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Verzeichnis einiger Abkürzungen.

(Die meisten Abkürzungen der Quellen werden leicht verständlich sein. Gemeint sind jeweils die neusten Ausgaben. Die in der Sagabibliothek herausgegebenen sind nach Kapiteln und Paragraphen citiert. Auch die für die Lexica verwendeten Abkürzungen werden keine Schwierigkeiten bereiten. Die Diplome sind nach Nummeren angeführt).

Brandkr.

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benh. 1902–3.

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DI

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Ann. Islandske annaler indtil 1578, her. v. G. Storm, Christ. 1888. Bj. s. Hitd. Bjarnar saga Hitdélakappa, her. v. Boer, Halle 1893. Brandkrossa þáttr, in Austfirðinga sögur, her. v. Jakobsen, KøDiplomatarium islandicum. D. M. Munkelivklostrets diplomsamling. Nach Seiten citiert. DN = Diplomatarium norvegicum. Elb Biskops Eysteins jordebog, her. v. Huitfeldt, Christ. 1879. FJ. Finnur Jónsson, Tilnavne i den islandske oldlitteratur (Aarb. f. nord. oldkyndigh. og hist. 1907). Flóam. Flóamanna saga, in Fornsögur, her. v. Guðbrandr Vigfússon, Leipz. 1860. GS. = Gísla saga Súrssonar, Sagabibl. No. 10. Hard. Hardar saga Grimkelssonar ok Geirs, in Íslendinga sögur2 II. Háv. s. Ísf. Hávarðr saga Ísfirðings, her. v. Vald. Ásmundarson, Reykjavík 1896. Olk. Olkofra þáttr, her. v. Gering, Halle 1880. R. Rygh, Norske og islandske tilnavne fra oldtiden og middelalderen, Trondhjem 1871. Svarfd. Svarfdéla saga, in Íslendinga sögur1 II.

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Vigl. = Viglundar saga, her. v. Gudbrandr Vigfússon, Københ. 1860. Þórð. s. br. Þórðar saga hređu, her. v. Guðbrandr Vigfússon, Københ, 1860.

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Heidelberg.

B. Kahle.

Anmerkungen zu einigen isländischen
Rimur.

Die folgenden Bemerkungen haben zum grossen Teil den Zweck nachzuweisen, dass Verderbnisse der Überlieferung in den Rímurdichtungen nicht so häufig sind, wie die Herausgeber anzunehmen geneigt sind, und dass in Folge dessen eine konservative Behandlung des Textes hier um so mehr am Platze ist, als unsere Kenntnis von den Besonderheiten dieser Dichtungsgattung im allgemeinen noch recht unzuverlässig und unvollkommen ist. Damit ist natürlich nicht gesagt, dass nicht auch die Rímur Stellen enthielten, wo die überlieferte Fassung unverständlich oder aus formellen Gründen dringend verdächtig ist, und wo andererseits eine einleuchtende Besserung nahe liegt. Wo jedoch diese beiden Bedingungen nicht eintreffen, habe ich geglaubt, von Konjekturen absehen zu müssen.

Die Stellen, zu deren Verständnis ich mein Scherflein beitragen zu können hoffe, sind die folgenden.

Friðþjófsrímur.

(Herausgegeben von L. Larsson in "Sagan ock rimorna om Fríðþjófr hinn Frækni" Køb. 1893.)

II, 16 Friðþjofi hillingur (!) hætte pa
horda af fylkers arfa

illum kostum æmti fa
anad hygzt at starfa.

Larsson erklärt die 3. Zeile für verderbt und schlägt zwei recht gewagte Änderungen vor ("illa kosti muntu fá", resp. "illir kostir eru þier á", nebst Einschaltung von ef vor anad). Es ist indessen gar kein Anlass vorhanden, von der Überlieferung abzuweichen. Æmti ist præt. von amta = "sige, ytre, ymte" auch "sich um etwas kümmern" mit dat. der

ARKIV FÖR NORDISK PILOLOGI XXVI, NY FÖLJD XXII.

Person oder Sache. Fá ist dat. neutr. von fár == "wenig", und steht litotetisch für "nicht". Der Sinn der dritten und vierten Zeile ist also: "Friðþjofr äusserte sich nicht über die Drohung, sondern war darauf bedacht, etwas anderes zu tun, (nämlich Schach zu spielen)".

III. 7. Da rührender Reim in den Rímur verpönt oder zumindest äusserst ungewöhnlich ist, muss man wohl in der dritten Zeile holl zu voll ändern (vgl. hnyðings voll, II 25.) III. 21. Po at þu later lífit þítt listar mar i græði.

Die Lautgruppe ar in mar ist in der Handschrift durch ein Abkürzungszeichen (vermutlich ') ausgedrückt, und es liegt auf der Hand, dass es besser ist, das fragliche Wort als maðr zu lesen, als zu Larssons Konjektur snar seine Zuflucht zu nehmen; vgl. zu listarmaðr Filiporímur V 33 (in Wiséns "Riddararímur"), Grettisrímur VI 26 (in F. Jónssons "Rímnasafn").

III. 42. fra ec at dreingurenn reyste.

Hier erklärt Larsson: reysti, som antagligen tillgripits rimnöd, kan knappast vara annat, än particip av hreysta som betyder "jöra tapper" och betyder således "tapper"". Dies ist gänzlich unwahrscheinlich, schon weil dann der Satz kein Prädikatsverbum hätte. reysti ist vielmehr Prät. zu reysta "die Stimme erheben".

IV. 6. For j braut vid fallda laut

foldar lagx med vífe.

Larsson bemerkt: "Allting jinge utmärkt ihop, om blott við fallda laut kunde ändras till något, som tillsammans med foldar lagx kunde betyda "ring", vilket då här liksom V 232 jenom ordlek kunde stå i st. f. namnet Hring”.

Jede Änderung ist jedoch unnötig, da hringr in der Bedeutung "Schlange" belegt ist (v. Egilsson, sub hringr, 3.), so dass foldar lax allein eine Umschreibung für "König Ring"

sein kann. Reichliche Parallelen für ein derartiges Wortspiel bieten die Grettisrímur, indem sie den Namen ihres Helden, der gleichfalls als ormsheiti vorkommt, häufig durch "Linni, drakon, gargan" und dgl. umschreiben. Ein Beispiel aus der älteren Dichtung, wo ähnliche Erscheinungen nicht selten sind, bietet eine Strophe der Grettissaga (Cap. 52, 4), wo pvengr pundar beðju für Grettir steht. Die wichtigste Analogie weisen jedoch die Friðþjofsrímur selbst auf, indem sie V, 232 áll fjalls als Umschreibung für "König Ring” gebrauchen. Nach dem eben gesagten ist es natürlich unnötig, mit dem Herausgeber viðlegs (in V, 23) zu viðnes umzuändern. Dieses Wort ist vielmehr gen. eines zu fjalls gehörigen Adjektivs violegr. Solche -lig-Bildungen sind in den Rímur, vermutlich aus metrischen Gründen, sehr beliebt, vgl. Blidlig Fridp. r. IV, 38; ramlig IV 53, ljótligt V, 34.

Dass unser Dichter hringr in der Bedeutung Schlange kannte, geht daraus hervor, dass er, wie es scheint, holt hrings (V 19) als Goldkenning verwendet (vgl. auch die weiter unten folgende Erläuterung zu IV 67.)

IV. 11. Bauga tyr at borda snyr

at balldurs haganum dyre.

Larssons Vorschlag in borða ein unbelegtes Verb mit der Bedeutung "landen" zu sehen, ebenso wie seine als Alternative vorgeschlagene Konjektur, af borði für at borða zu lesen, sind unnötig, wenn man konstruiert: "At bauga Týr snýr borða dýre at Baldrs haganum". borða dýr ist dann natürlich eine Kenning für Schiff (vgl. siglu dyr, IV. 9). und das erste at steht, wie öfter in den Rímur, zur Einleitung eines Hauptsatzes (vgl. K. Gislason, Efterladte Skrifter, II 208, und Grettisrímur 8, 38) 1).

IV. 29. Æger uelldur at ei var helldur
eíkenn lístug fallda.

1) Es verdient bemerkt zu werden, dass das mittelniederländische eine vollkommen analoge Verwendung von dat kennt, z. B. "mit Firapeel, dat si gingen" vgl. Verwijs und Verdam II, 83 a.

Der Herausgeber, der die Stelle im übrigen für unverständlich erklärt, führt im Register falda eik zweifelnd als kvennkenning an. Auch mir ist der erste Vers nicht klar, indessen glaube ich auf richtiger Fährte zu sein, wenn ich vorschlage, eiken listugfalda als "das Schiff mit dem gestreiften Kopfputz" (Segel) aufzufassen. (listugfalda, ein Adjektiv zu lista "Strimmel, Kant, List", gebildet wie blóðughófi, tárughlýra). Über gestreifte Segel siehe Fritzner s. v. stafaðr.

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Möglicherweise ist helldur in Zeile 1 zu helld zu ändern, und dieses als fem. zu dem von Egilsson zweifelnd angesetzten Adjektiv heldr "qui aquam non transmittit" anzusehen. Der Sinn wäre dann: "das eindringende Wasser machte, dass Helgis Schiff nicht seetüchtig blieb".

IV. 46. Hilmer teitur at hækna leít
horfdi vm stund áá eíne.

Auch hier braucht man weder hækna zu hækjum zu ändern, noch auch anzunehmen, dass at hier den Genitiv regiere, wenn man interpungiert:

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hækna einir "Krückenbaum" ist eine Umschreibung für den als Bettler verkleideten Friðþjof (vgl. hækna jorð IV, 52.)

Gegen Larssons Auffassung der Stelle spricht auch, dass man statt um stund á ein(n)e jedenfalls um eina stund erwarten würde. Und selbst wenn sich die erstere eigentümliche Ausdrucksweise rechtfertigen liesse, bleibt es noch sehr fraglich, ob "einne" in der Sprache der Rímur mit "sveine" reimen kann.

Auch das unverständliche emer in IV. 58 ist wohl zu einer, nicht, wie der Herausgeber vorschlägt, zu eyðir zu ändern.

IV. 67. Víst þá dreíngur at vanda þveing
uoda laxa urda.

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