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Daß euch des Kampfes kühne Wollust fehlt?
Ihr könnt ja froh zu Gottes Altar treten;
Für Wunden gab er zarte Sorgsamkeit,
Gab euch in euren herzlichen Gebeten
Den schönen reinen Sieg der Frömmigkeit.

So betet, daß die alte Kraft erwache,
Daß wir dasteh'n das alte Volk des Sieg's;
Die Märtyrer der heil'gen deutschen Sache,
ruft sie an als Genien der Rache,
Als gute Engel des gerechten Kriegs!
Luise, schwebe segnend um den Gatten!

Geist unsers Ferdinand, voran dem Zug!
Und all' ihr deutschen freien Heldenschatten,
Mit uns, mit uns und uns'rer Fahnen Flug!

Der Himmel hilft, die Hölle muß uns weichen.

Drauf, wack'res Volk! Drauf! ruft die Freiheit, drauf! Hoch schlägt dein Herz, hoch wachsen deine Eichen, Was kümmern dich die Hügel deiner Leichen?

Hoch pflanze da die Freiheitsfahne auf!

Doch stehst du dann, mein Volk, bekränzt vom Glücke,
In deiner Vorzeit heil'gem Siegerglanz:

Vergiß die treuen Toten nicht und schmücke
Auch uns're Urne mit dem Eichenkranz!

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Mann für Mann,

Wer den Flamberg schwingen kann!

Wenn die Kugel pfeift, wenn die Lanze saust,
Wenn der Tod uns in tausend Gestalten umbraust :
Kannst du am Spieltisch dein Septleva brechen

Und mit der Spadille die Könige stechen.

Bist doch ein ehrlos erbärmlicher Wicht;
Ein deutsches Mädchen küßt dich nicht,
Ein deutsches Lied erfreut dich nicht,
Und deutscher Wein erquickt dich nicht.
Stoßt mit an,

Mann für Mann,

Wer den Flamberg schwingen kann!

Und schlägt unser Stündlein im Schlachtenrot,
Willkommen dann, sel'ger Soldatentod!
Du verkriechst dich in seidene Decken,
Winselnd vor der Vernichtung Schrecken;

Stirbst als ehrlos erbärmlicher Wicht.

Ein deutsches Mädchen beweint dich nicht,
Ein deutsches Lied besingt dich nicht,

Und deutsche Becher klingen dir nicht.
Stoßt mit an,

Mann für Mann,

Wer den Flamberg schwingen kann!

Lied zur feierlichen Einsegnung des preußzischen Freikorps
in der Kirche zu Rogau in Schlesien

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Wo die Reben dort glühen, dort braust der Rhein,
Der Wütrich geborgen sich meinte ;
Da naht es schnell mit Gewitterschein
Und wirft sich mit rüst'gen Armen hinein
Und springt ans Ufer der Feinde.

Und wenn ihr die schwarzen Schwimmer fragt:
Das ist Lühows wilde verwegene Jagd.

Was braust dort im Thale die laute Schlacht,
Was schlagen die Schwerter zusammen?
Wildherzige Reiter schlagen die Schlacht,
Und der Funke der Freiheit ist glühend erwacht
Und lodert in blutigen Flammen.

Und wenn ihr die schwarzen Reiter fragt:
Das ist Lüzows wilde verwegene Jagd.

Wer scheidet dort röchelnd vom Sonnenlicht,
Unter winjelnde Feinde gebettet?
Es zuckt der Tod auf dem Angesicht,
Doch die wackern Herzen erzittern nicht;
Das Vaterland ist ja gerettet!

Und wenn ihr die schwarzen Gefall'nen fragt:

Das war Lüzows wilde verwegene Jagd.

Die wilde Jagd, und die deutsche Jagd
Auf Henkersblut und Tyrannen!

Drum, die ihr uns liebt, nicht geweint und geklagt;
Das Land ist ja frei und der Morgen tagt,
Wenn wir's auch nur sterbend gewannen!
Und von Enkeln zu Enkeln sei's nachgesagt:
Das war Lühows wilde verwegene Jagd.

Bundeslied vor der Schlacht.

Ahnungsgrauend, todesmutig Bricht der große Morgen an, Und die Sonne kalt und blutig Leuchtet uns'rer blut'gen Bahn. In der nächsten Stunden Schoße

Liegt das Schicksal einer Welt, Und es zittern schon die Lose,

12. Mai 1813.

Und der ehr'ne Würfel fällt. Brüder, euch mahne die dämmernde Stunde, Mahne euch ernst zu dem heiligsten Bunde: Treu so zum Tod als zum Leben gesellt!

Hinter uns, im Grau'n der Nächte,

Liegt die Schande, liegt die Schmach,
Liegt der Frevel fremder Knechte,
Der die deutsche Eiche brach.
Uns're Sprache ward geschändet,
Uns're Tempel stürzten ein;

Uns're Ehre ist verpfändet: Deutsche Brüder, löst sie ein! Brüder, die Rache flammt — reicht euch die Hände, Daß sich der Fluch der Himmlischen wende, Löst das verlor'ne Palladium ein!

Vor uns liegt ein glücklich Hoffen,

Liegt der Zukunft gold'ne Zeit, Steht ein ganzer Himmel offen, Blüht der Freiheit Seligkeit. Deutsche Kunst und deutsche Lieder, Frauenhuld und Liebesglück, Alles Große kommt uns wieder,

Alles Schöne kehrt zurück. Aber noch gilt es ein gräßliches Wagen, Leben und Blut in die Schanze zu schlagen; Nur in dem Opfertod reift uns das Glück.

Nun, mit Gott! wir wollen's wagen,
Fest vereint dem Schicksal steh'n,
Unser Herz zum Altar tragen

Und dem Tod entgegengeh'n!
Vaterland! dir woll'n wir sterben,
Wie dein großes Wort gebeut;
Uns're Lieben mögen's erben,

Was wir mit dem Blut befreit. Wachse, du Freiheit der deutschen Eichen, Wachse empor über unsere Leichen! Vaterland, höre den heiligen Eid!

Und nun wendet eure Blicke
Noch einmal der Liebe nach;
Scheidet von dem Blütenglücke,

Das der gift'ge Süden brach.
Wird euch auch das Auge trüber
Keine Thräne bringt euch Spott;

Werft den leßten Kuß hinüber,

Dann befehlt sie eurem Gott!
Alle die Lippen, die für uns beten,
Alle die Herzen, die wir zertreten,
Tröste und schüße sie, ewiger Gott!

Und nun frisch zur Schlacht gewendet,
Aug' und Herz zum Licht hinauf!
Alles Jrd'sche ist vollendet,

Und das Himmlische geht auf.
Faßt euch an, ihr deutschen Brüder!
Jeder Nerve sei ein Held!
Treue Herzen seh'n sich wieder;
Lebewohl für diese Welt!

Hört ihr's? Schon jauchzt es uns donnernd
entgegen!
Brüder, hinein in den blizenden Regen!
Wiederseh'n in der besseren Welt!

Abschied vom Leben.

18. Juni 1813.

Die Wunde brennt; die bleichen Lippen beben;
Ich fühl's an meines Herzens matterm Schlage,
Hier steh' ich an den Marken meiner Tage
Gott, wie du willst! dir hab' ich mich ergeben!
Viel gold'ne Bilder sah ich um mich schweben;
Das schöne Traumbild wird zur Totenklage.
Mut! Mut! Was ich so treu im Herzen trage,
Das muß ja doch dort ewig mit mir leben;
Und was ich hier als Heiligtum erkannte,

Wofür ich rasch und jugendlich entbrannte,
Ob ich's nun Freiheit, ob ich's Liebe nannte:
Als lichten Seraph seh' ich's vor mir stehen.
Und wie die Sinne langsam mir vergehen,
Trägt mich ein Hauch zu morgenroten Höhen.

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