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*35. Auf eine lange Nase.

aller Nasen Nas! Ich wollte schwören, Das Dhr kann sie nicht schnauben hören.

*36. Auf Stipsen.

Stips ist, troß einem Edelmann,

Ein Dummkopf und ein braver Degen;
Borgt, wie ein frecher Edelmann;
Zahlt, wie ein Edelmann, mit Schlägen;
Verprasset sein und anderer Vermögen,
Wie ein geborner Edelmann:

Und doch

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wer fann dergleichen Thorheit faffen?

Will Stips sich noch erst adeln lassen.

*37. Auf den Sanktulus.

Dem Alter nah, und schwach an Kräften,
Entschlägt sich Sanktulus der Welt
Und allen weltlichen Geschäften,
Von denen keins ihm mehr gefällt.
Die kleine trübe Neige Leben,

Ist er in seinem Gott gemeint,

Der geistlichen Beschauung zu ergeben;

Ist weder Bater mehr, noch Bürger mehr, noch Freund.

Zwar sagt man, daß ein trauter Knecht

Des Abends durch die Hinterthüre

Manch hübsches Mädchen zu ihm führe.

Doch, böse Welt, wie ungerecht!

Ihm so was übel auszulegen!

Auch das geschieht bloß der Beschauung wegen.

38. An Grillen.

Sey kürzer! sprichst du, Grill. Schweig, Grill! du bist nicht klug.

Ist das dir kurz genug?

*39. An den Salomon.

Hochweiser Salomon! dein Spruch,

,,Daß unter tausenden kein gutes Weib zu finden,"

Gehört gerad' heraus zu deinen Zungenfünden; Und jeder Fluch ist minder Fluch,

Als dieser schöne Eittenspruch.

Wer sie bey tausenden will auf die Probe nehmen, Wie du gethan, hochweiser Mann,

Muß sich beh tausenden der Probe freylich schämen, ́Wird drüber wild, und lästert dann.

*40. Auf ebendenselben.

Daß, unter tausenden, ein weiser Mann

Kein gutes Weibchen finden fann:

Das wundert mich recht sehr.

Doch wundert mich noch mehr,

Daß, unter tausenden, ein weiser Mann

Nicht Eine gut sich machen kann.

*41. Das böse Weib.

Ein einzig böses Weib lebt höchstens in der Welt: Nur schlimm, daß jeder seins für dieses einz'ge hält.

*42. An den Aemil.

Mit Unrecht klagest du, treuherziger Aemil,
Daß man so selten nur auf deine Worte bauen,
Mit Gleichem Gleiches dir gar nicht vergelten will:
Wer allen alles traut, dem kann man wenig trauen.

*43. Trup an den Sabin.

Ich hasse dich, Sabin; doch weiß ich nicht weswegen: Genug, ich hasse dich. Am Grund' ist nichts gelegen.

*44. Antwort des Sabin.

Haß' mich, so viel du willst! doch wüßt' ich gern, weswegen: Denn nicht an deinem Haß, am Grund' ist mir gelegen.

*45. An einen Lügner.

Du magst so oft, so fein, als dir nur möglich, lügen:
Mich sollst du dennoch nicht betriegen.

Ein einzigmal nur hast du mich betrogen:
Das kam daher, du hattest nicht gelogen.

*46. Auf Trill und Troll.

Ob Trill mehr, oder Troll mehr zu beneiden ist,
Trill, der Dorindens Bild, Troll, der Dorinden küßt:
Das möcht' ich wohl entschieden wissen,

Da beide sie gemalt nur küssen.

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*49. Auf Alandern.

Alander, hör' ich, ist auf mich gewaltig wild;

Er spöttelt, lästert, lügt und schilt.

Kennt mich der gute Mann? Er kennt mich nicht, ich wette.

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Doch was? als ob nicht auch sein Bruder an der Kette

Auf die am heftigsten, die er nicht kennet, billt.

*50. Auf einen Brand zu **.

Ein Hurenhans gerieth um Mitternacht in Brand.
Schnell sprang, zum löschen oder retten,

Ein Dußend Mönche von den Betten.

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Du schmähst mich hinterrücks? das soll mich wenig kränken. Du lobst mich ins Gesicht? das will ich dir gedenken!

*52. Grabschrift des Nitulus.

Hier modert Nitulus, jungfräuliches Gesichts,

Der durch den Tod gewann: er wurde Staub aus Nichts.

*53. Auf den Kodyll.

Der kindische Kodyll wird keiner Steigrung satt,

Läßt keinen Krämer laufen,

Kauft alles, was er sieht: um alles, was er hat,

Bald wieder zu verkaufen.

*54. An den Pompil.

Ich halte Spielen zwar für keine Sünde:
Doch spiel' ich eher nicht, Pompil,

Als bis ich keinen finde,

Der mir umsonst Gesellschaft leisten will.

*55. Auf den Tod eines Affen.

Hier liegt er nun, der kleine, liebe Pavian,
Der uns so manches nachgethan!

Ich wette, was er ißt gethan,

Thun wir ihm alle nach, dem lieben Pavian.

*56. Grabschrift auf ebendenselben.

Hier faulet Mimulus, ein Affe.
Und leider! leider! welch ein Affe!
So zahm, als in der Welt kein Affe;
So rein, als in der Welt kein Affe;
So keusch, als in der Welt kein Affe;
So ernst, als in der Welt kein Affe;
So ohne Falsch. D welch ein Affe!
Damit ichs kurz zusammen raffe:
Ein ganz originaler Affe.

*57. Auf die Phasis..

Von weitem schon gefiel mir Phasis sehr:

Nun ich sie in der Nähe

Von Zeit zu Zeiten sehe,

Gefällt sie mir

auch nicht von weitem mehr.

*58. Auf Nickel Fein.

In Jahresfrist, verschwur sich Nickel Fein,

Ein reicher, reicher Mann zu seyn.

Auch wär' es, traun! nach seinem Schwur gegangen, Hätt' man ihn nicht vor Jahresfrist gehangen.

*59. Auf eine Liebhaberinn des Trauerspiels.
Ich höre, Freund, dein ernstes, schönes Kind
Will sich des Lachens ganz entwöhnen,

Kömmt in den Schauplah nur, wenn füße Thränen

Da zu vergießen sind.

Wie? fehlt es ihr bereits an schönen Zähnen?

*60. Auf ein Schlachtstück von Hugtenburg. Furchtbare Täuscherey! Bramarbas stand vor ihr, Ward blaß, und zitterte, und fiel, und rief: Quartier!

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