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Brüderlich verbunden Für der Ehre Wort, Reißt in Todes Wunden Sturm die Edlen fort. Auf in Ruhmes Flammen. Schlägt ihr Herz zusammen. Zu der Sonne dort.

Ach, dem Vaterlande
Wird der Geist nie fern,
Ehrt in treuem Bande
Es als seinen Herrn.
Kühnen Stolzes schlagen.
Freie Herzen, wagen
Dafür alles gern.

Wo nach altem Rechte
Fromme Sitte gilt,
Da sind edle Mächte
Noch der Freiheit Schild.
Jeder start alleine,
Stärker im Vereine,
Ist des Ganzen Bild.

Doch die höchste Liebe
Nimmt wohl andern Lauf;
Daß ihr eines bliebe,
Giebt sie alles auf.
Irdisch hier in Thränen
Steigt ihr sanftes Sehnen
Dann zum Licht hinauf.

Jeder mag es finden,
Wer in sich versenkt,
Wie ihn Leiden binden,
An den Himmel denkt.
Ledig aller Sorgen,
Ist der ew'ge Morgen
Seinem Geist geschenkt.

Eins sind diese dreie,
Eine Freiheit ganz;
Einer Sehnsucht Weihe
Flicht zu einem Kranz
Frühlings Waldesblühen,
Heldenherzens Glühen
Und des Himmels Glanz.

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Wenn die Nachtigallen schlagen,
Hell die grüne Farbe brennt,
Will ich, was die Blumen sagen
Und das Auge nur erkennt,
Leise kaum mich selbst befragen.
Wenn ich wandl' auf stiller Flur,
Still verfolgend die Natur,
Und sie fühlend denkend lerne,
Folg' ich den Gefühlen nur;
Denn Gedanken steh'n zu ferne.

Wer es je im Herzen wagte,
Zu dem Aether zu entfliehen,
Den der Himmel uns versagte,
Denkt in leisen Phantasieen,
Was er nie in Worten sagte.
Worten ist es nicht gegeben,
Uns're Seele zu beleben,
Nah' sich ahnen schon das Ferne,
Lächelnd weinen, lieben Leben
Nur in Tönen mag sie gerne.

Wenn sich süß Musik ergossen,
Darf es der Gesang nur wagen,
Und in Wohllaut hingegossen
Leise zu der Laute sagen,

Daß im Wohllaut wir zerflossen,
Wenn man den Gesang nur kennte,
Jhn den Schmerzen nicht mißzgönnte,
Würden sie sich leicht versöhnen,
Und die schöne Liebe könnte

Alles, was sie will, verschönen.

Calderon.

Ein Zaubergarten liegt im Meeresgrunde;
Kein Garten, nein, aus künstlichen Kristallen
Ein Wunderschloß, wo blizend von Metallen
Die Bäumchen sprossen aus dem lichten Grunde;

Kein Meer, wo oben, seitwärts, in die Runde
Farbige Flammenwogen uns umwallen,
Doch kühlend, duftend alle Sinne allen
Entrauben, süß umspielend jede Wunde.

Nicht Zaub'rer bloß von diesen Seligkeiten,
Bezaubert selbst wohnet, zum schönsten Lohne,
Im eig'nen Garten selig selbst der Meister;

Drum sollen alle Feen auch bereiten
Des Dichterhimmels diamant'ne Krone
Dir, Calderon! du Sonnenstrahl der Geister.

Max Schneckenburger.

(Geschichte der deutschen National - Litteratur § 63, Anm.)

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