Leibnitz und Lessing: eine Studie

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Aus der kaiserlich-königlichen Hof-und Staatsdruckerei, 1855 - 68 páginas

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Página 375 - Bis hieher wird einst ein glücklicher Christ das Gebiet der Naturlehre erstrecken, doch erst nach langen Jahrhunderten, wenn man alle Erscheinungen in der Natur wird ergründet haben, so daß nichts mehr übrig ist, als sie auf ihre wahre Quelle zurückzuführen.
Página 376 - Nach ihm stimmet die Folge und Verbindung der Begriffe in der Seele, bloß deswegen mit der Folge und Verbindung der Veränderungen des Körpers überein, weil der Körper der Gegenstand der Seele ist; weil die Seele nichts als der sich denkende Körper, und der Körper nichts als die sich ausdehnende Seele ist.
Página 374 - Jedes Stäubchen der Materie kann einer Seele zu einem Sinn dienen. Das ist, die ganze materielle Welt ist bis in ihre kleinsten Teile beseelt. 14...
Página 373 - Wenn die Natur nirgends einen Sprung tut, so wird auch die Seele alle unteren Staffeln durchgegangen sein, ehe sie auf die gekommen, auf welcher sie sich gegenwärtig befindet. Sie •wird erst jeden dieser fünf Sinne einzeln, hierauf alle zehn Amben, alle zehn Ternen und alle fünf Quaternen derselben gehabt haben, ehe ihr alle fünfe zusammen zuteil geworden.
Página 391 - Es wird das neue Evangelium kommen«, So sagte Lessing, doch die blöde Rotte Gewahrte nicht der aufgeschlossnen Pforte. Und dennoch, was der Teure vorgenommen Im Denken, Forschen, Streiten, Ernst und Spotte, Ist nicht so teuer wie die wengen Worte.
Página 390 - Leibniz nahm, bei seiner Untersuchung der Wahrheit, nie Rücksicht auf angenommene Meinungen; aber in der festen Überzeugung, daß keine Meinung angenommen sein könne, die nicht von einer gewissen Seite, in einem gewissen Verstande wahr sei, hatte er wohl oft die Gefälligkeit, diese Meinung so lange zu wenden und zu drehen, bis es ihm gelang, diese gewisse Seite sichtbar, diesen gewissen Verstand begreiflich zu machen. Er schlug aus Kiesel Feuer; aber er verbarg sein Feuer nicht in Kiesel.
Página 375 - Wesen etwas hat, welches die andern haben, und keines etwas haben kann, welches die andern nicht hätten, so muß unter diesen einfachen Wesen eine Harmonie sein, aus welcher Harmonie alles zu erklären ist, was unter ihnen überhaupt, das ist in der Welt, vorgeht.
Página 389 - L es sing betrifft, was brauchen wir mehr als auf den Eifer zu verweisen, mit welchem er den Deismus der Wolfenbüttler Fragmente vertritt ? Aber das Zweite bedarf auffallenderer Beweise. Wie Leibnitz über das Verhältniss zwischen Religion und Philosophie gedacht, beweist folgende Stelle (Animadv. p. 74) : Philosophia et Theologia sunt duae veritates, inter se consentientes, nee verum vero pugnare potest, et ideo si theologia verae philosophiae pugnaret, falsa foret!
Página 377 - Aber über den Grund selbst werden sie uneinig sein; der eine wird sagen: Mein Körper bewegt sich für sich selbst und das Bild im Spiegel ebenfalls, sie sind aber durch eine verborgene Macht so eingerichtet...
Página 390 - Er tat damit nichts mehr und nichts weniger, als was alle alte Philosophen in ihrem exoterischen Vortrage zu tun pflegten. Er beobachtete eine Klugheit, für die freilich unsere neuesten Philosophen viel zu weise geworden sind. Er setzte willig sein System bei Seite; und suchte einen jeden auf demjenigen Wege zur Wahrheit zu führen, auf welchem er ihn fand.

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