harte barlîche getân, zoschundin unde zeswellôt. Dieterich der helit gôt stunt trûrich von leide unde ne wolde doch nicht weinen umbe die botin lossam. Berchter der alde man ginc al umbe die haften schouwunde. done rûwen in nichein dinc harter dan sîne schônen kint. Dieterich der hêre heiz die botin hêren vôren zô den herbergen sîn, wan Lûpolt unde Erwîn die liez man eine gân, daz er ne plach nehein man. dô sprach Erwîn der mêre 'Lûpolt, trût hêre, sie du einin grâwin man mit deme schônin barte stân, der mich schouwôte wunderen nôte. her kârte sich umbe und wranc sîne hande. her ne torste nicht weinen, unde ne stunt ime doch nie sô leide. waz ob got der gôte ein grôz zeichin wil begân, her mach wole unse vatir sîn.' Als um seine schönen Kinder. Hiess die ansehnlichen Boten 'Lupolt, trauter Herr, Sieh dort einen grauen Mann 20 Er wagte nicht zu weinen, dô lachetin sie beide von vroweden unde leide. Die ellenden geste wârin hantfeste biz an den anderen dac. die juncvrouwe ern vater bat, daz her sie lieze dare gân, sie wolden selve dienan. orlof er der kuninc gaf. wê schîre sie over hof getraf zô deme hêrren Dieterîche ! die uber mere wârin gevaren. die wîle sîne kint âzen. Alse die hêrren gesâzen, ir leides ein teil virgâzen. dô nam die recke Dieterich eine harfin, die was êrlich, unde scleich hinder den umbehanc. wie schîre ein leich dar ûz klanc ! Da lachten sie beide Die unglücklichen Fremdlinge Waren gegen Bürgschaft freigelassen Bis zum andern Tag. Die Jungfrau bat ihren Vater, Dass er sie dahin gehn liess, Sie wollte ihnen selber auf warten. Der König erlaubte es ihr. eilte Zu dem Herren Dietrich! Die fremden Ritter hinausgehn. Legte man gutes Gewand an Dieweil seine Kinder assen. hatten, Vergassen sie ihres Leides ein wenig. 20 Da nahm der Recke Dietrich Eine Harfe, die war herrlich, Und schlich hinter den Vorhang. Wie rasch ein Leich daraus 30 hervorklang! swilich ir begunde trinkin, deme begundiz nidir sinkin Daz er iz ûffe den tisc gôt. swilich ir abir sneit daz brôt, deme intfiel daz mezses durch nôt. sie wurdin von trôste witzelôs. wie manich sîn trûren virlôs! sie sâzin alle und hôrtin sie heizin en willekume sîn, wie rechte die vrouwe dô sach daz her der kuninc Rôther was! Wer im Begriff war zu trinken, Dem begann der Trank (nieder) zu sinken, Dass er ihn auf den Tisch vergoss. Wer das Brot schnitt, Dem entfiel das Messer vor innerer Bewegung. Diese Tröstung brachte sie fast von Sinnen. Wie mancher liess da ab von seiner Trauer! Sie sassen alle und hörten Dass er der König Rother war! 10 DAS VOLKSEPOS. DAS NIBELUNGENLIED. [Scherer D. 110, E. 101.] Die Handschriften, welche das Nibelungenlied überliefern, zerfallen in drei Hauptklassen, vertreten durch die Hohenems-Münchener Hs. (A), die allein steht, die St. Galler Hs. (B) und die Hohenems-Lassbergische Hs. (C). Lachmann erklärte die kürzeste Fassung A für einen Repräsentanten des ursprünglichsten Textes, B für Überarbeitung einer Handschrift der Klasse A, C für Überarbeitung einer Handschrift der Klasse B. Er legte A seinen Ausgaben zu Grunde; Der Nibelunge Noth und die Klage' (Berlin, 1826, 1841, 1851). Dagegen erklärte Holtzmann und Zarncke die Klasse C für die ursprünglichste und legten die Hs. C ihren Ausgaben zu Grunde; Holtzmann (Stuttgart, 1857), Zarncke (Leipzig 1856, fünfte Aufl. 1875). Pfeiffer erklärte den Ritter von Kürenberg für den Verfasser des Nibelungenliedes. Bartsch stimmte ihm bei, indem er eine verlorene Urgestalt des Gedichts zu erweisen suchte, und legte seinen Ausgaben B zu Grunde (3 Bde. Leipzig, 18701880). sô kêre islîcher dâ er gerne var. der danne jage beste, der sol des haben danc.' wart bî ein ander niht lanc. der jäger bîten Dô sprach der hêrre Sîfrit 'ich hân der hunde rât, wan einen bracken, der sô genozzen hât daz er die verte erkenne wir komen wol ze jeide,' der tiere durch den tan. sprach der Kriemhilde man. ΤΟ Von den Jagdgesellen Die Wart an allen Enden: Siegfried der starke: Nach dem Wilde weisen, ward umhergestellt da sprach der kühne Held 'Wer soll uns in den Tann ihr Degen kühn und wohlgethan?' 20 'Wollen wir uns scheiden, hub da Hagen an, "Ehe wir beginnen zu jagen hier im Tann? So mögen wir erkennen, Wer die besten Jäger ich und die Herren mein, bei dieser Waldreise sein. wir theilen uns darein: dann jeglicher allein, Die Leute und die Hunde, Wohin ihn lüstet, fahre Und wer das Beste jagte, Da weilten die Jäger dem sage man den Dank! bei einander nicht mehr lang. Da sprach der Herre Siegfried: 'der Hunde hab ich Rath: Wir kommen wohl zum Jagen!' so sprach der Kriemhilde Mann. I 30 |