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Bürger.

Bürger.

Es trug nicht wenig zum Glanze des im J. 1787 gefeiers ten funfzigiåhrigen Jubelfestes der Göttingischen Universitåt bei, daß ein Dichter zu der dabei aufzuführenden feierlichen Musik den Text entwarf, den nicht leicht ein andrer in der Fülle der Phantasie, der edeln Darstellung, und der Errez gung innigen Mitgefühls, den Rang würde streitig gemacht haben. Und dieß Mitgefühl muß auch, ausser der nächsten Beziehung, jeden beleben, der diese schöne Kantate lieft, und die großen, nicht übertriebenen, Vorzüge ihres Gegens standes kennt, und in Gedanken hat.

Gesang

am heiligen Vorabend des funfzigjährigen Jubelfestes der Universität Göttingen.

Morgen, o festlicher Tag,

Morgen entschwebe

Herrlich und hehr der Nacht!
Komm in Titans Strahlenkranze,
Komm im blauen Aethermantel,
In des Urlichts reinstem Glanze!
So entsteige der Grotte der Nacht
Unter dem Meer!

So entschwebe dem Wogentanze
Herrlich und hehr,

Hehr und herrlich in Bräutigamspracht!

Es Harret dein

Voll Lieb' und Lust
Die hohe Jubelköniginn.
Vor bråutlichem Entzücken

Hüpft ihr die Brust.

Sie harret dein,

Mit wonneglänzenden Wangen und Bli: "Bürger.

cken,

Georgia Augusta harret dein!

Als sie vor funfzig ruhmbestrahlten Jahren,
Ein schönes Kind,

Ein wunderschönes Götterkind,

Geboren war;

Da brachten sie in dieses Tempels Halle,
Vor Gottes Hochaltar,

Ihr großer Vater und die Hochberühmten alle,
Die ihrer Kindheit Pfleger waren,

Dem Segenspender dar;

Und auf der Andacht Flügel schwang
Sich himmelan ihr flehender Gesang:

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Und als das Lied der frommen Schaar, Das Lied der heissen Inbrunst,

Hinauf gesungen war;

Da wallte Gottes Flamme,

Sanft wallte von des Gebers Thron

Des herzlichen Gebetes Lohn,

Die Flamme, die noch nie verlosch,

Des Segens Flamm' herab auf den Altar.

Flamme, die vom Himmel sant,

Entlodre hoch, und weh umher!

Umher, umher!

Entzünde jedes Herz umher

Bürger.

Zu heissem Dant!

Dem Geber zum unaussprechlichen Dank!

Der königliche Herrscher auf dem Thron
Von Albion

Trat våterlich herzu,' und gab

Ihr reichlich mildes Del zur Nahrung.
Wetteifernd trat herzu die Schaar,
Der Pfleger und der Priester am Altar,
Der sie zu heiliger, zu ewiger Bewahrung
Von Gott und König anvertrauet war,
Und hüter' ihrer gegen jegliche Gefahr
Hinweg zu löschen, oder sich zu trüben:
So gegen den wild stürmenden Orkan
Des Krieges, als des Neides leise Peft.
Gleich jener in der Vesta Heiligthume,
Erhielt getreue, rege Wachsamkeit
Die heil'ge Lohe rein und schön
Und hoch vom Anbeginn bis heut.

Himmelslohn euch, große Seelen,
In der Ruhe Heiligthum!
Ewig heil euch, ewig Friede!
Hier auf Erden ton' im Liede
Nun und immerdar eu'r Ruhm!

Erwärmt von Gottes Segensflamme wuchs,
Münchhausen, du Unsterblicher,
Wuchs deine Tochter schnell und hoch heran.
Des Ruhmes starker Adlerfittig trug
Lautrauschend ihren Namen.

Rund um den Erdball über Meer und Land;
Und seiner edlern Völker Söhne kamen
Bei Tausenden zur Huldigung;,

Viel theilte sie von ihres Reichthums Fülle,
Und viel von ihres Adels Hoheit,
Viel Muth und Kraft zu Thaten
So war es in der Weihe ihr verliehn
Zum Heil der Völker mit.

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O wie hoch und herrlich strahlets

Des Triumphes Majestät,

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Wann der Held des Geistes Chaos,
Und des Chaos Ungeheuer,
Brut der Barbarei, besteht,"

Und zum Rechte seines Adels

Den gepressten Geist erhöht! -om) qoyula

Georgia Augusta, schön und stark, i did stea
Boll Lebensgeist und Mark,

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Mit Athenåens Rüstung angethan, 27.1
Gieng tadellos bis heuf der Ehre Bahn, wisse
Und stritt des Ruhmes Streit

Mit ungeschwächter rascher Tapferkeit.

Nun steht sie, lehnt sich rühend auf dem Speer,
und darf das zeuge du, Gerechtigteit!-9
Getrost zurück auf ihre Thaten schaun.uid ning
DesKampfes Richter nehmen mild und - schmeis
chelnd

Nun zur Erhohlung ihr die Waffen ab,

und kleiden fie in festliches Gewand 37 Für ihren ersten Jubelfeiertag.»

Triumph! des Tages Ehrenkönigin

Erhebt ihr Haupt!

Sie trägt ihr hohes Götterhaupt,

Sie tragt's mit Laub und Blumen,2

Laut rauschend,

{2 Süß duftend,

Süß

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