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,,Ja, Schwestern, wagen muß man! wagen!

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Hans, spricht der Pater, du mußt laufen,

Uns in der nächsten Stadt ein Krucifix zu kaufen.

Nimm Magen mit, hier hast du Geld.

Du wirst wohl sehn, wie theuer man es hält.

Hans kömmt mit Magen nach der Stadt.
Der erste Künstler war der beste.

,,Herr, wenn Er Krucifire hat,

„So laß' Er uns doch eins zum heil'gen Osterfeste. “

Der Künstler war ein schalkscher Mann,
Der gern der Einfalt lachte,

Und Dumme gern noch dümmer machte,

Und fieng im Scherz zu fragen an: ,, Was wollt ihr denn für eines?"

„Je nun, spricht Maß, ein wacker feines.

,,Wir werden sehn, was ihr uns gebt.“

„Das glaub' ich wohl, allein das frag' ich nicht.

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Hans guckte Maßen und Maz Hansen ins Gesicht.

Sie öffneten das Maul, allein es redte nicht.

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,,Mein Blut! spricht endlich Hans, der aus dem Traum erwachte,

"

"

"

, Mein Blut! er hat uns nichts gesagt.

Weißt du es, Maß?“

„Ich dachte;

, Wenn du's nicht weißt; wie soll ich's wissen?"

„So werdet ihr den Weg noch einmal gehen müssen.”

,,Das wollen wir wohl bleiben lassen.

„Ja, wenn es nicht zur Frohne wär.“

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,,Ist's ihm nicht recht, so macht's ja wenig Müh,

,, Wär's auch ein Ochs, es todt zu schlagen.“

,,Nu ja, spricht Hans, das wollt' ich eben sagen:

"

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Das war ein Argument, ihr Herren Theologen,
Das Hans und Maß ex tuto zogen.

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Kurz Applikant denkt hin und her,
Und schließt, noch eh er mich gelesen,
Es sey gewiß Berlin gewesen.

,,Berlin? Ja, ja, das sieht man bald;
,,Denn bey Berlin ist ja ein Wald.“

Der Schluß ist stark, bey meiner Ehre:
Ich dachte nicht, daß es so deutlich wäre.
Der Wald paßt herrlich auf Berlin,
Dhn' ihn beym Haar' herbeh zu ziehn.
Und ob das Uebrige wird passen,
Will ich dem Leser überlassen.

Auf Griechisch weiß ich, wie sie hieß;
Doch wer verstehts? Kerapolis.

Hier, nahe bey Kerapolis,
Wars, wo ein junger Eremite,
In einer kleinen leeren Hütte,
Im dicksten Wald sich niederließ.
Was je ein Eremit gethan,

Fieng er mit größtem Eyfer an.

Er betete, er fang, er schrie,

Des Tags, des Nachts, und spät und früh.

*) Der Eremite. Eine Erzehlung. Kerapolis 1749, 15 Seiten in Quart.

Er aß kein Fleisch, er trank nicht Wein,
Ließ Wurzeln seine Nahrung seyn,
Und seinen Trank das helle Waffer;
Bey allem Appetit kein Prasser. *)
Er geißelte sich bis aufs Blut,
Und wußte wie das Wachen thut.
Er fastete wohl ganze Tage.
Und blieb auf Einem Fuße stehn;
und machte sich rechtschaffne Plage,
In Himmel mühsam einzugehn.
Was Wunder also, daß gar bald
Vom jungen Heiligen im Wald
Der Ruf bis in die Stadt erschallt?

Die erste, die aus dieser Stadt
Zu ihm die heil'ge Wallfahrt that,
War ein betagtes Weib.
Auf Krücken, zitternd, kam sie an,
Und fand den wilden Gottesmann,
Der sie von weitem kommen sahe,
Dem hölzern Kreuze knieend nahe.

Je näher sie ihm kömmt, je mehr

Schlägt er die Brust, und weint, und winselt er,

Und wie es sich für einen Heil'gen schicket,

Erblickt sie nicht, ob er sie gleich erblicket;

Bis er zulegt vom Knieen matt,
Und heiliger Verstellung satt,
Vom Fasten, Kreuz'gen, Klosterleben,
Marienbildern, Opfergeben,

Von Beichte, Salbung, Seelenmessen,

Dhn' das Vermächtniß zu vergessen,

Von Rosenkränzen mit ihr redte,

Und das so oratorisch sagt,

Daß sie erbärmlich weint und flagt,

Als ob er sie geprügelt hätte.

*) Und fluchte auf die reichen Prasser. 1749. 53. Leffings Werke I.

Zum Schluß bricht sie von seiner Hütte,
Wozu der faure Eremite

Mit Roth ihr die Erlaubniß gab,
Sich einen heil'gen Splitter ab,
Den sie beküsset und belecket,
Und in den welken Busen slecket.
Mit diesem Schaß von Heiligkeit
Kehrt sie zurück begnadigt und erfreut,
Und läßt daheim die frömmsten Frauen
Ihn küssen, andre nur beschauen.
Sie gieng zugleich von Haus zu Haus,
Und rief auf allen Gassen aus:
,,Der ist verloren und verflucht,

,,Der unsern Eremiten nicht besucht!”

Und brachte hundert Gründe bey,

Warum es sonderlich den Weibern nüglich sey.

Ein altes Weib kann Eindruck machen;

Zum Weinen bey der Frau, und bey dem Mann zum Lachen.

Zwar ist der Sah nicht allgemein;

Auch Männer können Weiber seyn.

Doch dießmal waren sie es nicht.
Die Weiber schienen nur erpicht,
Den theuern Waldseraph zu sehen.
Die Männer aber? wehrtens nicht,
Und ließen ihre Weiber gehen.
Die Häßlichen und Schönen,
Die ältesten und jüngsten Frauen,
Das arme wie das reiche Weib,

Kurz jede gieng, sich zu erbauen,

Und jede fand erwünschten Zeitvertreib.

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D! davon sprach er noch, nur mit dem Unterscheide:

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