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schen Schriften besteht aus acht Bånden (Hamburg, 1790. 8.) und die darin enthaltenen Lustspiele sind: der Landes. vater der geadelte Kaufmann der liebreiche Ehes Constanzie von Detmold Graf von Olsbach ·

mann

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Die Hochzeitfeier Was dem Einen recht ist, ist dem Andern billig - Die Erbschaft Der Gasthof Unbesonnenbeit und Irrthum - Der Lagestolze Die Irrthümer -Der Landjunker in Berlin - Die Romos dianten in Quirlequitsch Einige dieser Stücke fanden bét ihrer ersten Erscheinung sehr viel Betfall, und man sollte sie auch jest noch öfter hervorziehen, da unser Mangel guter tomischer Originalstücke noch immer groß genug ist. Herr Brandes hat in den Vorberichten der neuen Ausgabe nicht nur die Geschichte seiner Schauspiele erzählt, sondern auch die Leser und Zuschauer in den rechten Gesichtspunkt ihrer Beurtheilung zu sehen gesucht; auch hat er selbst sie ohne väterliche Nachsicht geprüft, und manche ihrer Mångel mit rühmlicher Offenherzigkeit anerkannt. Denn freilich muß man in diesen dramatischen Arbeiten keinen großen Aufwand dramatischer Kunst und beharrlicher Vollendung suchen; aber es sind doch immer viele unterhaltende Gemahlde des Lebens und Darstellungen wahrer Handlungsweise, verbunden mit vieler Abwechselung der Charaktere, in ihnen anzutreffen. Ausserdem haben sie auch gewöhnlich nichts Schleppendes noch Sedehntes in dem Fortgange der Handlung, und das bei einen leichten und raschen, oft nur etwas gedankenlees ren Dialog *).

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* Wenn ich der kurzen Charakterisirung dieses und der folgens den Lustspieldichter keine Beispiele beifüge, so geschieht es ges wiß nicht aus geringerer Schdzung ihres Werths, sondern um den Raum für die diesem Bande noch bestimmten beiden übrigen dramatischen Dichtungsarten nicht noch mehr zu bes schränken.

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Jobann Jakob Engel, Professor, und königl. Direks tor des deutschen Theaters in Berlin, geb. zu Parchim im Wretienburgischen, 1741. Nicht die Menge noch der Umfang, sondern der ganz vorzügliche Werth der bisher von ihm gelieferten drei Schauspiele: der denkbare Sobn

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der Edelknabe - und die sanfte Frau, nach Goldoni, glebt ihm den gerechtesten Anspruch auf eine der ersten Stel len unter unsern dramatischen Dichtern. Einen nicht mins der rühmlichen Rang hat er sich durch seine Ideen zu einer Mimik, und andre theoretische Schriften, die zum Theil zur Poetik und Dramatik gehören, unter unsern feinsten und scharfsinnigsten philosophischen Kunstrichtern erwerben. Die beiden zuerst genannten kleinen Lustspiele verdienen benen von Leffing's bester Manier an die Seite gescht zu werden. Plan und weise Verbindung der Scenen, Wahrs heit und abstechende Gruppirung der Charaktere, Natur und treffende Darlegung der Gesinnungen und Gefühle, und ein meisterhafter, eleganter Dialog, sind ihnen im vors züglichen Maaße eigen. Möchte er doch unsre Bühne mit mehrern Früchten seines Talents bereichern.

He will not write, ye Gods! and Mevius will!

.

von Githe.

Der große und sehr gerechte schriftstellerische Rühm welchen sich Herr Johann Wolfgang von Gothe, herzogl. weimarscher wirklicher Geheimer Rath, (geb. zu Frankfurt am Main, 1749.) im Fache der schönen Literatur erwarb,

gründete

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gründete sich zuerst auf seinem Schauspiele: Götz von Bers lichingen, dessen unten mit mehrerm gedacht werden soll, Die darin herrschende meisterhafte Darstellung der Natur, des Lebens und Charakters, findet man aber auch in seinen Laßspielen wieder. Diese sind, nach der ihnen in der neuen, aus acht Bånden bestehenden, Ausgabe seiner Schrift ten gegebenen Folge: Die Mitschuldigen, in gereimten alexandrinischen Versen; die Geschwister - Stella der Triumph der Empfindsamkeit die Vågel, nach dem Aristophanes Erwin und Elmire, ein Schauspiel mit Gesang Lila, gleichfalls mit Gesang und Tanz unters mischt. Auch gehört das eu eröffnete moralisch - politische Puppenspiel im achten Bande hieher. Im ersten Bande seiner im I. 1792 zu Berlin gedruckten 7euen Schriften findet man den Groß- Copbta, ein Lustspiel in fünf Aufzügen, dessen Hauptperson der berüchtigte Cagliostro, und die bekannte Halsbandsgeschichte, ist,

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XI,

Klinger.

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Friedrich Maximilian Klinger, geb. zu Frankfurt am Main, 1753, ehedem Theaterdichter der Seylerischen Ge sellschaft, und seit 1780 Offizier in kaiserl. russischen Diens ften zu Petersburg, machte sich zuerst vor beinahe zwanzig Jahren, durch verschiedne Schauspiele bekannt, die ziemlich wild, regellos und eccentrisch waren, aber stellenweise viel Originalkraft verriethen, Allmählich aber lenkte er in die Bahn der Natur und des bessern Geschmacks zurück, und erklärte jene Versuche nun selbst für unvollkommene Gemåhlde und idealische Träume einer jugendlichen Phantasie. Erfahs, rung, Uebung, Umgang, Kampf und Anstoßen

sagt er

selbst

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felbstheilen uns von diesen überspannten Idealen und von Geslanungen, wovon wir in der wirklichen Welt so wenig wahrnehmen, und führen uns auf den Punkt, wo wir im bürgerlichen Leben stehen sollen. Eben diese, seßt er hinzu, lehren den Dichter, daß Einfachheit, Ordnung und Wahrs heit die Zauberrüthen sind, womit man an das Herz der Menschen schlagen muß, wenn es eintönen soll. Sein aus vier Bånden bestehendes Theater enthält folgende Lustspiele: Die falschen Spieler der Schwürder Derwisch. Und in den zwei bisherigen Theilen seines Neuen Theaters: Die zwei Freundinnen.

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XII,

We z e l

Johann Karl Wezel, geb. zu Sondershausen, 1747, privatisirte ehedem zu Leipzig, hernach zu Gotha und Wien, und jeßt in seiner Vaterstadt. Durch Romane und Schaus spiele wurde sein Name am meisten bekannt; und beide fanden beim deutschen Publikum Beifall, der sich aber nicht lange gleich lebhaft erhielt. Zum Lustspiele zeigte er viel glückliche Anlage, besonders zum unterhaltenden Dias fog, und geschickter Verbindung der Scenen, deren Mas nier mit der des Marivaux in manchen Stücken übereins ftimmt. Nur find fie oft zu weit ausgesponnen und ermůs bend. Diese Lustspiele heissen: Rache für Rache - Ers tappt! ertappt! Eigensinn und Ehrlichkeit - die feltsame Probe - der blinde Lårm, oder, die zwei Witz die komische Familie Wildheit und Groß

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der erste Dant -die Romsdianten

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XIII.

Großmann.

Gustav Friedrich Wilhelm Großmann, geb. zu Bert, lin, 1746, Schauspieler, und jeßt Direktor einer eignent Gesellschaft, gehört von Seiten der feinern Beobachtung und Menschenkenntniß, und der frappanten Darstellung der Sitten und Charaktere, auch des wirksamen komischen Wißes, zu unsern besten Lustspieldichtern; wenn auch die Dekonos mie seiner Stücke, und der auf ihre vollendete Ausarbeitung gewandte Grad der Sorgfalt den Kunstrichter nicht völlig befriedigt. Von ihm sind: Die Feuersbrunft, ein Schaus spiel Henriette, oder, Sie ist schon verheirathet, ein Preisstück des Hamburgischen Theaters, meistens aus der

euen Heloise genommen, aber sehr geschickt bearbeitet →→ Die Irrungen, nach Shakspeare — Licht mehr als sechs Schüsseln Adelheid von Veltheim.

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XIV.

Schröder.

Friedrich Ludwig Schröder, geb. zu Hamburg, 1743, und dortiger Schauspieldirektor. Seine großen Talente als Schauspieler, sowohl im Tragischen, als in verschiednen Gattungen des Komischen, werden mit Recht allgemein aus erkannt und bewundert; und als Vorsteher seiner Gesells schaft, geben ihm seine große Kunstkenntniß und sein Eifer für Ordnung und Sittenzucht ein gewiß nicht geringeres Verdienst. Seine eignen dramatischen Versuche sind zwar grösstentheils, was die Erfindung betrifft, Nachahmungen und Umbildungen; sie haben aber doch, durch die Vertaus schung der fremden mit deutschen Sitten, und durch andre

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