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Otfried's Evangelienbuch.

Otfried, ein Franke, Schüler des Hrabanus Maurus. (776-856) zu Fulda, und des Constanzer Bischofs Salomon I. (839-72); dann in St. Gallen, und später im Benedictinerkloster zu Weissenburg im Speiergau (Elsass). Er widmete sein Gedicht König Ludwig dem Deutschen und zugleich, mit einer lateinischen Vorrede, dem Erzbischof Liutbert von Mainz (863-889). Herausgegeben von Graff (Königsberg 1831) und von Kelle (Bd. 1, Regensburg 1856).

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Sie fürchteten sich da sogleich, als sie ihn ansahen;

und sie erschraken sehr Es sprach der Gottesbote alsbald:

ob der Worte des Gottesboten.
«Ich will euch Wunder
melden,

euch soll sein von Gott Heil, Ich will euch sagen eine Mahnung, auch ist nicht, der eher hörte

aber keine Furcht.

gebot der himmlische Gott, so herrliche Botschaft.

Darob wird seine Welt in Ewigkeit erfreut,

und jedes Geschöpf, das in der Welt diese Erde auch betritt.

Neu geboren hat dieses Land

das ist der gute Herr Christ,

den himmlischen Heiland,

von einer jungen Mutter,

in Bethlem: thie kuninga

thie warun alle thanana:

fon in ward ouh giboran iu

sin muater, magad sconu.

Sagen ih iu, guate man, wio ir nan sculut findan,

zeichan ouh gizami

thuruh thaz seltsani:

Zi theru burgi faret hinana,

ir findet, so ih iu sageta,

engilo heriscaf,

kind niuwi boranaz in kripphun gilegitaz."-
Tho quam, unz er zin tho sprah,
himilisgu menigi, sus alle singenti:
si Gote guallichi,

In himilriches hohi
si in erdu fridu ouh allen,
Sprachun tho thie hirta,

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sie ahtotun thaz imbot,

thie fol sin guates willen.

thie selbun fehewarta:

thiu selbun engiles wort:

Ilemes nu alle zi themo kastelle,

thaz wir ouh mit then gouwon thaz Gotes wort scouwon, thaz druhtin duan wolta, int iz hera in worolt santa;

ja ougta uns zi erist thaz gibot ther ginadigo Got." Tho fuarun sie ilenti joh filu gahonti,

irhuabun sie sih filu frua, sie thahtun harto thar zua. So sie tho thara quamun, thia muater gisahun,

in ira barm si sazta

barno bezista;

in Bethlehem: die Könige stammten alle von daher:

von ihnen ward auch geboren eher seine Mutter, die schöne

Ich sage euch, gute Leute, auch geziemende Zeichen

Jungfrau.

wie ihr ihn finden werdet,
wegen des Wunders:

Zu der Stadt gehet von hinnen, ihr findet, wie ich euch sagte, das neu geborne Kind in eine Krippe gelegt.»

Da kam, während er zu ihnen da sprach, der Engel Heerschar, die himmlische Menge, so alle singend:

In Himmelreiches Höhe sei Gott Ehre,

sei auf Erden Friede auch Allen, die voll sind gutes Willens. Es sprachen da die Hirten, dieselben Viehwärter:

sie beachteten die Mahnung, dieselben Worte des Engels: «Eilen wir nun alle zu der Stadt,

dass wir auch sammt den Gauen Gottes Wort schauen,

das der Herr schaffen wollte,

ja zeigte uns zuerst das Gebot

Da giengen sie eilend

und es her in die Welt sandte; der gnädige Gott.»

und sehr schnell,

sie erhoben sich sehr früh,

Als sie nun dahin kamen,

in ihren Schoss sie setzte

sie richteten ganz ihre Gedanken dahin.

die Mutter sie sahen,

der Kinder bestes;

joh ther siu thara fuarta, thaz scolta sin bi noti,

gisahun sie thaz wort thar,

thar iro zveio huatta,
thaz er in thionoti;

thaz thie engila in irougtun,

joh irkantun iz sar,

thar sie thes fehes goumtun.

Alle thie iz gihortun, harto sie iz intrietun, job forahtun mer ouh habetun,

so thie hirta thiz gisagetun.

thiu muater barg mit festi thiu wort in iru brusti,

in berzen mit githahti thiz ebeno ahtonti,

wio thiu wort hiar gagantin,

joh thiz al mit gizami Fuarun sar thes sindes

thiu er forasagon sagetin,
ouh thara zua biquami.
thie hirta heimortes,
blidtun sie sih harto.
so thie engila in gizaltun;
druhtin guallicho.

thero warono worto Sie iz allaz thar irkantun, thes lobotun sie io gilicho

Und der sie dahin geführt,

daselbst ihrer zwei (Mutter und
Sohn) hütete,

dass er ihnen diente.
und erkannten das alsbald,

das sollte sein mit Eifer, Sie sahen das Wort daselbst, was die Engel ihnen offenbaret,

wo sie das Vieh weideten.

Alle, die es hörten, sehr sie darob erschraken, und mehr Furcht auch hatten,

Die Mutter barg mit Festigkeit

wie die Hirten dies gesagt. die Worte in ihrer Brust,

im Herzen mit Andacht dies sorgfältig erwägend,

wie die Worte hier erfüllt wurden, die früher Weissager gesagt,

und alles dieses gebührend

es fuhren alsbald des Weges

auch eingetroffen. —

die Hirten heimwärts,

der wahren Worte erfreuten sie sich sehr.

Sie hatten Alles da gefunden, darum lobten sie gleichmässig

wie die Engel ihnen erzählet ; den Herrn auf herrliche Weise.

Mystice de reversione Magorum ad patriam.

Manot unsih thisu fart,

thaz wir es wesen anawart,
int eigan lant suachen.

wir unsih ouh biruachen Thu ni bist es, wan ih, wis: ih meg iz lobon harto,

Es mahnet uns diese Fahrt,

thaz lant thaz heizit paradys. ni girinnit mih thero worto.

dass wir dessen seien achtsam, und eigenes Land suchen.

dass wir für uns auch sorgen Du bist dessen, glaub' ich, nicht verständig: das Land heisst

Paradies.

Ich könnte es loben sehr, nicht fehlen mir die Worte.

Thoh mir megi lidolih

sprechan worto gilih,

ni mag ih thoh mit worte thes lobes queman zi ente.

Ni bist es io giloubo:

selbo thu iz ni scowo,

ni mahtu iz ouh noh thanne irzellen iomanne.

Thar ist lib ana tod,
engillichaz kunni,
Wir eigun iz firlazan:
joh zen inheimon
Wir fuarun thanana noti
irspuan unsih so stillo
Ni woltun wir gilos sin:

lioht ana finstri,

joh ewinigo wunni.

io

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thaz mugun wir io riazan,
emmizigen weinon.

thuruh ubarmuati:
ther unser muatwillo.
harto wegen wir es scin:
fremidemo lante.
thaz unser adalerbi;
so duat uns ubarmuati.
liebes filu manages,

bittero ziti.

mit seru hiar in lante bi unseren sunton. sint uns hiar io garawo,

in mannagfalten wunton Arabeiti manago

ni wollen heim wison wir wenegon weison.

Wolaga elilenti!

harto bistu herti;

Ob mir könne der Glieder jedes sprechen lauter Worte, nicht vermag ich doch mit Worten zu Ende des Lobes kommen. Nimmer glaubst du es, wenn du es selbst nicht schauest,

nicht kannst du es dann noch erzählen Jemanden.

Da ist Leben ohne Tod, ein englisches Geschlecht Wir haben es verlassen:

Licht ohne Finsterniss,

und ewige Wonne.

das mögen wir immer beweinen, immer beständig weinen.

und nach der Heimat Wir fuhren von dannen in Eile

es verlockte uns so im stillen Nicht wollten wir gehorsam sein: nun weinen wir Verbannte

aus Uebermuth:

unser Gelüsten.

sehr tragen wir des den Schein: in einem fremden Lande.

Nun liegt uns unbenutzt unser Erbgut;

nicht geniessen wir seiner Güte; so thut uns der Uebermuth. Wir entbehren nun leider gar manches Erfreuliche,

und dulden hier nun aus Noth bittere Zeiten.

Nun sind wir kummervoll mit Schmerz hier im Lande

in mannichfaltigen Wunden wegen unserer Sünden. Manche Drangsale sind uns hier immer bereit,

nicht wollen die Heimat suchen wir armen Waisen. Wohlan du Fremde! sehr bist du hart;

thu bist harto filu swar:

thaz sagen ih thir in alawar.

Mit arabeitin werbent thie heiminges tharbent.
ih haben iz funtan in mir:
Ni fand in thir ih ander guat

seragaz herza

ni fand ih liabes wiht in thir. suntar rozagaz muat,

joh managfalta smerza.

Ob uns in muat gigange, zi themo lante in gahe faremes, so thie ginoza

thaz unsih heim lange,
ouh jamar gifahe:
ouh andera straza,
wente

then weg, ther unsih Thes selben pades suazi si therer situ in manne, Thu scalt haben guati

in herzen io zi noti Da thir zi giwurti

zi eigenemo lante.
suachit reine fuazi:
ther thar ana gange.
joh michilo otmuati,
waro karitati.
scono furiburti.

wis horsam io zi guate: Innan thines herzen kust

fliuh thia geginwerti:

ni hori themo muate.
ni laz thir thesa woroltlust.
so quimit thir fruma in henti.

Hugi, wio ih thar fora quad: thiz ist ther ander pad; gang thesan weg: ih sagen thir ein: er gileitet thih heim.

du bist sehr viel schwer: Mit Drangsalen handeln,

das sage ich dir in Wahrheit. die der Heimat darben.

Ich habe es gefunden bei mir:

nicht fand ich etwas Erfreuliches in dir

Nicht fand ich in dir anderes Gut, als Stimmung zum Weinen,
Schmerzvolles Herz und mannichfaltigen Schmerz.
Wenn uns in den Sinn käme, dass uns nach der Heimat ver-

langte,

zu dem Lande in Eile auch schmerzliches Verlangen ergriffe: auch eine andere Strasse,

so fahren wir, wie die Genossen,

den Weg, der uns zurückführe zum eigenen Lande. Desselben Pfades Süsse fordert reine Füsse;

es sei diese Sitte im Menschen, der darauf wandelt. Du sollst haben Gutheit und grossen willigen Muth (Demuth), im Herzen immer nothwendig wahre Liebe.

Mache dir zur Freude schöne Entbehrungen.

Sei gehorsam immer zum Guten:

nicht gehorche deinem

Gelüste.

Inner deines Herzens Liebe nicht lass dir diese Weltlust. Flieh die Zeitlichkeit: so kommt dir Vortheil in die Hünde. Denke, wie ich da vorhin sagte: dies ist der andere Pfad; gehe diesen Weg: ich sage dir eins: er geleitet dich heim.

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