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Was ist das für ein Ahnen So heimlich süß in mir? Was ist das für ein Mahnen: Heraus! heraus mit dir!

Frühlingslied.

Du Träumer aus der Wintergruft, Heraus! heraus zur Frühlingsluft! Heraus!

Der rote Finke picket

Ans Fenster wunderlich
Und blickt mich an und nicket,
Als grüßt' er freundlich mich

Und rief: Du finst'res Menschenkind,
Heraus zum frischen Morgenwind!
Heraus!

Sahst du das Hirtenknäblein, Den Lenz, du kleiner Wicht? Zerbrich mit deinem Schnäblein Mir nur das Fenster nicht! Trieb er schon aus dem Weidenhaus Die Silberschäfchen klein und kraus Heraus!

Du meinst: die Fischlein springen Am warmen Uferrand,

Wir wollen aber singen

So frei durchs ganze Land,
Durch grünen Zaun und Blütenbusch
Durch Wälder und durch Auen, huich
Hinaus!

Ade, mein Frühlingsbote! Laß mich, laß mich allein! Grämt' ich mich auch zu Tode, Bei dir könnt' ich nicht sein; Denn deine Flügel fehlen mir: Wie gerne flög' ich doch mit dir Hinaus!

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Ich hört' ein Bächlein rauschen
Wohl aus dem Felsenquell,
Hinab zum Thale rauschen
So frisch und wunderhell.

Ich weiß nicht, wie mir wurde,
Nicht, wer den Rat mir gab,
Ich mußte gleich hinunter
Mit meinem Wanderstab.

Hinunter und immer weiter,
Und immer dem Bache nach,
Und immer frischer rauschte
Und immer heller der Bach.

Wohin?

Ist das denn meine Straße?
O Bächlein, sprich, wohin?
Du hast mit deinem Rauschen
Mir ganz berauscht den Sinn.

Was sag' ich denn vom Rauschen?
Das kann kein Rauschen sein!
Es fingen wohl die Nixen
Dort unten ihren Reih'n.

Laß singen, Gesell, laß rauschen,
Und wand're fröhlich nach!
Es geh'n ja Mühlenräder
In jedem klaren Bach.

Ungeduld.

Ich schnitt' es gern in alle Rinden ein,
Ich grüb' es gern in jeden Kieselstein,
Ich möcht' es sä'n auf jedes frische Beet
Mit Kressensamen, der es schnell verrät,
Auf jeden weißen Zettel möcht' ich's schreiben:
Dein ist mein Herz, und soll es ewig bleiben.

Ich möcht' mir ziehen einen jungen Star,
Bis daß er spräch' die Worte rein und klar,
Bis er sie spräch' mit meines Mundes Klang,
Mit meines Herzens vollem, heißem Drang;
Dann säng' er hell durch ihre Fensterscheiben:
Dein ist mein Herz, und soll es ewig bleiben.

Den Morgenwinden möcht' ich's hauchen ein,
Ich möcht' es säuseln durch den regen Hain;
O, leuchtet' es aus jedem Blumenstern!
Trüg' es der Duft zu ihr von nah und fern!
Jhr Wogen, könnt ihr nichts als Räder treiben?
Dein ist mein Herz, und soll es ewig bleiben,

Ich meint', es müßt' in meinen Augen steh'n,
Auf meinen Wangen müßt' man's brennen seh'n,
Zu lesen wär's auf meinem stummen Mund,
Ein jeder Atemzug gäb's laut ihr kund,

Und sie merkt nichts von all' dem bangen Treiben:
Dein ist mein Herz und soll es ewig bleiben!

Brüderschaft.

Im Krug zum grünen Kranze

Da kehrt' ich durstig ein.
Da saß ein Wandrer drinnen
Am Tisch bei kühlem Wein.

Ein Glas ward eingegossen
Das wurde nimmer leer;
Sein Haupt ruht' auf dem Bündel,
Als wär's ihm viel zu schwer.

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