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wis hórsam io zi gúate, İnnan thines hérzen kust fliuh thia géginwerti : Húgi, wio ih tharfóra quad,

ni hóri themo muate;

ni láz thir thesa wóroltlust, so quimit thir frúma in henti. thiz ist ther ánder pad ;

gang thésan weg: ih sagen thir éin : er giléitit thih héim.

So thú thera héimwisti

so bistu góte liober,

Du sollst haben Gutheit

níuzist mit gilústi,

ni intratist scádon niamer.

und grossen willigen Muth (Demuth),

im Herzen immer nothwendig wahre Liebe. Mache dir zur Freude schöne Entbehrungen. Sei gehorsam immer zum Guten :

nicht gehorche deinem
Gelüste.

Innerhalb deines Herzens Trieb nicht lass dir diese Weltlust.
Flieh die Zeitlichkeit: so kommt dir Vortheil in die Hände.
Denke, wie ich da vorhin sagte: dies ist der andere Pfad;
gehe diesen Weg: ich sage dir eins: er geleitet dich heim.
Wenn du das Leben in der Heimat geniessest mit Lust,

so bist du Gott lieber,

nimmer erschrickst du vor Schaden.

ΤΟ

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HÜPPE.

MITTELALTERLICHE RENAISSANCE.

WALTHARIUS MANU FORTIS.

[Scherer D. 54, E. 49.]

Von Ekkehard I. von St. Gallen, nach einem deutschen Gedichte um 930 verfertigt. Herausgegeben von J. Grimm in 'Grimm und Schmeller. Lat. Gedichte' (Göttingen, 1838), Peiper (Berlin, 1873), Scheffel und Holder (Stuttgart, 1874) mit Scheffels Übersetzung.

Interea occiduas vergebat Phebus in oras
Ultima per notam signans vestigia Thilen
Et cum Scottigenis post terga reliquit Hiberos.
Hic postquam oceanas sensim calefecerat undas,

Hespera et Ausoniis obvertit cornua terris,
Tum secum sapiens cepit tractare satelles,
Utrum sub tuto per densa silentia castro
Sisteret, an vastis heremi committeret arvis.
Æstuat immensis curarum fluctibus et quid
Jam faceret, sollers arguta indagine quaerit.
Solus enim Hagano fuerat suspectus et illud
Oscillum regis subter conplexibus actum.
Ambigerat prorsus, quæ sit sententia menti
Hostis et an urbem vellent remeare relictam,
Pluribus ut sociis per noctem forte coactis,
Primo mane parent bellum renovare nefandum.
An soli insidias facerent propiusque laterent?
Terret ad hæc triviis ignoti silva meatus,
Ne loca fortassis incurreret aspera spinis,
Immo quippe feris, sponsamque amitteret illis.
His ita provisis exploratisque profatur:

'En quocumque modo res pergant, hic recubabo,
Donec circuiens lumen spera reddat amatum:
Ne patriæ fines dicat rex ille superbus
Evasisse fuga, furis de more per umbras.'
Dixit, et ecce viam vallo praemuniit artam
Undique præcisis spinis simul et paliuris.
Quo facto ad truncos sese convertit amaro

Cum gemitu et cuicumque suum caput applicat atque
Contra orientalem prostratus corpore partem,
Ac nudum retinens ensem hac voce precatur:
'Rerum factori, sed et omnia facta regenti,
Nil sine permissu cuius vel denique iussu
Constat, ago grates, quod me defendit iniquis
Hostilis turmæ telis, nec non quoque probris.
Deprecor ad dominum contrita mente benignum,
Ut qui peccantes non vult sed perdere culpas,
Hos in cælesti prestet mihi sede videri.'
Qui postquam orandi finem dedit, ilico surgens
Sex giravit equos et virgis rite retortis

Vinciit: hi tantum remanebant, nempe duobus

30

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10

Per tela absumptis ternos rex Gunthere abegit.
His ita compositis procinctum solvit et alte
Ingenti fumans leviabat pondere corpus.
Tum mestam læto solans affamine sponsam,
Moxque cibum capiens ægros recreaverat artus,
Oppido enim lassus fuerat, clipeoque recumbens
Primi custodem somni iubet esse puellam,
Ipse matutinam disponens tollere curam,
Quae fuerat suspecta magis, tandemque quievit.
Ad cuius caput illa sedens solito vigilavit
Et dormitantes cantu patefecit ocellos.

Ast ubi vir primum iam expergiscendo soporem
Ruperat, absque mora surgens dormire puellam
Jussit et arrecta se fulciit impiger hasta.
Sic reliquum noctis duxit, modo quippe caballos
Circuit, interdum auscultans vallo propiavit,
Exoptans orbi species ac lumina reddi.

NOTKER.

[Scherer D. 56, E. 51.]

Mit dem Beinamen Teutonicus oder Labeo. Er war ein Mönch im Kloster zu St. Gallen, wo er Übersetzungen aus dem Lateinischen verfasste oder anregte und 1022 starb. Sein Oheim und Lehrer war Ekkehard I. Herausgegeben von Hattemer Denkmahle des Mittelalters' (3 Bde. St. Gallen, 1844-49), Piper (Freiburg, 1882 ff.).

ΤΟ

BOETHIUS DE CONSOLATIONE PHILOSOPHIÆ.

ITEM PROLOGUS TEUTONICE.

Sanctus paulus kehîez tîen. die in sînên zîten uuândon des sûonetagen. táz er êr nechâme. êr romanum imperium zegîenge. únde antichristus rîchesôn be

Sanctus Paulus verhiess denen, die zu seiner Zeit auf den Tag des Gerichtes hofften, dass 20 er nicht eher kommen würde, als bis das römische Reich unter

góndi. Uuér zuîuelôt romanos íu uuésen állero rîcho hêrren. únde íro geuuált kân ze énde dero uuérlte? Sô dô mánige líute énnônt tûonouuo gesézene, hára úbere begóndôn uáren. únde ín állên dísên rîchen keuuáltigo uuíder romanis sízzen. tô íu stuonden iro díng slifen. únde ze déro tîlegúngo râmen. tîa uuír nû sehên. Tánnân geskáh pi des chéiseres zîten zenonis. táz zuêne chúninga nórdenân chómene. éinêr ímo den stûol ze romo úndergîeng. únde álla italiam. ánderêr náhor ímo greciam begréif. únde díu lánt. tíu dánnân únz ze tûonouuo sínt. Énêr hîez in únsera uuîs ôtacher. tíser hiez thioterih. Tô uuárd táz ten chéiser lústa. dáz er dioterichen uríuntlicho ze hóue ládeta. tára ze dero mârun constantinopoli. únde ín dâr mít kûollichên êron lángo hábeta. únz er ín dés bíten stûont. táz er ímo óndi. mít ótachere zeuéhtenne. únde úbe er ín úberuuúnde. romam ióh italiam mít sînemo dánche zehábenne. Táz úrlub káb ímo zeno. sîn lánt. ióh sîne líute. ze sînên triuôn beuélehendo. Sô dioterih mít témo uúorte ze italia chám. únde er ótaccheren mít nôte guán. únde ín sâr dáranâh erslûog. únde er fúre ín des lándes uuîelt. tô

gegangen wäre, und Antichrist zu herrschen begonnen hätte. Wer bezweifelt, dass die Römer immerdar Herren über alle Reiche sind, und ihre Gewalt sich bis zum Ende der Welt erstreckt? Als damals manche Völker, jenseit der Donau gesessen, hier herüber zu ziehen begannen und in allen diesen Reichen mit 10 Gewalt sich den Römern 211 widersetzen, da begann ihre Macht zu sinken und dem Untergange zuzustreben, den wir jetzt sehen. Damals ereignete es sich um die Zeiten Kaiser Zenos, dass zwei Könige von Norden gekommen, der eine den Stuhl zu Rom besetzte und ganz Italien, der andere Griechenland 20 an sich riss und die Länder, die von da ab bis zur Donau liegen. Fener hiess in unserer Sprache Otacher, dieser hiess Dietrich. Da geschah es, dass den Kaiser gelüstete, Dietrich freundlich an seinen Hof zu laden, nach der herrlichen Constantinopolis, und dass er ihn dort mit rühmlichen Ehren lange behielt, bis er ihn 30 darum bat, dass er ihm gestattete mit Otacher zu fechten, und für den Fall er ihn überwände, Rom und Italien mit seiner Zustimmung zu besetzen. Die Erlaubniss gab ihm Zeno, indem er sein Land und seine Leute in

netéta er ze êrest nîeht úber dáz. số demo chéisere lieb uuás. Sô áber nâh ímo ándere chéisera uuúrten. tô begónda er tuon. ál dáz in lústa. únde dîen râten án den lîb. tîe ímo dés neuuâren geuólgig. Fóne díu sl@og er boettum. únde sînen suêr symmachum. únde dáz óuh uuírsera uuás. iohannem den bâbes. Sâr des ánderen iâres. uuárt thioterih ferlóren. sín néuo alderih zúhta daz rîche ze síh. Romanum imperium hábeta îo dánnan hína ferlóren sîna libertatem.

Áber dóh gothi uuúrten dánnân uertriben fóne narsete patricio. sub iustino minore. Sô châmen áber nórdenan langobardi. únde uuîelten italia. mêr dánne ducentis annis. Nâh langobardis franci. tie uuír nû héizên chárlinga. nâh ín saxones. Sô íst nû zegángen romanum imperium. nâh tîen uuórten sancti pauli apostoli.

seine Treue befahl. Als Dietrich auf die Verabredung nach Italien gekommen und er Otacher mit Mühe besiegt und ihn darnach erschlagen und an seiner Statt das Land beherrschte, da that er zuerst nichts über das hinaus, was dem Kaiser lieb war. Als aber nach ihm andere Kaiser wurden, da begann er zu thun 10 Alles, was ihn lüstete, und denen nach dem Leben zu stellen, die ihm darin nicht folgsam waren. Deshalb tödtete er den Boetius und seinen Schwäher Symmachus und, was noch viel schlimmer war, den Pabst Johannes. Hierauf im nächsten Jahre fand Dietrich seinen Untergang. Sein Neffe Alderich riss das Reich an 20 sich. Das römische Reich hatte von da an auf ewig seine Freiheit verloren. Aber trotzdem wurden die Gothen von Narses dem Patricier unter Justinus dem Jüngeren vertrieben. Hierauf kamen abermals von Norden die Langobarden und beherrschten Italien über zweihundert Jahre lang; nach den Langobarden 30 die Franken, die wir heute Karolinger nennen; nach ihnen die Sachsen. So ist nun das römische Reich nach den Worten Sct. Pauls des Apostels untergegangen.

L.

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