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norweg., zum mindesten das der späteren Zeit, eine Neigung für die starke Bildung. Während z. B. FJ. nur die Form hvíti des Beinamens hat, finden sich bei mir 12 hvítr, alles Norweger. Ebenso hat FJ. nur die Form svarti, bei mir finden sich 5 svartr, von denen 4 Norweger sind, zwei von ihnen werden allerdings auch svarti genannt. Bei diesem Adjektivum scheint die schwache Form auch im norw. häufiger zu sein. Ich finde 8 norwegische svarti. Auch bei rauðr, rauði können wir ähnliches feststellen. Während FJ. nur wenige rauðr hat, und die z. T. norwegisch, sonst immer rauði, fast alles Isländer, kann ich noch 12 norweg. rauðr anführen, von denen 3 auch rauði genannt werden, gegenüber 10 norweg. rauði. Hier halten sich beide Bildungen im norw. also fast die Wagschale. Bei langr ist die Vorliebe der Norweger für die starke Form noch grösser. Es finden sich bei mir 19 auf -r gegenüber 3 auf -i. Zu beachten ist, dass, soviel ich sehe, auch bei den Norwegern bei den in der schwachen Form synkopierten Adjektiven, also z. B. auðgi von auðugr, durchweg die schwache Form gebraucht wird.

Auf eine eigentümliche Art von Verbalabstrakten, die der Form nach ursprünglich Infinitive sind, hat A. Kock, Skand. Arch. 1, 4, hingewiesen und dabei bemerkt, dass sie gern als Beinamen verwendet werden. Als solche führt er an: brosa, dynta, elda, erra, gapa, geysa, glumra, hrella, kifa, krista, kroppa. Alle, mit Ausnahme von kífa, das vielleicht zu streichen ist, s. *skífa, findet man bei FJ. Ich füge noch folgende hinzu: blaka, blanda, linseyma, orka, óma, remba(sk), rugga, skúma, skvaldra, suða, skyggna, skála, sleppa, smetta (?), stráta, vippa (?).

Ein Imperativ liegt vielleicht vor in dem norweg. Beinamen styttup.

Erste Abteilung.

Beinamen, die auf Abstammung und Verwandschaft, Altersverhältnissen und Heimat beruhen.

A. Abstammung und Verwandschaft.

1. *smiokona, porgríma. Nach FJ. kann der Beiname sowol bedeuten 'eine Frau, die Schmied ist', als auch 'Frau eines Schmieds'. Er hält jedoch das zweite für wahrscheinlicher. Sie wird fjolkunnig mjok genannt, was zunächst 'sehr zauberkundig' bedeutet, es liegt aber vielleicht doch ein Hinweis darin, dass p. eine ungewöhnliche Frau war, so dass möglicherweise die erste der von FJ. vorgeschlagenen Bedeutungen vorzuziehen ist.

Kaijukona, Guðrún DN 1, 134 XIV. Als Eigenname des Mannes der G. wird Eiríkr genannt. Køija war also entweder sein Beiname oder der Name etwa ihres zweiten Mannes. Auch in diesem Fall könnte es Beiname gewesen sein. Vielleicht ist køija nnorw. køya 'Pfütze, Sumpf mit hohem Gras, Strassenkot', Ross. S. auch Køjumágr.

Landsakona, Rannveig DN 2, 36 XIV. Landsi wird der Beiname des Mannes gewesen sein, s. u. landsi.

kollr.

Smjorkollskona, Ingibjorg DN 15, 2 XIV., s. *smjor

4. Sohn. leysingjason, þórdr Nj. c. 39 X. Dass ein wirklicher Beiname vorliegt, wird ausdrücklich gesagt: hann var kallaðr l. Sein Vater war ein leysingi der Ásgerðr.

7. Nach einer Frau. Katrínukollr, Ivarus DN 3, 16 XIII. 'Katrinens Mann'. In kollr wird aber wol noch ein Hinweis auf die Kopfform des Mannes stecken, vgl. die Bemerkungen FJ.'s zu kollr S. 194.

dammubóndi, Henrekr DN 2, 72 XIII-XIV. Ehemann einer vornehmen Dame (damma), die Adalis hiess.

Olrúnar-, -Egill, þiðr. s. (ed. Bertelsen) S. 124. Sagenheld. Nur hier so nach seiner Frau genannt.

13. Verwandter. frændi, Brúsi DI 3, 354 XIV. Wessen Verwandter B. war, wird nicht gesagt.

14. Schwager. mágr, Helgi DN 2, 125 XIV.; Ketill Elb 220 XIV. Da von keinem von beiden gesagt wird, mit wem sie verschwägert waren, was sonst bei mágr der Fall zu sein pflegt, ist vielleicht magr 'mager' zu lesen, doch vgl. frændi.

Køjumág, Óláfr DN 1, 134 XIV., s. Køjukona.

nostamágr, Bjorn DN 3, 354 XIV-XV. Ist nosti Eigen- oder Beiname, und welches seine Bedeutung? Kotkarls-mágr, Perus DN 12, 107 XIV. Siehe kotkarl. B. Alter und Altersverhältnisse.

eldri, ellri, Árni Qgmundars. Ann. IV 1185; Karl EIb 322 XIV; þorsteinn EIb 156 XIV. K. so zum Unterschied von seinem Bruder Karl ungi genannt.

*forni, Eyjólfr. Die von FJ. zweifelnd angenommene Bedeutung 'gammeldags' wäre zu deutsch etwa 'altfränkisch'. Doch ist vielleich form hier in dem oft vorkommenden Sinn 'der sich mit Zauber abgebende' zu fassen.

XIV.

XIV.

gamall-, Bulsi Alars. Elb. 322 XIV., -Galle EIb. 52

gamla-, Guðrún Elb. 313 XIV.; Ingibjorg EIb. 229

gamli, Andrés EIb. 525 XIV; Anundr Elb. 338 XIV; Ari porgilss. Kr. c. 13, 6 XI.—XII, sonst immer fróði; Arnbiorn DN 1, 63 XIII., wol zum Unterschied von einem gleich darauf genannten A. ungi; Bragi SnE 1, 52822, Flb. 1, 25 angeblicher König in Valders; Brúnn, DN 1, 122 XIV.; Borkr þórð. s. hr. 99, unhist.; Gnepi, Fld. 1, 379, Sagenh.; Gudrødr Flb. 1, 24, Sagenkönig; Gufi, Landn. 241 = Ketill gufa XI-XII., Hrólfr DN 1, 160 XIV.; Ívarr gæslingr DN 3, 185 XII.—XIII.; Kjallakr Ld. c. 3, 6 IX., Grossvater des *Kjallakr Biarnars., der in Ld. keinen Beinamen führt, aber sonst auch gamli heisst, im Gegensatz zu Kjall

akr ungi; Ormr á Rauðalók, Bp. 1, 281 XII.; Pétr (senior) DN 1, 118 XIII.-XIV.; Sigurðr Fgrsk. 57 X.; Solvi Hkr. 1, 75 Sagenh., im Gegensatz zu seinem Sohn; Véfreðr Flb. 1, 514 (hist.?) X.

Unga-, Ingibjorg EIb. 229 XIV., im Gegensatz zu gamla I.

ungi, Arnbjorn DN 1, 63 XIII. s. o.; Árni EIb. 262 XIV.; Arnulfr Elb 234 XIV.; Edvarðr, Ann. V 1307, engl. König zum Unterschied von seinem Vater E. Einarr DN 2, 48 XIII.; Eiríkr Bárðars. DN 10, 4 XIII.; Eiríkr DN 1, 89 XIII.; Erlingr DN 2, 159 XIV.; Filippó (jungi) Ridd. r. S. 9, Str. 1, erdichtete Pers.; Gautir DN 12, 9 XIII.; Guðúlfr DN 3, 45 XIII-XIV.; Heningr DN 2, 68 XIII. -XIV.; Hiálmr Þóroddr hiálmr Liósv. S. 90 X.-XI.; Jorundr DN 13, 2 XIII.; Karl EIb 322 XIII. s. o.; Lafranz DN 3, 205 XIV.; Valdamarr Valdamarss. ens gamla Flb. Ann. 1209; þórir Elb XIV.; Ogmundr DN 15, 3 XIV.;

=

yngri, Árni Ogmundars. Ann. IV 1218, s. o.; Krumr Ásbjarnars. Flb. 1, 250 X., zum Unterschied von seinem Urgrossvater Kr. gamli. 'Der jüngere'.

prior, Guðrún Ann. IV 1217. Wol Übersetzung von yngri.

minni, Johannes Heil. 2, 620, ein Jünger des Abts Ammon in der Thebais, Übersetzung des lat. minor.

C. Beinamen die auf dem Heimatsort oder territorialer Abstammung beruhen.

6. Ortsnamen als erstes Glied einer Zusammensetzung. Klofa-, Bárðr Ann. IV 1197; Biorn Ann. IX 1377; Gizurr Ann. IX 1316; Oddr Ann. IX 1372; porbiorn Ann. IX 1373. Es werden wol alle zu einer Familie gehören.

7. Beinamen verschiedener Art, in denen sich ein Ortsname im ersten Glied findet.

Dalakollr, Árni DN 1, 149 XIV.

Hagakolli, Hallvarðr DN 15, 9 XIV.

Rodokolla, Inga DN 11, 15 XIV., vermutlich steckt ein Ortsname in dem Beinamen (R.).

Hisingarskalli, þórðr þórð. hr. 95 unhist. 'Glatzkopf von der Insel Hísing'; als er gamall und skollóttr war, verlegte er seinen Wohnsitz nach Hísing und da wurde sein früherer Beiname (hreda) mit diesem vertauscht.

Vikrsskalli, porgils, Krók. 14, unhist., nach seinem angeblichen Wohnsitz.

*Hlíðarsól. Dass ein schönes Mädchen den poetischen Namen 'Sonne einer Gegend' erhält, ist heut noch im isländ. wie norw. üblich, vgl. die Sage von der Sigríður Eyjafjarðarsól bei Jón Árnason, Isl. þjóðs. og Ævent. 2, 204 und die Erzählung der Magdalene Thoresen, Inga, die Sonne des Siljetals.

*Mostrarskegg; -skeggi. Ob die Erklärung des Beinamens Eb. c. 3, 1 mit Beziehung auf einen grossen Bart richtig ist, steht dahin. Landn. 31 sagt einfach, pórolfr wohnte in Mostr, deshalb hiess er Mostrarsk.; -skegg scheint hier gleich skeggi in der Bedeutung 'Mann' zu sein, vgl. Kålund zu Ld. 7, 25.

Holtakampi, Anundr DN 5, 87 XIV, 'Der schnurrbärtige aus Holtar'.

Riotnesforkr, porleifr EIb 474 XIV.; 'Bootshaken von R.'. *Vágadrumbr; in Flb. 2, 591 führt der Vater Jóns Qzurr diesen Beinamen.

Ich reihe hier ein:

strandkarl, Qgmundr EIb. 474 XIV., 'Mann der am Strand wohnt', vgl. strandmaðr Fr.

Zweite Abteilung.

Beinamen, die in Verbindung mit dem Körper und seinen einzelnen Teilen stehen, sowie körperliche Eigenschaften.

1. Kopf. hafuð, Karl, gamm. ætl., Saml. 6, 189 XII. Doch vermuten Munch und Nicolaysen, nach R. ohne Grund,

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