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In der lehten Stelle liegt eine Parodie der Reden des Phonix an Achill im neunten Buche der Iliade, oder vieli mehr einiger dieser Stelle nachgeahmten Reden beim Euris pides. Der übrige Theil des Schauspiels zielt offenbar dahin ab, die Philosophie des Sokrates verdächtig zu mas chen, und sie als höchstverderblich für Stat und Religion zu verrufen. Einen umständlichern Auszug dieses Lufts spiels findet man in des P. Brumoy Théatre des Grecs, T. V, p. 460, der åltern Ausgabe; und in Clodius Vers suchen aus der Literatur und Moral, S. 375 ff.

III. BATPAXOI. Die Frösche. Auch dieses Schaus spiel ist vornehmlich wider den Euripides, als Dichter, gër richtet, dessen Trauerspiele und einzelne Tiraden häufig dars in parodirt werden. Vorzüglich wird der Streit über den Vorzug des Aeschylus vor jenem tragischen Dichter hier zué Sprache gebracht, und Bacchus als Schiedsrichter desselben eingeführt, wiewohl auch dieser Gott darin nicht wenig hers abgewürdigt wird. Er entscheidet zum Vortheile des Aeschy. lus. Die Scene des Stücks ist im Schattenreiche, und außer dem Bacchus, und seinem Bedienten, Xanthias, spielen auch Aeatus, Charon, Herkules, Pluto, und mehs rere Schatten darin ihre Rollen. Der Chor ist zwiefach, und besteht theils aus Eingeweihten in die Mysterien des Bacchus, theils aus Fröschen; und von diesem leßtern Chor lich der Dichter die Benennung des Schauspiels, dessen Absicht dahin gieng, schlechte und zudringliche Dichter seiner Zeit in diesen Fröschen zu personificiren. Eine weitläuftic gere Zergliederung dieses Schauspiels sehe man beim Brus moy, T. VI, p. 171; und in Clodius Versuchen aus der Literatur und Moral, S. 434 ff.

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IV. INNEIZ. Die Ritter. Unter den Rangordnuns gen, welche Solon bei der Einrichtung der Regierungsform zu Athen machte, bestand die zweite aus den sogenannten

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innas, oder dem Ritterstande; daher die Benennung des Stücks. Vorzüglich aber ist die Satire desselben wider den Alcon gerichtet, welcher damals Schaßmeister und oberster Feldherr war, und sich den Unwillen des Dichters dadurch zugezogen hatte, daß er ihm die Ertheilung des athenischen Bürgerrechts versagte. Er verdiente indeß diese Bestrafung auch in allgemeinerer Rücksicht wegen seines unleidlichen lebermuths und Mißbrauchs angemaster Gewalt. Bei dem Ritterstande hatte er sich vornehmlich sehr verhafft ges macht; und die Hauptzüge seines hier geschilderten Charaks ters stimmen ganz mit dem Gemåhlde üterein, welches die griechischen Geschichtschreiber, besonders Thucydides und lus tarch, von ihm und seinem Betragen entwerfen. Die Ers zählung des erstern dieser Geschichtschreiber, im vierten Buche, dienet zum - erläuternden Kommentar über die einzelnen Vors fälle, auf welche in diesem Stücke angespielt wird. Es steht indeß dahin, ob es reiner Patriotismus war, der die Satire des Dichters wider den Klcon so furchtbar bewaffnete. Auch traf sie nicht ihn allein, sondern manche andre mächtige und übermüthige Aristokraten und Demagogen seiner Zeit, und überhaupt die ganze damalige Staatsverfassung. Der Des mos, worin er das ganze athenische Volk personificirt, wird als gråmlicher und kindischer Greis, ungestalt an Geist und Körper, blödsinnig und schwelgrisch, dargestellt, am Ende aber doch zur beschämenden Erkenntniß seiner Thorheiten ges bracht. Agorakrit, ein Nebenbuhler Kleon's aus dem nies drigsten Pöbel, und nicht minder abscheulich, als er, spielt die zweite Rolle des Stücks, worin auch Demosthenes und ́ Llicias, als zwei elende Sklaven des Demos aufgeführt werden. Uebrigens behält dieß Stück immer noch anziehen. des Interesse genug; obgleich eine Menge kleiner persönlicher Anspielungen, die damals sehr verständlich und treffend seyn mochten, für unser Zeitalter verloren gehen. Vergleiche Brumoy, T. V. p. 426. Clodius Versuche, S. 183.

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V. 'AXAPNHE. Die Acharnenser. Auch dieses Lufts spiel hat durchgehends eine politische Tendenz, die vornehms lich dahin geht, den Atheniensern die Schließung eines Fries dens mit den Lacedámoniern anzurathen. Um diesen Zweck, und die zur Erreichung desselben angewandten Mittel völlig zu verstehen, muß man die Geschichte des peloponnesischen Krieges und seine Veranlassungen zu Rathe ziehen, wie sie Thucydides, und zum Theil auch Plutarch, in dem Leben des Perikles, erzählt. Dieser lettere gab die nicht sehr bes deutende Stadt Acharne im artischen Gebiete den Feinden Preis, um sich in Athen desto sicherer vertheidigen zu können. Die Acharnenfer machten den Chor aus, und von diesem pflegte Aristophanes seine Schauspiele gewöhnlich zu beneņs nen. Er låsst den Dikkopolis, den er als einen patriotis schen Bürger darstellt, ob er gleich sehr oft im niedrigkomis schen Lichte, erscheint, das Geheimniß finden, mit den Feins den für sich allein Frieden zu machen, lässt ihn allein der Früchte dieses Friedens genießen, indeß die Acharnenser, die Megarer, und die Bürger von Athen alle die traurigen Fol gen und Bedrückungen des Krieges erfahren, fich durch die schönen Versprechungen und Drohungen des Senats, und durch den Ehrgeiz des Feldherrn Lamad›us hinhalten und täuschen lassen, dessen Privatvortheil die Verlängerung des Krieges fodert. Auch in diesem Schauspiele wird Euripiz des übel behandelt. — Vergl. Brumoy, T. V. p. 389; und Clodius Versuche, S. 218.

VI. 2+HKEE. Die Wefpen. Vornehmlich wider die Prozeßsucht der Athenienser, und wider den Eigennuß und die Ungerechtigkeit ihrer Richter, die, in der Gestalt der Wespen den Chor dieses Stücks ausmachen. Philokleon drångt sich zu dem Amte eines Richters, vergisst darüber alle nähere Pflichten und Verhältnisse wird über alle seine richs terlichen Sorgen und Geschäfte am Ende wahnwißig, und

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zuleßt förmlich toll. Sein Sohn ist kläger, bemüht sich ihn zu retten, und sperrt ihn ein. Auch widerseht er sich den übrigen Richtern, die ihn wieder befreien und aufs neue in ihr Interesse ziehen wollen; und bei dieser Gelegenheit macht er ihnen die bittersten Vorstellungen über den Unfug, den sie mit ihrer richterlichen und obrigkeitlichen Gewalt treiben. Um indeß seinen Vater zu befriedigen und schadlos zu hals ten, lässt er ihn in seinem Hause Gericht halten, vor dem Hund und Kaßè erscheinen, und heilt ihn endlich von seiner Raserei. Ueberall bestraft der Dichter in diesem Lustspiele Das Fehlerhafte in der Verfassung Athens, die Gewinnsucht und Bestechbarkeit der Richter, und die angeheure, immer noch zunehmende, Menge derselben. Racine nahm aus diesem Stücke die Idee zu seinem Lustspiele, les PlaideursVergl. Brumoy, T. V. p. 545; Clodins, S. 227.

VII. OPNIOEZ. Die Vsgel. Widèr Athen, und die dort herrschenden Zwistigkeiten und Rechtshändel aufges bracht, verlassen zwei Bürger derselben, Piftbetårus und Evelpis, ihre Waterstadt, um den in einen Vogel verwandelten Tereus aufzusuchen. Žener thut der Schaar der Vögel den Vorschlag, eine luftige Stadt in den Wolken zu bauen, und dadurch die Gemeinschaft der Götter und Mens schen aufzuheben, auch alle die Opfer und den süßen Opfers geruch aufzufangen, welche diese jenen darbringen. Der Anschlag wird ausgeführt, und die neu erbaute Stadt W7ephelokokkygia genannt. Es finden sich aus Lacedemon und Athen viele, meistens schlechte und ehrlose Leute ein, um Bürs ger dieses neuen Stats zu werden; sie werden aufgenoms men, und die Aemter unter ihnen vertheilt. Den Göttern geht es indeß sehr übel; sie schicken Abgesandte, und gehen einen schimpflichen Vertrag ein. Es ist schwer, die Hauptallegorie dieses Stücks so zu bestimmen, daß alle Bilder und Anspielungen zu Einem Zwecke zusammen treffen; indeß

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scheint nicht sowohl die Verspottung der attischen Verfassung, als die Abmahnung von dem sicilischen Kriege, die vornehmste Absicht des Dichters gewesen zu seyn, der übrigens seinem Wike, und seinem leichtsinnigen Spotte über Götter und Menschen, in diesem Schauspiele mehr freies Spiel, als in den meisten übrigen, erlaubte. — Herr von Göthe hat die Hauptidee dieses Lustspiels frei und glücklich nachgeahmt. → Vergl. Brumoy, Th. d. Gr. T. VI, p. 44. und Clodius Versuche, S. 238.

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VII. EIPHNH. Der Friede. Ein Gesellschaftsstück zu den Acharnensern, von ähnlicher Absicht und Behandlungss art. Der Dichter wollte seine Mitbürger auf die Verderb lichkeit des peloponnesischen Krieges aufmerksam machen, und schildert die Zurüstungen, in welchen man damals zu dems selben begriffen war, in einem komischen Lichte. Trygaus, ein gemeiner Barer, schwebt auf einem Käfer zum Jupiter empór, um für Athen Frieden zu erflehen. Er erfährt, daß die Göttin des Friedens auf Athen erzürnt, und von dem Kriege gefesselt ist, der als Person erscheint, um die vors nehmsten griechischen Städte in einem Mörser zusammen zu stampfen. Es fehlt am Stempel; und indeß dieser aufges sucht wird, unternimmt Trygšus, mit Hülfe vieler andern, die Befreiung der Friedensgöttin, welche ihm aber erst nach vielen Schwierigkeiten gelingt. Noch schwerer hålt és, den Unwillen der Göttin wider Athen zu befånftigen. Trygåus vermählt sich mit einer ihrer Gespielinnen, der Göttin des Ueberflusses, Opora; und eine andre, Theoria, wird dem Senate von Athen zur Gattin bestimmt. S. Brumoy, T. VI. p. I. Clodius, S. 231.

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Die Rednerinnen, oder
Eine der bittersten Satis

ΙΧ. ΕΚΚΛΗΣΙΑΖΟΥΣΑΙ. die Versammlung der Frauen. ren wider das weibliche Geschlecht und wider die Regierung Athens. Praxagora, die Gattin einer der vornehmsten

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