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Ursprung und Fortgang des Schauspiels überhaupt, und besonders des Lustspiels, bei den Griechen.

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nter den frühern Völkern des Alterthums gab es ohne Zweifel mehrere, die schon vor den Griechen öffentliche Luftbarkeiten und Schauspiele hatten. Der fast allgemeiné Hang zu gesellschaftlichen Ergöhungen dieser Art, welcher fich bei rohen, oder doch wenig gesitteten, Völkern neueret Zeiten findet, giebt zu dieser Voraussetzung Grand. Aber die Griechen waren es, die zuerst dèn Schauspielen eine ger wiffe regelmäßige Form und diejenige Einrichtung ertheilten, die in der Folge, mit einigen Abåndrungen, ein fast allger meines Vorbild späterer Bölker geworden ist. Con ihnen sind auch die åltesten schriftlichen Entwürfe von Schauspies len, und Nachrichten von ihren Schauspieldichtern und den Werken derselben, auf unsre Zeiten gekommen; und in dieser Rücksicht gebührt ihnen in der dramatischen Literatur diè erste Stelle.

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Fast überall haben gottesdienstliche Feierlichkeiten, und die durch dieselben allgemein verbreitete Volksfreude, zu Schauspielen Gelegenheit gegeben. Man benutte den das durch veranlassten häufigen Zusammenlauf theilnehmender Zuschauer; man gab den Vorstellungen durch diese Bezier hung einen höhern Grad des Interesse; man jog den Grunds stof der dramatischen Handlung aus der so thatenreichen Ges schichte der Götter und Halbgötter; man mischte diese Bors stellungen unter die, immer auf diese Geschichte anspielenden, festlichen Gebräuche. Dieß war auch bei den Griechen der Fall. Ihre Schriftsteller kommen darin überein, daß die Feste des Bacchus, dieses Freudengebers, den Erholungen durch Schauspiele ihren ersten Ursprung gegeben haben. Bacchus, erzählt man, theilte in Griechenland die Kunst des Weinbaues zuerst dem Jerus mit, der einen Bock, den er einen Weinstock benagen sah, für das schicklichste Opfer hielt, welches man jenem Götte zur Erkenntlichkeit für diese Wohlthat bringen könne. Zu dem Opferfeste wurden die attischen und die benachbarten Griechen eingeladen. Bom Genusse des Weins belebt, fieng man an zu tanzen und Lobs gesånge anzustimmen; und man beschloß eine jährliche Wies derholung dieser frohen Feier zur Zeit der Weinlese. Der Gesang des Chors wurde daher zuerst rgvywdia, Gefang der Weinlese, und in der Folge, mit Anspielung auf den geopfers ten Bock, rgaywdia genannt. Diese Gesänge waren dithys rambisch, und wurden anfänglich bloß gemeinschaftlich, vom ganzen Chor, gesungen. Nachher wurden einzelne Zwischengesånge, und dann auch Dialogen, eingemischt, welche man Epifodien nannte.

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In dieser ersten Entstehung lag noch Tragödie und Komödie ungetrennt beisammen. Der Inhalt jener Gesånge war großentheils erzählend; denn es war gottesdienstliche Sitte, die Begebenheiten der Götter und Halbgötter in ben an ihren Festen üblichen Hymnen zu befingen, sie dadurch .

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zu verherrlichen, und sich zugleich dadurch ihre Thaten und Verdienste in Erinnerung zu bringen. Gar bald gieng diese Erzählung, wenigstens stückweise, in Gespräch über, um fich dadurch die Handlung noch mehr zu vergegenwärtigen;

und dieß Gespräch würde gar bald minisch, indom die dia

logirenden Personen sich ganz in die Stelle derer verseßten, welche sie redend einführten, und ihren Gesang mit Gekehrde begleiteten. In den dabei zum Grunde liegenden Mythen war Scherz und Ernst mit einander gemischt. Man fand diese Mischung anstößig, und suchte nun das Abstechende das durch zu vermeiden, daß man jedes für eine eigne Gattung absonderte, für die ernste den Namen der Tragödie beiber hielt, und die scherzhafte von den Dörfern, welche die ges wöhnliche Scene dieser Feier waren, Romsdie benannte.

In Athen soll Theseus dergleichen Schauspiele zuerst eingeführt, und ihnen die Nähe des dem Dionysos oder Bacchus gewidmeten Tempels zum Schauplah angewiesen haben. Thespis, der um die sechszigste Olympiade, zu gleis cher Zeit mit dem attischen Gesetzgeber Solon, lebte, soll der erste gewesen seyn, der dem griechischen Schauspiele eine Lunstmäßigere Form ertheilte. Noch immer bezog es sich auf die Bacchusfeier, und seine Bühneswar beweglich zelodies

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Ignotuin tragicae genus invenille Camoenae Dicitur, et plauftris vexille poemata Thefpis, Quae canerent agerentque peruncti faecibus ora. HORAT. Ep. ad Pison, v. 275. In den Vorstellungen des Thespis scheinen jedoch nur Mos nologen unter die Chorgesånge gemischt gewesen zu seyn, weil die Einführung des Dialogs unter zwei Personen › dem Aeschylus, und die Theilnehmung mehrerer Personen an demselben den spåtern Tragikern zugeschrieben wird. Daß indeß jene Vorstellungen nicht bloß tragischen oder ernsthafs ten Inhalts waren, erhellt schon daraus, daß Solon, die Ausgelassenheiten derselben durch ein Gesetz zu untersagen,

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