórólfr; hærukollr: Þorgrímr, Ásmundr; hreða: Þórðr, þórðr; KrákuHreiðarr, Úlfr kráka; flatnefr: Ketill, þórir; orðlokarr: þórólfr, þórolfr; vandræðaskáld: Hallfreðr, Hallfreðr; orðigskeggi: Eiríkr, Geirmundr; svarti: Þorkell, Ongull; tvískafinn:

Jón, Áslákr; darri: Hreiðarr, Jón; hvíti: Qlvir, þorsteinn; faddi: Áslákr, Guthormr; rauðr: Auđun, Pétr.

Wenn Helgi und sein Sohn Hallr beide goolauss heissen, so liegt keine Vererbung vor, sondern sie erhalten den Beinamen gleichzeitig.

Mutter und Tochter. arnkatla: Þuríðr, þuríðr.

Ob überhaupt Verwandschaft vorliegt, oder welcher Art dieselbe ist, lässt sich in den folgenden Fällen nicht mit Bestimmtheit entscheiden. Doch gehören die meisten verschiedenen Generationen an, und die Verwandtschaft erscheint wahrscheinlich. Zu bemerken ist, dass mehrfach nicht nur der Beiname, sondern auch der Eigenname der gleiche ist.

dróttning: Jón (3 X); hali: Bárðr (2 X); kengr: Bárðr (2 X); Klofa-: -Bjorn, -Gizurr, -Oddr, -porbjorn; peini: Eindriði (2 X); hít: Sigurðr (3 X); sturla: Árni (2 X); tabarðr: Jón (2X); peisti: Arnbjorn, Arnþórr, Úlfr, Qgmundr; darri: Jón, Hreiðarr, Jón; báti: Hallvarðr, Helgi, vielleicht Brüder, barti, barta: Jón, Margréta, vielleicht Mann und Frau.

Brüder. kausi: pórdr, þórðr, Halbbrüder; heljarskinn: Geirmundr, Hámundr, Zwillinge; ari: Erlingr, porsteinn; rauor: porbergr, Eysteinn.

Von Vererbung kann hier natürlich nicht die Rede sein, sondern die Brüder werden, wie das bei den Zwillingen Geirmundr und Hámundr ausdrücklich berichtet wird, einander ähnlich gewesen sein.

Zuweilen kommen innerhalb derselben Familie ähnliche Beinamen vor. So heisst der Grossvater Hrórekr hngggvandbaugi, der Enkel Hrórekr slongvandbaugi; der Vater Þórólfr hottr, die Tochter Hallbera hetta. Von zwei Brüdern der eine Hallvarðr hardfari, der andere Sigtryggr snarfari; oder der eine porgrímr hærukollr, der andere Ásgeirr øðikollr. Von den Söhnen des Haraldr hárfagri haben drei mit -beinn zusammengesetzte Beinamen: Rognvaldr réttilbeini, Hálfdanr hvítbeinn oder háfáti, Óláfr digrbeinn.

Sehr häufig ist der Fall, dass Leute mit gleichem Eigennamen auch den gleichen Beinamen führen, ohne dass sie miteinander verwandt sind. Wir sahen solche Fälle schon in der eben mitgeteilten Liste, bei der die Verwandschaft nur eine vermutete war. Bei einigen der folgenden Namen mag auch Verwandschaft vorliegen, ohne dass sie uns bekannt ist, bei den meisten aber wissen wir, dass sie nicht vorhanden ist. Oft mag ja der Zufall gewaltet haben, aber der Beispiele sind doch wol zu viele, als dass sie alle so erklärt werden könnten. Es scheint, als ob der gleiche Eigenname den gleichen Beinamen angezogen hätte. Auszuscheiden sind natürlich die Namen aus den unhistorischen Fornaldarsogur, da wir wissen, dass hier vielfach Namen historischer Persönlichkeiten verwendet worden sind.

Gleichheit von Eigen- und Beiname ohne Verwandtschaft der Namensträger. buna: Bjorn VedrarGrímss., B. Haraldss.; Geirstaðaálfr: Óláfr Guðrøđars., Ó. Haraldss.; blásíða: Bjorn, ein Schwede, B. Úlfheđinss.; járnsíða: Bjorn Ragnarss. loðbrókar, B. Haraldss. kesju; bundinfóti: porkell, p. undir þríhyrningi; dettiáss: Ásbjorn Eyvindars., Á. (XIV.); Digr-, -Helgi, -H. í Kirkjubó; galti: þorsteinn (XIII.), p. (XIV.); gammr: Eyjólfr Bjarnars., E. Brandss.; Hafr-: -Bjorn Molda-Gnupss., B. Ásgautss., wofern bei dem zweiten nicht etwa Hafrbjorn schon zum Eigennamen geworden ist; hali: Hallbjorn Jónss., H. sauðarmaðr; haukr: Qgmundr, nicht ganz sicher, ob zwei verschiedene; holbarki: Þorvaldr Hofða-Þórðars., þ. Ásrøđars.; hólm: Ívarr Jónss., Í. Vigfúss.; hrísi: Sigurðr Haraldss. hárfagra, S. (XIV.), da hier die Art der Abstammung bezeichnet wird, liegt reiner Zufall vor; skinnhúfa: Þorgrímr (3 X); svínhofði: Sigurðr (2 X); Járn-: -Skeggi Ásbjarnars., -S., faðir Einars; kerling: Jón Guðrúnars. (doch meist ketlingr), J. Óláfss.; ketlingr: Jón Guðrúnars. (XII.), J. (XIII.); kollr: Jón (4 X), Þorbjørn (2 X), bei diesen in gleicherweise häufig vorkommenden Eigen

wie Beinamen wird wol der Zufall die gleiche Zusammenstellung bewirkt haben: korni: Ívarr (2 X); krákr: Þórir (2 X); krókr: Jón Þorleifss. skeifu, J. (XIII.), J. (XIV.), Þorvaldr Þóriss., porvaldr (XIV.); kúla: Gudbrandr (X.) G. (XII.); kottr: Þórðr þórðars. (X.), þ. (X.-XI.); ljómi: Guðrødr Eiríkss., G. Haraldss.; murti, -r: Jón (3 X); orri: Eysteinn porbergss. (XI.), E. (XIII.); minniskjoldr: Magnús (XII.), M. (XIV.); prúði: Kolli (2 X); rammi: Finnbogi Geirss., F. Ásbjarnars.; rostungr: Ogmundr (XIII.), Q. (XIV.) 2 X?; Sel-: Þórir, þ. (auch selr); skagi: þrándr (XII.), þ. (XIV.); Mostrarskegg: Þórólfr (IX.-X.), þ. (XI.); skarði: Þorgils Boðvarss. (XIII.), þ. (XIV.); spaði: Þorleifr (XIII.), p. (XIV.); spákona: þuríðr (2 X), doch vgl. die Bemerkung FJ.'s; svelgr: Sigurðr (2 X, doch vielleicht identisch); svarti: Bárðr (2 X); titlingr: porsteinn (3 X); toppr: Eiríkr (2 X); usli (oder usti): Jón (2 X); úlfaldi: Brynjólfr (2 X); vápni: Eyvindr Herjólfss., E. þorsteinss.; Veðrar-, -Grímr, ein Herse, -S. Áras., identisch?; pegjandi: Þórir Rognvaldss., þ. (2 X, identisch?); pinghott: pórir (2 X, identisch?).

Sehen wir hier eine bewusste oder unbewusste Neigung, Personen mit gleichem Eigennamen auch durch den Beinamen einander anzugleichen, so musste sich auf der anderen Seite das Bestreben geltend machen, solche gerade durch Beinamen zu unterscheiden. Wie sehr trotz der Hinzufügung des Vatersnamens zum Eigennamen die Gefahr einer Verwechslung nahe lag, zeigt der Umstand, dass sich, wenn meine Zählung richtig ist, in der Landnáma 91 mal je zwei Leute mit gleichem Personen- und Vatersnamen finden, unter ihnen 2 mal 2 Brüder, 1 mal 2 Schwestern; 17 mal je 3 und 2 mal je vier Personen. Freilich müsste hier noch in jedem Fall festgestellt werden, ob die gleichnamigen auch derselben Generation angehören. Aber auch bei solchen, die vielleicht durch eine oder mehrere Generationen von einander getrennt waren, konnte in der Überlieferung Verwirrung eintreten,

so dass auch für diese eine Unterscheidung durch verschiedene Beinamen wünschenswert war. So ist denn gewiss in manchen Fällen, wie das ja bei Beinamen wie gamli, fróði feststeht, der Beiname erst von der Nachwelt erteilt worden. Solch unterscheidende Beinamen, von denen FJ. S. 367 einige anführt, stehen meist in einer gewissen Beziehung zu einander, entweder sind sie einander ähnlich oder sie bilden einen Gegensatz. So heisst von zwei Brüdern Án der eine svarti, der andere hviti, die gleiche Unterscheidung treffen wir bei den Zwillingsbrüdern Hálfdan, den Haraldssöhnen, und den Brüdern Hrókr an. Gizurr svarti war ein etwas jüngerer Zeitgenosse des Gizurr hvíti. Von zwei Illugis hiess der etwas ältere rauði, der jüngere svarti, drei Káris werden unterschieden durch die Zusätze Berðlu-, Horða-, Víkinga-. Drei Brüder porbjørn hatten jeder seinen unterscheidenden Beinamen, die freilich keine Beziehung auf einander haben: sporr, tálkni, skúma. Auch wenn die Namen nicht gleich waren, werden näher zusammengehörige wie Brüder und Gefährten in ähnlicher Weise unterschieden.

Zwei Brüder, Ólafr und Jón, werden der eine dálkr, der andere sylgja zubenannt, beide Wörter 'Schnalle' bedeutend, wobei der erste seinen Beinamen vom Vater geerbt hatte. Drei, wol unhistorische, Brüder, Schweden, Arnviðr, porviðr, Freyvidr führten nach ihren Körpereigenschaften die Beinamen blindi 'der blinde', stami 'der stotternde”, daufi 'der faule'. Von zwei Gefährten heisst der eine Kolbeinn svarti, der andere Skeggi hviti. Drei Brüder werden jeder nach einer Waffe benannt: Skefill sverð, Nafarr sax, Narfi spjót.

Zur Bildung der Beinamen.

Während im isl. in der weitausüberwiegenden Zahl der Fälle, in denen der Beiname durch ein Adjektivum ausgedrückt wird, dieses in der schwachen Form steht, hat das

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