Sie frogt en: „Hesch bald alles gseh? Jez gangi und wart nümme meh." Druf springt er ihrer Hand dervo, Und mengem wüße Wülkli no; Doch wenn er meint, jez han i di, Verschwunden isch's, weiß Gott, wohi. Druf, wie si Muetter höcher stoht Und alsgemach geg'nem Rhistrom goht, Se rüeft sie 'm: „Chumm und fall nit do!" Sie führt en fest am Händli no: ,,De chönntsch verlösche Handumcher, Nimm, was mer's für e Chummer wär!" Doch, wo sie überm Elsaß stoht Und alsgmach ehnen abe goht, Wird nootno 's Büebli müed und still, 's weiß nümme, was es mache will; 's will nümme goh und will nit goh, 's frogt hundertmol: „Wie wit isch's no?“ Druf, wie si ob de Berge stoht, In d'Heimeth wandle Herd und Hirt, Gott Lob und Dank, 's isch nümme wit.“ Und sichtber, wiener nöcher chunnt, Umstrahlt si au si Gsichtli rund. Drum stoht si Muetter vorem Hus: ,,Chumm, weidli chumm, du chleine Mus!" Jez sinkt er freudig niederwärts Jez isch em wohl am Muetterherz. Schlof wohl, du schönen Obestern! Die anderen im Strahlegwand, 's macht kein em andre 's Lebe schwer; Wenn's doch do nieden au so wär! Sie fragt ihn: „Hast genug gesehn? Ich kann nicht länger stille stehn.“ Da läßt er ihre Hand im Stich, Jagt mit den weißen Wölkchen sich, Und wenn er meint, er hätt' sie schon, Ja, da sind alle längst davon. Drauf wie die Mutter höher steht, Zum Rhein allmählich weiter geht, Da ruft sie: „Fall' mir ja nicht hin!“ Schnell faßt sie bei dem Händchen ihn, „Du könnt'st verlöschen, denk' doch dran, Wie grämt sich deine Mutter dann!“ " Doch wenn sie über'm Elsaß steht, Drauf wie sie auf den Bergen steht, Nach Hause zieht schon Herd' und Hirt, Vor Freuden, daß er ist zur Stell', Wie wird sein rund Gesichtchen hell! Da steht die Mutter schon am Haus: „So komm' doch! Komm'! du kleine Maus!“ Jezt ist er froh, jezt ist er da, Am Mutterherzen ruht er ja. Schlaf' wohl, du schöner Abendstern! Wahr ist es, jeder hat dich gern. Schau'st in die Welt so lieb und licht, Und sichst du wen, dem was gebricht, Ist einer müd', und hat man Schmerz: Du füllst mit Frieden still das Herz! Die andern Stern' im Prachtgewand, Ei, freilich ja, sind auch charmant. Osieh', wie flimmert's weit und breit In Lieb' und Freud' und Einigkeit! Keins macht den Weg dem andern schwer, Ach, wenn es hier doch auch so wär'! |