Daß euch des Kampfes kühne Wollust fehlt? So betet, daß die alte Kraft erwache, Geist unsers Ferdinand, voran dem Zug! Der Himmel hilft, die Hölle muß uns weichen. Drauf, wack'res Volk! Drauf! ruft die Freiheit, drauf! Hoch schlägt dein Herz, hoch wachsen deine Eichen, Was kümmern dich die Hügel deiner Leichen? Hoch pflanze da die Freiheitsfahne auf! Doch stehst du dann, mein Volk, bekränzt vom Glücke, Vergiß die treuen Toten nicht und schmücke Mann für Mann, Wer den Flamberg schwingen kann! Wenn die Kugel pfeift, wenn die Lanze saust, Und mit der Spadille die Könige stechen. Bist doch ein ehrlos erbärmlicher Wicht; Mann für Mann, Wer den Flamberg schwingen kann! Und schlägt unser Stündlein im Schlachtenrot, Stirbst als ehrlos erbärmlicher Wicht. Ein deutsches Mädchen beweint dich nicht, Und deutsche Becher klingen dir nicht. Mann für Mann, Wer den Flamberg schwingen kann! Lied zur feierlichen Einsegnung des preußzischen Freikorps Wo die Reben dort glühen, dort braust der Rhein, Und wenn ihr die schwarzen Schwimmer fragt: Was braust dort im Thale die laute Schlacht, Und wenn ihr die schwarzen Reiter fragt: Wer scheidet dort röchelnd vom Sonnenlicht, Und wenn ihr die schwarzen Gefall'nen fragt: Das war Lüzows wilde verwegene Jagd. Die wilde Jagd, und die deutsche Jagd Drum, die ihr uns liebt, nicht geweint und geklagt; Bundeslied vor der Schlacht. Ahnungsgrauend, todesmutig Bricht der große Morgen an, Und die Sonne kalt und blutig Leuchtet uns'rer blut'gen Bahn. In der nächsten Stunden Schoße Liegt das Schicksal einer Welt, Und es zittern schon die Lose, 12. Mai 1813. Und der ehr'ne Würfel fällt. Brüder, euch mahne die dämmernde Stunde, Mahne euch ernst zu dem heiligsten Bunde: Treu so zum Tod als zum Leben gesellt! Hinter uns, im Grau'n der Nächte, Liegt die Schande, liegt die Schmach, Uns're Ehre ist verpfändet: Deutsche Brüder, löst sie ein! Brüder, die Rache flammt — reicht euch die Hände, Daß sich der Fluch der Himmlischen wende, Löst das verlor'ne Palladium ein! Vor uns liegt ein glücklich Hoffen, Liegt der Zukunft gold'ne Zeit, Steht ein ganzer Himmel offen, Blüht der Freiheit Seligkeit. Deutsche Kunst und deutsche Lieder, Frauenhuld und Liebesglück, Alles Große kommt uns wieder, Alles Schöne kehrt zurück. Aber noch gilt es ein gräßliches Wagen, Leben und Blut in die Schanze zu schlagen; Nur in dem Opfertod reift uns das Glück. Nun, mit Gott! wir wollen's wagen, Und dem Tod entgegengeh'n! Was wir mit dem Blut befreit. Wachse, du Freiheit der deutschen Eichen, Wachse empor über unsere Leichen! Vaterland, höre den heiligen Eid! Und nun wendet eure Blicke Das der gift'ge Süden brach. Werft den leßten Kuß hinüber, Dann befehlt sie eurem Gott! Und nun frisch zur Schlacht gewendet, Und das Himmlische geht auf. Hört ihr's? Schon jauchzt es uns donnernd Abschied vom Leben. 18. Juni 1813. Die Wunde brennt; die bleichen Lippen beben; Wofür ich rasch und jugendlich entbrannte, |